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Südkoreanische Militärübung geht schief - Rakete schlägt auf Golfplatz ein

Das Verhältnis zwischen Nord- und Südkorea ist traditionell angespannt. Jetzt hat ein schief gelaufener Raketentest Einiwohner der südkoreanischen Stadt Gangneung in Angst versetzt.

Aktuell zündelt Kim Jong-un (38) wieder mächtig. Der Nordkorea-Diktator hatte am Dienstag erstmals seit fünf Jahren wieder eine Rakete über Japan hinweg abgefeuert. Der Süden und dessen Verbündeter USA reagierten auf das Machtspielchen und ließen ihrerseits vier Raketen gegen „virtuelle Ziele“ in den Himmel steigen.

Spezialisten der Bombenräumung auf ihrem Weg auf den Luftwaffenstützpunkt bei Gangneung

Foto: EPA

Drei gingen über dem Ozean runter, ein Flugkörper hatte jedoch eine Fehlzündung und schlug in der Nähe eines Luftwaffenstützpunkts bei Gangneung (215 000 Einwohner) ein.

Das englischsprachige Portal „Korea JoongAng Daily“ zitiert einen Militärbeamten, der anonym bleiben will: „Unmittelbar nach ihrem Start flog die Rakete ins Landesinnere statt in Richtung Meer und landete auf einem Golfplatz der Basis, etwa 700 Meter von einem Wohngebiet entfernt.“

Bilder und Videos, die sich im Netz verbreiteten, zeigen einen Feuerball. Die Quelle: „Die Flammen kamen nicht von einem explodierten Sprengkopf, sondern vom brennenden Treibmittel.“

So oder so: Für Anwohner war der Raketeneinschlag in der Nacht zu Mittwoch der blanke Horror! Hee-soo Kim sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Plötzlich hörte ich Lärm und dachte, dass etwas schiefgelaufen ist.“ Er berichtet von „totalem Durcheinander“, andere Zeugen, dass ihre Häuser gebebt hätten. Eine Person schreibt im Netz, sie dachte, es gebe jetzt Krieg.

Eine Rakete des Army Tactical Missile Systems (ATACMS) wird während der südkoreanisch-amerikanischen Übung abgefeuert

Foto: Uncredited/dpa

Das südkoreanische Militär hatte auf den Unfall zunächst mit einer Quasi-Nachrichtensperre reagiert. Anwohner wurden im Unklaren gelassen, der 24-Stunden-Katastrophenschutz konnte keine Auskünfte erteilen. Ein regionaler Beamter zur Nachrichtenagentur AFP: „Wir wussten wir nicht, was los war, weil wir vom Militär keine Benachrichtigung über eine solche Übung erhalten hatten.“

Morgens um 7 Uhr gab das südkoreanische Militär schließlich eine Pressemitteilung heraus, hat sich inzwischen für den Vorfall entschuldigt. Die anonyme Quelle räumte ein, dass Panik unter den Anwohnern geherrscht habe.

Hee-soo Kim abschließend: „Ich habe in den 43 Jahren, in denen ich hier lebe, noch nie einen solchen Unfall erlebt. Das macht mich sehr nervös – und ich hoffe, dass sie uns wissen lassen, wann immer sie ein Training durchführen.“