Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Streaming-Abokosten steigen schnell: Disney holt zu Netflix auf

imago0150036790h.jpg

(Foto: imago images/NurPhoto)

Der Streaming-Pionier Netflix hatte in letzter Zeit Mühe, die Nutzer bei der Stange zu halten, aber der Konkurrent Disney schlägt sich sehr gut. Alle drei Videodienste des Unterhaltungsgiganten verzeichneten einen deutlichen Zuwachs an Abonnements. Allerdings müssen die Kunden künftig tiefer in die Tasche greifen.

Der Unterhaltungsriese Walt Disney verzeichnete im letzten Geschäftsquartal ein schnelles Wachstum seiner Streaming-Dienste. Die kombinierten On-Demand-Dienste Disney+, Hulu und ESPN+ hatten Ende Juni insgesamt 221 Millionen Abonnements, teilte die Gruppe nach Börsenschluss in den USA mit. Disney hat damit zum ehemaligen Marktführer Netflix aufgeschlossen. Netflix hat kürzlich einen Kunden verlorenund im letzten Quartal 221 Millionen Benutzerkonten hinzugewonnen. Disney-CEO Bob Chapek sagte:

Vor allem Disney+ und ESPN+ florierten mit jährlichen Wachstumsraten von 31 % bzw. 53 % mit 152 Millionen bzw. fast 23 Millionen Abonnenten. Disneys drittrangiger Streaming-Dienst Hulu steigerte die Abonnements um 8 % auf 46 Millionen Nutzer. Erst im November 2019 als Netflix Hunter gestartet, hat der Streamingdienst Disney+ in drei Monaten 14,4 Millionen Kunden gewonnen. Damit wurden die Erwartungen der Experten weit übertroffen. Nimmte zwei große Hits auf, die „Star Wars“-Serie „Obi-Wan Kenobi“ und Marvels „Ms. Marvel“.

Preiserhöhungen im Dezember

Disney nutzte schnell die starke Nachfrage, um deutliche Preiserhöhungen einzuführen. Zum Beispiel wird der werbefreie Standardabonnementpreis von Disney+ für US-Kunden am 8. Dezember von 3 $ auf 10,99 $ pro Monat erhöht. Allerdings will Disney wie Netflix eine günstigere Version mit Werbespots dazwischen einführen. Der Preis für dieses Angebot soll 7,99 $ pro Monat betragen. Dies ist dasselbe wie beim vorherigen werbefreien Abonnement. Hulu berechnet je nach Abonnementmodell zwischen 1 und 2 US-Dollar pro Monat. Auch ESPN+ kündigte kürzlich eine Preiserhöhung in den USA an.

Finanziell lief es gut für das Unterhaltungsimperium, zu dem Filmstudios, Freizeitparks, Ferienresorts, Kreuzfahrtschiffe sowie der klassische Fernsehkabelsektor gehören, und stieg um 26 % auf 21,5 Milliarden $. Der Gewinn stieg um 53 % auf 1,4 Milliarden US-Dollar (1,36 Milliarden Euro).

Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktien reagierten nach einigen Stunden mit einem Kursanstieg von mehr als 4 %. Disney war in letzter Zeit an der Wall Street in Schwierigkeiten, da sein Marktanteil seit Jahresbeginn um 28 % gesunken ist.