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Tierliebe außer Kontrolle: Frau lebte mit 800 Ratten zusammen

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Ein Rattenweibchen kann bis zu sechsmal im Jahr durchschnittlich jeweils 8 Junge zur Welt bringen, die nach zwei Monaten geschlechtsreif werden und sich selber fortpflanzen können.

(Foto: picture alliance / dpa Themendienst)

Ein Haus, in dem es von Ratten nur so wimmelt - das ist für die meisten Menschen eine schwierige Vorstellung. In Rheinland-Pfalz lebt eine Frau so mit ihren Haustieren und merkt offenbar nicht, als ihr die Situation entgleitet. Nun greifen die Behörden ein.

Eine Frau soll in einem Einfamilienhaus im rheinland-pfälzischen Wissen an der Sieg hunderte Ratten gehortet haben. Die genaue Zahl lasse sich noch nicht benennen, sagte ein Sprecher des Landkreises Altenkirchen. Bereits in der vergangenen Woche habe das Veterinäramt bei der Frau rund 400 Tiere befreit.

Laut dem Sprecher war bereits zu diesem Zeitpunkt klar, dass ein zweiter Einsatz nötig wird, um alle Tiere abzutransportieren. Dieser fand nun statt. Die Behörden wurden dabei von privaten Tierschutzinitiativen unterstützt. Nach Auskunft des Kreises lebten die meisten Tiere zumindest zuletzt frei im Haus. Nachbarn hatten die Behörden auf die schwierigen Umstände in dem Haus aufmerksam gemacht, nachdem es immer wieder massive Geruchsbelästigungen gegeben hatte.

Die Besitzerin glaube, die Situation unter Kontrolle zu haben und sehe nicht ein, dass sie restlos überfordert sei, hieß es vom Landkreis. Initiativen wie die "Notfallratten Rhein-Ruhr" und der Deutsche Tierschutzbund kümmerten sich um die Nager, versorgten sie tiermedizinisch und vermittelten sie bundesweit an andere Pflegestellen oder Tierliebhaber. Etliche Ratten seien trächtig. Einige der Tiere mussten demnach zunächst aufgepäppelt werden. Die meisten Ratten seien aber nicht unterernährt gewesen seien. Viele der Tiere, die bei der ersten Aktion befreit wurden, sind bereits bundesweit an verschiedene Tierschutz-Initiativen vermittelt worden.

Der Landkreis geht laut Sprecher von einem Fall von sogenanntem Animalhoarding aus - also der Sucht, Tiere zu sammeln. Dabei glauben die Besitzer, die Kontrolle zu haben. Tatsächlich haben sie diese aber ganz offensichtlich bereits verloren. Dem Sprecher zufolge wird noch geprüft, ob ein Verfahren gegen die Frau eingeleitet wird. Falls eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, könnte auf die Halterin ein Bußgeld zukommen.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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