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Tod von Mahsa Amini: Hunderte Festnahmen bei erneuten Protesten im Iran

Aktivisten der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) mit Sitz in Oslo gingen am Freitag von mindestens 50 Toten aus. Iranische Behörden hatten die Zahl der Toten offiziell mit 17 angegeben. Inzwischen berichten allerdings auch iranische Staatsmedien von höheren Zahlen. So sprach der staatliche iranische Fernsehsender IRIB von 35 Toten, fügte jedoch hinzu, dass diese Zahl inoffiziell und noch nicht bestätigt sei.

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Während etliche Regimegegner auf die Straße gehen, war es am Freitag auch zu Pro-Regierungsprotesten gekommen. Teils wurde dort für das Tragen von Kopftüchern demonstriert. Mehr dazu lesen Sie in unserem Live-Blog.

Geheimdienst: Mehrere Bombenanschläge verhindert

Innenminister Wahidi bestätigte zwar, dass es sowohl unter Demonstranten als auch bei den Sicherheitskräften weitere Tote gegeben habe, eine Zahl werde aber erst nach Untersuchungen bekanntgegeben. Dem Minister zufolge wurden einige Menschen, die in "hochgesicherte Einrichtungen" eindringen wollten, von Sicherheitsbeamten erschossen.

Der Polizeichef der Provinz Gilan, Asisiollah Maleki, bezeichnete die mehr als 700 festgenommenen Demonstranten als "Krawallmacher". Sie seien für die Verletzung von mehr als 100 Polizisten sowie für Beschädigungen an öffentlichen Einrichtungen zuständig. Bei den Festnahmen seien zahlreiche Waffen, Munition und Sprengstoffe sichergestellt worden, behauptete Maleki nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.

Der iranische Geheimdienst erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr unterdessen, man habe in der Stadt Täbris im Nordwesten des Landes mehrere Bombenanschläge vereitelt und Tatverdächtige festgenommen. Sie seien von Monarchie-Anhängern und Mitgliedern der Volksmudschaheddin geplant worden.

Mahsa Amini starb nach Festnahme durch Sittenpolizei

Ausgelöst wurden die landesweiten Proteste durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini am Freitag vergangener Woche. Sie war in der Hauptstadt Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie das islamische Kopftuch offenbar nicht den strikten Vorschriften entsprechend getragen hatte.

Amini brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt. Laut Polizei hatte sie einen Herzanfall. Menschenrechtsaktivisten zufolge erlitt die junge Frau einen tödlichen Schlag auf den Kopf. Seit Aminis Tod kommt es im Iran zu landesweiten Protesten.