Elon Musk möchte wieder etwas kaufen.
(Foto: IMAGO/Political-Moments)
Elon Musk ist schrullig und unberechenbar. Milliardäre haben mehr als nur finanzielle Schlagkraft, sie haben über 100 Millionen Follower auf Twitter. Er sagte ihnen, er wolle Manchester United kaufen. Er sorgt für viel Aufregung, weil der jetzige Besitzer in der Kritik steht.
Elon Musk hat für einen weiteren Aufruhr gesorgt. Der Tech-Milliardär hat getwittert, dass er den englischen Klub Manchester United kaufen will. Was wirklich dahintersteckt, kann dir keiner sagen. „Ich werde auch Manchester United kaufen. Gerne“, schrieb der 51-jährige Tesla-Besitzer auf der Plattform.
Ob er wirklich einen Traditionsverein übernehmen will, der in ständiger Gefahr war, seine über 100 Millionen Anhänger unterhalten oder den Kurs eines börsennotierten Vereins beeinflussen wollte, war zunächst nicht klar. Eine Reaktion in den sozialen Netzwerken war jedenfalls unvermeidlich, bereits vier Stunden nach der „Ankündigung“ näherten sich 500.000 Menschen.
Nach der 0:4-Niederlage gegen Brentford ist Manchester United nach zwei Spielen in der neuen Saison in Aufruhr. Die Red Devils und ihr neuer Trainer Eric Ten Hug sind derzeit Tabellenletzter der englischen Premier League. Der alternde Superstar Cristiano Ronaldo sorgt seit Wochen für Aufsehen. Er will den Klub verlassen, doch niemand hilft dem gut bezahlten Portugiesen, ein Rohbau vergangener Tage auf dem Platz.
Die Glazer-Familie ist unbeliebt
Die Übernahme von Manchester United, einem der größten Klubs der Welt, würde Musk nach aktuellen Marktbewertungen weit über zwei Milliarden Euro kosten. Die derzeitigen Eigentümer, die Familie Glaser, übernahmen den Club 2005 für 790 Millionen Pfund. Davon stellte die Familie dem Verein etwa 520 Millionen Dollar zur Verfügung. Das zuvor schuldenfreie Unternehmen war nach einem sogenannten Leveraged Buyout plötzlich hoch verschuldet.
Seitdem versucht Manchester United, seine Schulden bei den Eigentümern zu begleichen. Rund 26 Millionen Euro erhalten die Glazer derzeit jährlich vom Verein durch Dividendenzahlungen. Seit 2016 hat der Fußballfinanzblog Swiss Ramble erklärt, dass er zuletzt rund 200 Millionen Euro erhalten habe. Inzwischen hat das Stadion, das legendäre Old Trafford, nicht nur seinen Glanz verloren, es muss dringend renoviert werden. Die Roten Teufel sind immer noch das Zentrum des Marketings, aber der Niedergang des Sports im Laufe der Jahre hat den Verein auch dort angreifbar gemacht.
Es gibt eine lange Anti-Glas-Bewegung unter den Fans des Clubs. Letztes Jahr gewann es neuen Schwung, nachdem seine Superleague-Pläne durchgefallen waren. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Übernahme von Musk den Club nur aus einem schlechten Zustand heraus anzünden wird. Er gilt als schrullig und unberechenbar und befindet sich derzeit in einem Rechtsstreit mit Twitter, weil er die fast 44 Milliarden US-Dollar teure Übernahme des Kurznachrichtendienstes stoppen wollte. Manchester United muss sich noch zu den neuesten Entwicklungen äußern.
