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Über 1000 Menschen beim gemeinsamen Weihnachtsliedersingen im Sachs-Stadion

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Zwar ist man in Schweinfurt vom sportlichen Erfolg Union Berlins momentan so weit entfernt wie das Sachs-Stadion vom Nordpol, dafür ist Schweinfurt drauf und dran eine schöne Tradition aus der Hauptstadt auch hier zu hegen und zu pflegen. Das Weihnachtsliedersingen im Stadion feierte nach zweijähriger Corona-bedingter Abstinenz am zweiten Advent mit rund 1100 Besuchern eine gelungene und vor allem stimmungsvolle Rückkehr.

Vor jetzt mittlerweile sieben Jahren stand der damalige Schweinfurter Seelsorger und Citypastoral mit FC 05-Trikot in der in der nationalen Fußballszene legendären "Alten Försterei" im Berliner Stadtteil Köpenick. 2003 brachten in der Heimspielstätte des damaligen Zweit- und heutigen Erstligisten knapp 100 Fans "halblegal" –– sie sollen über den Zaun ins Stadion geklettert sein – den Stein ins Rollen. Die Union-Fans sangen bei mitgebrachtem Glühwein und Gebäck zusammen Weihnachtslieder. Mittlerweile ist bei den Berlinern daraus eine feste Institution mit 30.000 Besuchern geworden.

"Süßer die Schnüdel nie singen"

Ein paar Nummern kleiner und mit weit weniger Fußball-Bezug kann sich auf jeden Fall auch das Schweinfurter Weihnachtssingen unter dem Motto "Süßer die Schnüdel nie singen" seit seiner Premiere im Jahr 2016 sehen lassen. Vor der vollbesetzten Haupttribüne war nun am Sonntag eine schmucke Bühne errichtet, auf der der evangelische Posaunenchor, dirigiert von Wolfhart Berger, sowie zwei Schweinfurter Musikgruppen 18 Weihnachtslieder spielten.

Mit Kerze und Liederheft in den Händen, oder Wahlweise Bratwurst, verkauft von der Jugend des Technischen Hilfswerks Schweinfurt im Stadioninnenhof, oder Glühwein und andere Getränke, verkauft von der Jugend des FC 05 Schweinfurt auf der Tribüne, genossen die Besucher den atmosphärischen Abend im Sachs-Stadion.

Den Anfang des Konzerts machte der Weihnachtsklassiker "Alle Jahre wieder", etwas schwungvoller wurde es dann beim spanischen Weihnachtslied "Feliz Navidad", rührig bei Leonard Cohens "Hallelujah", den Abschluss bildeten die deutschen Evergreens "O' du Fröhliche" und "Stille Nacht".

Fleißig mitgesungen hat auch der Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der als Schirmheer fungierte. Die Stadt stellte für das Weihnachtsliedersingen ihr Stadion kostenlos zur Verfügung. "Ich bin überwältigt, dass es gelungen ist, die Tribüne bei einem kalten Adventssonntag zu füllen", sagte der OB bei seiner Begrüßungsrede, in der er vor allem an die Opfer des Krieges in der Ukraine dachte.

"Leider wird dieses Weihnachtsfest in Europa kein ganz friedliches sein", erinnert Remelé. "Wenige hundert Kilometer entfernt im Osten wird wieder Krieg geführt. Menschen müssen dort um ihr Leben bangen, ohne Wasser, Strom und Heizung." Das vom Oberbürgermeister erwartete Signal der Solidarität an diesem Abend aus dem Sachs-Stadion wurde ganz sicher entsandt.

Überhaupt war es ein rundum gelungener Abend, den das Team "Gemeinsam für Schweinfurt", das für die Organisation zuständig war, auf die Beine gestellt hatte. Markus Bloch, der zusammen mit seiner Frau Johanna Bloch die Moderation übernommen hatte, blickt sehr zufrieden zurück auf das nun fünfte Weihnachtsliedersingen im Schweinfurter Stadion. "Es war ziemlich kalt, aber uns hat es sehr gut gefallen", erzählt Bloch. "Das Feedback, das wir bisher bekommen haben, war durchwegs positiv", sagt er am Morgen danach. Nächstes Jahr an Advent wollen die "Schüdel" wieder gemeinsam feiern und singen.