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T-Zellen schützen vor schwerem Corona: Wann ein T-Zelltest Sinn ergibt und welche Immunzell-Blutwerte ideal sind

Von: Juliane Gutmann

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Blutwerte zeigen nicht nur an, ob ein Nährstoffmangel vorliegt: Auch die Anzahl von Immunzellen lässt sich durch einen Bluttest herausfinden.
Blutwerte zeigen nicht nur an, ob ein Nährstoffmangel vorliegt: Auch die Anzahl von Immunzellen lässt sich durch einen Bluttest herausfinden. © Imago

Wer Covid-19 hinter sich hat oder geimpft ist, bildet mit hoher Wahrscheinlichkeit Immunzellen gegen das Coronavirus aus. Welche Rolle T-Zellen spielen, lesen Sie hier.

T-Zellen, auch T-Lymphozyten genannt, sind weiße Blutkörperchen, die einen Teil des erworbenen Immunsystems ausmachen. Wenn es dem angeborenen (unspezifischen) Immunsystem nicht gelingt, Krankheitserreger zu vernichten, übernimmt das erworbene (spezifische) Immunsystem, informiert das Portal Gesundheitsinformation.de als Angebot des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Eine der Hauptaufgaben von T-Zellen: Sie erkennen von Viren infizierte Zellen oder Tumorzellen und zerstören diese.

Auch bei Coronavirus-Infektionen spielen T-Zellen eine wichtige Rolle*. Je mehr Immunzellen dieser Art im Blut zirkulieren, desto besser kann das Immunsystem gegen eine Infektion mit Sars-CoV-2 reagieren. Und je mehr spezifische T-Zellen im Körper, desto geringer das Corona-Ansteckungsrisiko. Zu diesem Schluss kamen jüngst britische Wissenschaftler am Imperial College London. Sie schlussfolgern aus ihrer Studie, dass T-Zellen vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 schützen können.

Eine weitere Veröffentlichung von Forschern am Francis Crick Institute in London konnte zeigen, dass nach Corona-Erkältungen (Erkältungen ausgelöst durch weit verbreitete, eher harmlose Corona-Erkältungsviren) Immunzellen ausgebildet werden, die auch gegen den Covid-Erreger Sars-CoV-2 wirksam sind. Das Resümee der Wissenschaftler: Eine Infektion mit weit verbreiten Erkältungscoronaviren bietet Schutz vor schweren Corona-Verläufen*.

Lesen Sie auch: Blutgruppe AB als Corona-„Super-Empfänger“, 0 als Viren-Blocker? These sorgt für Aufsehen.

Nicht nur eine vorangegangene Infektion mit Corona-Erkältungsviren, auch eine Corona-Impfung hat die Ausbildung von Immunzellen wie T-Zellen zur Folge. „Bereits zehn Tage nach der ersten Impfdosis besteht ein effektiver Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf. Zu diesem Zeitpunkt sind neutralisierende Antikörper, die das Eindringen des Virus in die Zellen verhindern, jedoch kaum nachweisbar. Stattdessen geht diese frühe Schutzwirkung auf spezifische T-Zellen zurück, die die zelluläre Immunantwort steuern“, informiert Dr. Maike Hofmann, Leiterin einer Forschungsgruppe in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg.

Zu den Lymphozyten als Teil des körpereigenen Immunsystems zählen neben T-Zellen auch B-Zellen und NK-Zellen (Natürliche Killerzellen). Gemessen werden können die T-Zellen im Rahmen der Lymphozyten-Wert-Messung. Als normal gelten der Apotheken Umschau zufolge bei Erwachsenen 1.000 bis 2.900 Lymphozyten pro Mikroliter (µl). Durch eine Leukozytentypisierung (Bestimmung des Immunstatus) kann gemessen werden, wie hoch der Anteil an T-Zellen im Blut ist.

Standardmäßig kommt der T-Zelltest bei der Diagnose von Corona nicht zum Einsatz. Labore wie etwa das Labor Enders in Stuttgart informieren, dass der Sars-CoV-2 spezifische T-Zelltest nicht „zum Nachweis einer ‚Kreuzimmunität‘ oder ‚Grundimmunität‘ gegenüber SARS-CoV-2“ geeignet sei. „Ein positives Ergebnis unseres T-Zelltests ist kein Nachweis einer Immunität gegenüber Sars-CoV-2“, heißt es weiter auf den Seiten des Stuttgarter Labors.

Der T-Zelltest wird vor allem zum Nachweis früherer Corona-Infektionen eingesetzt. Sie vermuten, sich in der Vergangenheit mit Coronaviren infiziert* zu haben und möchten Sicherheit? In diesem Fall werden Mediziner einen Corona-Antikörpertest empfehlen. Fällt dieser negativ oder schwach positiv aus, kann ein T-Zelltest zur Absicherung durchgeführt werden. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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