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Tankrabatt: Weshalb Autofahrer vor dem 1. Juni noch tanken sollten

Von: Daniel Großert

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Durch den Tankrabatt sollen die Spritpreise wieder fallen. Viele Autofahrer warten daher auf den 1. Juni. Jedoch ist es für einige ratsam, vorher zu tanken.

Hamm – Viele Autofahrer in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland können den 1. Juni 2022 wohl kaum noch erwarten. Dann tritt der Tankrabatt in Kraft, mit dem die Spritpreise deutlich sinken sollen. Doch es könnte ein Fehler sein, mit dem Tanken zu warten, bis Benzin und Diesel günstiger sind.

Der Tankrabatt, durch den die Kraftstoffpreise drei Monate lang reduziert werden, ist eine der Maßnahmen, mit der die Bundesregierung auf die enorm gestiegenen Energiepreise in Deutschland reagiert hat. Denn an den Tankstellen waren die Auswirkungen des Ukraine-Krieges besonders zu spüren: Rund 30 Cent müssen Autofahrer seit dem Einmarsch Russlands pro Liter mehr für Diesel und Benzin zahlen. Spritpreise von 2 Euro und mehr sind zur Normalität geworden.

Doch schon bald könnten die alten Preise wieder auf den Tafeln an den Tankstellen im Land angezeigt werden: Am 1. Juni tritt der Tankrabatt in Kraft, Benzin und Diesel sollen in der Folge durch die Senkung der Energiesteuer um 30 bzw. 14 Cent günstiger werden. Entsprechend groß dürfte in den ersten Juni-Tagen der Ansturm auf die Zapfsäulen werden: Bei einem 50-Liter-Tank können Autofahrer dann immerhin 15 bzw. 7 Euro beim Volltanken sparen, wie wa.de berichtet.

Doch genau aus diesem Grund raten Experten davon ab, den eigenen Tank vor dem 1. Juni bis auf den letzten Tropfen leer zu fahren, um ihn dann mit günstigerem Kraftstoff wieder vollzumachen. Tankstellenbetreiber warnen nämlich vor Engpässen und langen Schlangen zum Start des Tankrabatts, wie chip.de berichtet. An manchen Stationen könnten Benzin und Diesel knapp werden, sodass Kunden leer ausgehen könnten - mit leerem Tank wäre das fatal.

Die Tankstellenbetreiber werden ab Juni vermutlich größere Mengen Kraftstoff bestellen, um die Nachfrage zu stillen. Weil die Lieferkapazitäten aber begrenzt sind, könnten Benzin und Diesel nicht immer überall verfügbar sein. Entsprechend könnten die Spritpreise trotz des Tankrabatts sogar wieder steigen.

Weil sie den Treibstoff, den sie jetzt bestellen, nach dem 1. Juni günstig verkaufen müssen, fallen die Bestellungen der Tankstellenbetreiber aktuell zudem geringer aus. Daher ist unklar, ob zu diesem Zeitpunkt genug Sprit in den Tanks der Stationen vorrätig sein wird.

Hohe Spritpreise
Durch den Tankrabatt sinken die Preise für Benzin und Diesel. Viele Autofahrer warten daher auf den 1. Juni. Für manche ist es aber ratsam, vorher zu tanken. © Paul Zinken/dpa

Experten raten Autofahrern angesichts der unvorhersehbaren Lage an den Tankstellen, nicht auf den Tankrabatt zu warten, sondern auch vorher noch einmal zu tanken. Insbesondere diejenigen, die ihr Auto zu Beginn des Juni nutzen müssen, sollten nicht Gefahr laufen, trotz leeren Tanks an der Zapfsäule leer auszugehen. Wer jedoch nicht unbedingt auf sein Fahrzeug angewiesen ist, kann eher abwarten, um von günstigeren Preisen für Diesel und Benzin zu profitieren.

Noch mehr sparen können Autofahrer, wenn sie von Juni bis August auf den ÖPNV umsteigen: Mit dem 9-Euro-Ticket können sie drei Monate lang günstig Bus und Bahn fahren. In manchen Verkehrsverbünden gibt es auch schon einen Termin, ab wann das 9-Euro-Ticket zu kaufen sein wird. Voraussetzung für den Umstieg ist natürlich, dass der Arbeitsplatz gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

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