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Trotz Ausbau der Kita: Ohne Oma und Opa ist die Kinderbetreuung schwierig

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In Westdeutschland übernehmen die Großeltern neben ihren Kleinkindern die Hauptbetreuung des Nachmittags.

(Foto: imago images / Westend61)

Wenn es um Kinderbetreuung geht, sind die Großeltern ein Ort der Kinderbetreuung. Laut einer Studie sind sie möglicherweise sogar die Hauptbetreuer ihrer Enkelkinder. Studien zeigen auch, dass Kinder mit vielen Bezugspersonen sozial und emotional instabiler werden können.

Trotz Kita-Ausbau bleiben deutsche Großeltern wichtig für die Betreuung ihrer Enkelkinder. Laut einer in Berlin veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerung und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) pflegen mehr als die Hälfte der Menschen unter 6 Jahren regelmäßig oder bei Bedarf ihre Großeltern.

In Westdeutschland sind neben den Säuglingseltern sogar die Großeltern nachmittags die Hauptbetreuer. In Ostdeutschland wird es oft mit einer Kita am Nachmittag kombiniert. Zum Beispiel, um die Betreuung unter 10 Jahren außerhalb der Spitzenzeiten abzudecken. Daher werden 20-40 % der Mädchen und Jungen unter 10 Jahren regelmäßig von ihren Großeltern betreut.

Wie diese Studie aber auch zeigt, können zu viele Betreuungspersonen neben einer Ganztagsbetreuung, Großeltern und Eltern nachteilig sein. Werden Mädchen und Jungen zwischen 3 und 5 Jahren ganztägig von ihren Großeltern in einer Kita betreut, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder sozial und emotional instabil sind, um 36 Prozent. Forscher haben diese Effekte bei Kindern, die nur einen halben Tag in der Tagesbetreuung sind, nicht festgestellt.

Erzieherwechsel vermeiden

Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass der Wechsel von Fachkräften in Kindertagesstätten auf ein Minimum beschränkt werden sollte. Das Arbeitsumfeld müsse sehr attraktiv sein, damit Erzieherinnen und Erzieher über einen längeren Zeitraum dort arbeiten können – „aus Sicht der Kinder in einer Kita idealerweise Vollzeit“.

Außerdem zeigte sich mit Hilfe meiner Großeltern, dass meine Mutter mit ihrer Erziehungssituation und ihrer Freizeit zufriedener war. Die Zufriedenheit steigt im ersten Fall um 11 % und die Freizeitzufriedenheit um 14 %.

Diese Effekte sind besonders ausgeprägt in Haushalten mit Kindern unter sechs Jahren. Für den Vater ist die Wirkung nicht so groß. Dieses von der Stiftung Ravensburger Verlag geförderte Projekt basiert auf Daten zur Rolle deutscher Großeltern bei der Betreuung von Kleinkindern von 1997 bis 2020.