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Trotzdem Enttäuschung: Polen will Patriot-Flugabwehrsysteme doch für sich

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Ein gefechtsbereites Flugabwehrraketensystem vom Typ "Patriot" des Flugabwehrraketengeschwaders 1 der Bundeswehr.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Angebot Deutschlands, den Polen für die Verteidigung ihres Luftraums Patriot-Flugabwehrsysteme zu liefern, steht seit zwei Wochen. Aber mit einem großen Hin und Her. Die Polen möchten die Abwehrwaffen eigentlich viel lieber in der Ukraine sehen - nehmen sie nun aber doch selbst.

Polen will die von Deutschland zur Verteidigung seines Luftraums angebotenen Patriot-Flugabwehrsysteme nun doch annehmen. Man arbeite daran, die Patriots auf polnischem Gebiet zu stationieren und sie dem polnischen Kommandosystem zu unterstellen, schrieb Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak auf Twitter.

Allerdings hatte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht bereits darauf gepocht, dass die deutschen Flugabwehrsysteme Teil der integrierten NATO-Luftverteidigung sind. Davon, die Waffensysteme einem polnischen Kommando zu unterstellen, war zunächst keine Rede gewesen.

Vor zwei Wochen hatte die SPD-Politikerin die Verlegung der Patriots nach Polen vorgeschlagen. Blaszczak nahm das Angebot zunächst an. Einen Tag später schlug er jedoch überraschend vor, die deutsche Flugabwehr statt in Polen auf ukrainischem Gebiet zu stationieren. Dies hatte in Berlin für Verstimmung gesorgt.

Vor rund einer Woche erneuerte Bundeskanzler Olaf Scholz das Angebot an Polen, deutsche Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot bei den Nachbarn zu stationieren. "Unser Angebot an die polnische Regierung zum Schutz des eigenen Landes ist immer noch nicht vom Tisch", sagte Scholz.

"Nach einer Diskussion mit dem deutschen Verteidigungsministerium war ich enttäuscht über die Entscheidung, die Unterstützung für die Ukraine abzulehnen", schrieb Blaszczak nun auf Twitter. "Die Stationierung von Patriots in der Westukraine würde die Sicherheit von Polen und Ukrainern erhöhen." Man arbeite daher nun daran, die Patriots in Polen zu stationieren.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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