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„Treibt’s ein Nazi-Prinz zu wild“ – Als Strack-Zimmermann loslegt, erstarrt Merz‘ Gesicht

Zwei Reden gegen die toxische Männlichkeit: Bei der Aachener Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst haben besonders die Ansprachen der Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit ihren Spitzen gegen ihre männlichen Kollegen für Aufsehen gesorgt. Die Show, die am Samstagabend im ausverkauften Aachener Eurogress stattfand, wurde am Montagabend in der ARD ausgestrahlt.

Zunächst ging Strack-Zimmermann, die sich selbst unter anderem als „Silberrücken“ bezeichnete, verkleidet als eine Art Vampir in die Bütt. „Von Kopf bis Fuß ganz formidabel, ohne Zweifel ministrabel, in jeder Talkshow ein Gewinn, weil ich die Allergeilste bin“, führte sich die Bundestagsabgeordnete aus Düsseldorf ein und ließ dazu das umstrittene Lied „Layla“ spielen. Sie beschrieb sich selbst als böse Königin, die gegen eine „Zwergenschar, die toxisch Männlichkeit gebar“ antrete. Neben dem „Bergzwerg“ aus Bayern („oszilliert stets in Extremen“) ging sie vor allem CDU-Chef Friedrich Merz („Flugzwerg aus dem Mittelstand“) an.

„Den wollte zweimal keiner haben, weil nur schwerlich zu ertragen“, frotzelte die Düsseldorferin – „noch so ein alter weißer Mann, der glaubt, dass er es besser kann.“ Die anschließenden Ausführungen verfolgte Merz, der im Publikum saß, mit versteinerter Miene: „Nach außen bürgerlicher Schein, im Herzen aber voll gemein. Wer vor Krieg geflohen ist, verhöhnt er als Sozialtourist. Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschulpascha. Und alle Klimaaktivisten sind für ihn nur noch Terroristen. Doch treibt’s ein Nazi-Prinz zu wild, dann wird der Flugzwerg plötzlich mild. (…) Grad die, die christlich sich wähnen, sollten sich für ihn was schämen“, reimte Strack-Zimmermann.

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Die deutschen Zwerge seien aber nichts gegen ihre internationalen Mitstreiter, allen voran der „Wodka-Zwerg“ Wladimir Putin, „ein klarer Fall für den Schierlingsbecher“. Milder ging sie mit ihren Koalitionspartnern um, auch wenn sie dem „Kanzler-Zwerg“ Olaf Scholz (SPD) eine „schwere Amnesie“ attestierte, wahrscheinlich in Anspielung auf seine Erinnerungslücken bei der Aufklärung im Cum-Ex-Skandal.

Schweigen – „das können andere besser“, sagt Baerbock

Baerbock, die in diesem Jahr den Orden wider den tierischen Ernst verliehen bekam, setzte hingegen gleich mehrere Spitzen gegen den Bundeskanzler. Schon zu Beginn bemerkte sie, dass eine Verkleidung als Leopard für sie leider ausschied – aus Sorge, dass das Kanzleramt wochenlang keine Reisegenehmigung erteilen könnte. „Man hat mich extra gewarnt: Annalena, nach dieser Woche bitte keine Witze über den Bundeskanzler und vor allem keine Versprecher“, fuhr sie fort. Versprecher mache man aber nur dann nicht, wenn man gar nichts sage. „Und das können andere besser“, so die 42-Jährige aus Hannover.

Nordostdeutsche wie sie stellten inzwischen zwar das halbe Bundeskabinett, so Baerbock, aber die Zentrale für politischen Humor läge da leider nicht. Zum Glück gäbe es deshalb andere Partner aus anderen Bundesländern in der Ampel, auf die – „zumindest was die Witze angeht“ – Verlass sei. Christian Lindner zum Beispiel habe immer einen Witz auf Lager, „den Frauenanteil in der FDP zum Beispiel. (…) Wer solche Koalitionsfreunde hat, braucht echt keine Opposition mehr“, so Baerbock.

Ihr Sicherheitsteam hätte sie im Übrigen vor dem Auftritt gewarnt. „Es ist schon ein bisschen Risiko für mich hier zu sein“, so Baerbock. Ein Raum, in dem Armin Laschet (CDU), Friedrich Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil säßen – „das ist eine echte Bedrohungslage“. Ein weiteres zentrales Thema von Baerbocks Rede waren die Rechte von Frauen. Keine Gesellschaft der Welt könne bestehen, wenn sie die Hälfte der Menschen ausschließe, unterstrich die Grünen-Politikerin, die sich auch an der Haltung der CDU zur „feministischen Außenpolitik“ abarbeitete.

Klöckner kritisiert Veranstaltung

Deutliche Kritik an der Veranstaltung äußerte die frühere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die im Publikum gesessen hatte. „Völlig humorlos. Einige der Reden beim ‚Orden wider den tierischen Ernst‘ waren weder witzig noch geistreich, sondern persönlich diffamierend, unter der Gürtellinie“, wetterte Klöckner am Dienstag auf Twitter.

Merz und Putin „bewusst in einer Reihe zu erwähnen, sich an dem Oppositionsführer abzuarbeiten“, sei nicht souverän. Es zeige eher die Sorge, weil die Zustimmung zur Union in vielem größer ist als zur Ampel. Canceln, diffamieren und unverschämt werden – „das ist nicht mehr Karneval.“

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Strack-Zimmermann bemerkte nach der Ausstrahlung, dass Merz ihre Rede wohl nicht so lustig fand. „Ich finde es völlig in Ordnung, wenn Personen nicht über meine Rede lachen können. Karnevalismus ist nicht gottgegeben“, twitterte die Verteidigungsexpertin und postete dazu ein Foto des ernsten Merz neben seinem lachenden Parteifreund, dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst.

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