Sie wurde lange Zeit unterschätzt
Deshalb ist die 48-Jährige hartnäckig, mutig und fleißig, und Bloomberg gilt als zuverlässig in ihrem Umfeld. Doch das sei nicht immer so gewesen, sagte Brohilker in einem Interview mit der ARD-Sendung Panorama. Eine Zeit lang, sagte ihr Anwalt, habe sie ihre scheinbar geringe Größe und Unschuld ausgenutzt. „Wenn jemand versucht, mich anzuschreien, finde ich das normalerweise ziemlich lustig“, antwortet Brohilker auf die Frage, ob es darauf ankomme, dass sie als Frau die Ermittlungen leitet.
In der Cum-Ex-Ermittlung die Staatsanwaltschaft eindeutig gegen die gängige Praxis verstoßen. In der ARD-Doku Der Milliardenraub: Ein Staatsanwalt jagt die Steuermafia macht der Staatsanwalt noch einmal deutlich, dass er es nicht ist. Offenes Geschäft oder Clearing-Zahlung von der Bank. Sie will, dass alle Verdächtigen rechtlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Brolhilker ist laut einem Bloomberg-Bericht ein Leckerbissen für Kritiker, die meinen, es sei zu weit gegangen. Es gibt Argumente dafür, dass es praktisch unmöglich ist, Tausende von Menschen strafrechtlich zu verfolgen. Außerdem dauerte der Vorgang zu lange. Staatsanwälte müssen sich daher mit Banken auf hohe Abfindungen einigen - Ermittlungserfolg bei Cum-Ex-Deal zu ungewiss
Oberstaatsanwalt gibt nicht auf
Doch Brohilker gibt nicht auf . Sie leitet jetzt eine Abteilung von 30 Staatsanwälten, die den Fall untersuchen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat eine neue polizeiliche Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen.
Die Staatsanwältin ermittelt seit rund einem Jahrzehnt in dem schwerfälligen Skandal, den Medien war sie aber lange fern. In der letztjährigen ARD-Dokumentation hatte er erstmals großen Auftritt.
Der 48-Jährige wuchs in Nordrhein-Westfalen aufund studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bochum. Nach dem Abitur ging sie zur Staatsanwaltschaft. Sie soll engagiert und sehr ehrgeizig sein, berichten Menschen aus ihrem Umfeld: Sie arbeitet oft nachts, am Wochenende und im Urlaub
„Eine Situation, die man eigentlich nicht erleben möchte.“
Es scheint sich gelohnt zu haben: Oktober 2014, die erste weltweite Razzia mit einem massiven Cum-Ex-Skandal. Beteiligt sind Strafverfolgungsbehörden aus 14 Ländern. Brohilker und das Forschungsteam arbeiten seit einem Jahr an dieser Frage. In einer ARD-Dokumentation erzählt sie, wie sie die Szene damals erlebt hat. „Ich hatte schon andere große Operationen, aber diese hatte eine größere Wirkung.“
Brorhilker war im Laufe der Jahre im Rahmen des Cum-Ex-Skandals an mehreren Hausoperationen beteiligt Suche. Sie sagte der 'Tagesschau' über die Razzia, die tatsächlich eskalierte: Sie haben ihre Arme verschränkt und versucht, mich in eine Ecke zu drängen“, sagte der Anwalt. „Das sind Situationen, die man wirklich nicht durchmachen möchte“, sagte damals eine furchtlose Frau.
