Britische Fans werden in Zukunft nicht mehr nur stehen und jubeln können.
(Foto: IMAGO / Action Plus)
Seit 33 Jahren dürfen Fußballfans das Stadion in England nicht betreten .. .. Anders als die Bundesliga hat sie nur Sitzplätze. Die Hillsboro-Katastrophe hatte langfristige Folgen. Künftig wird die Premier League wieder Stehplätze zulassen. Darauf freut sich Regisseur Jürgen Klopp.
In den vollbesetzten Zuschauerblöcken 3 und 4 des historischen Hillsborough-Stadions kämpften Menschen um ihr Leben. Doch anstatt Hilferufe zu beantworten, öffnete die Polizei weitere Tore – die Tragödie ging weiter. Das Publikum wurde gegen den Zaun gedrückt und von einer großen Panik niedergetrampelt. Insgesamt wurden 97 Menschen getötet und 766 verletzt. Dieser katastrophale Raum in England war Geschichte – bis jetzt.
Denn in der Heimat des Fußballs wird das Tabu gebrochen. 33 Jahre nach Hillsboro gab die Regierung grünes Licht für die Wiedereinführung der Stehplätze. Für viele Fans der Insel geht es zurück zu den Wurzeln. „Dank starker Tests, gründlicher Beweise und der neuesten Technologie sind wir zurück im Stadion“, sagte Nadine Dorries, britische Ministerin für Sport, Kultur, Medien und Digital.
Seit Januar befinden sich unter anderem Meister Manchester City, Rekordmeister Manchester United, der FC Chelsea und andere in der sogenannten "Sicheren Standing"-Testphase. „Wir freuen uns, unsere Stehplätze erweitern zu können, ein großer Tag für Fußball und Fans“, sagte Nigel Huddleston, Staatssekretär für Sport.
"Das ist keine alte Tribüne mehr"
Die Situation im Stehplatzbereich ist völlig anders als in der Hillsboro-Ära. "Dies ist kein alter Stand mehr. Es ist eine völlig andere Welt, und Sicherheit hat oberste Priorität", sagt Huddleston. Alle Vereine der 1. und 2. Liga können die Umwandlung in einen Stehplatz beantragen, müssen jedoch die „strengen Sicherheitsstandards“ der Regierung erfüllen, um eine Genehmigung zu erhalten. Acht Stadien wurden bereits lizenziert und viele weitere Anträge werden in den kommenden Wochen erwartet.
Wembley wird auch beim nationalen Pokalturnier antreten, das Länderspiel gegen Deutschland im September wird jedoch nur nach internationalen Richtlinien ausgetragen. Der Stehplatzbereich von Wembley besteht zunächst aus zwei Bereichen mit jeweils 1000 Sitzplätzen hinter den beiden Toren.
Dank der verbesserten Videoüberwachung könne man künftig sogar in einem Stehplatz „genau wissen, wer sich auf jedem Sitzplatz und in jedem Bereich aufhält“, betont Huddleston. Anders als damals in Hillsborough waren die Blöcke 3 und 4 im FA-Cup-Halbfinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest überfüllt, aber daneben war noch viel Platz.
In der Folge wurde 1994 ein generelles Stehplatzverbot für die beiden obersten Departemente erlassen. Auch Jürgen Klopp ist mit dem aktuellen Rollback zufrieden und scheint besser gelaunt zu sein. „Mir gefällt die Idee und ich bin mir sicher, dass die Leute verantwortungsvoll damit umgehen werden“, sagte der Liverpooler Teammanager zu Beginn der Testphase. Es war der „richtige Moment“ der Veränderung.
