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„Tante JU“ - Rentner retten 80 Jahren alten Flugzeug-Motor

Dessau-Roßlau – Ohne einen solchen Motor hätte die berühmte „Tante Ju“ auf dem Boden bleiben müssen. Gleich drei davon wurden in den Junkers Flugzeugwerken Dessau in jede JU-52/3m eingebaut.

Heute sind die in den USA entwickelten 9-Zylinder-Sternmotoren, von BMW in Lizenz gefertigt, gesuchte Raritäten. Im Technikmuseum „Hugo Junkers“ wurde ein 80 Jahre alter Original-Motor jetzt wieder zum Knattern gebracht.

Fast ein Jahr lang reparierten pensionierte Ingenieure und Handwerker einen Ju-Motor, der vier Jahrzehnte vor der Küste Norwegens im Wasser lag. Wichtige Dienste leistete ihnen dabei ein 1936 von BMW gedrucktes Motorenhandbuch aus dem Archiv des Museums.

Erhard Chory vom Technikmuseum „Hugo Junkers“ startet den Ju-Motor mit der Kurbel

Foto: Maike Glöckner

„Der Motor ist ein Geschenk“, erzählt Museums-Chef Gerd Fucke (73). Weil originale Ersatzteile kaum noch zu bezahlen sind, reinigten Erhard Chory (77) und seine Mitstreiter aufwendig Ventile, reparierten Spulen und andere Teile und improvisierten.

„Der Preis für eine einzige originale Zündung geht bei 3500 Euro los“, erzählt Chory. Nachbauen konnten Sigfried Ullsperger (66), Jürgen Franke (88) und Arnold Rieck (82) die originale Zündung auch nicht. Aber sie überlegten sich einen Trick – und verlegten eine handelsübliche Zündung nach außen.

In jede Ju-52/3m wurden in Dessau drei 660-PS-Motoren eingebaut. Die in den USA entwickelten Motoren wurden von BMW in Lizenz gefertigt

Foto: Maike Glöckner

JuHu, jetzt läuft der 660-PS-Motor wieder! Zum Beweis zeigt Erhard Chory auf seinem Handy ein Video. Qualm. Flammen. Lärm. „Wir haben es geschafft.“ Am 15. Oktober kann jeder zusehen und -hören, wie der Motor läuft und mancher Besucher den Motor sogar mittels Kurbel starten. An dem Tag lädt das Museum ab 10 Uhr zum traditionellen Motorenlauf ein.

Hugo Junkers (1859 - 1935) „Ju-52“ diente im 2. Weltkrieg als Transportmaschine

Foto: AP