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Ukraine: Goldzähne in russischer Folterkammer

Auf die Freude über die Befreiung folgt stets das Grauen über die russische Besatzung. Nun löst eine Entdeckung in der Region Charkiw Entsetzen aus.

Im Nordosten der Ukraine haben Ermittler neue Hinweise auf russische Kriegsverbrechen entdeckt. Im kürzlich befreiten Ort Pisky-Radkiwski fand die Polizei eine von russischen Truppen betriebene Folterkammer und verschiedene Zeugnisse des Grauens, darunter eine mit herausgebrochenen Goldzähnen und -brücken gefüllte Plastikkiste, eine Gasmaske und einen Dildo.

"Die Nachbarn hörten ständig Schreie von dort. In dem Dorf Pisky-Radkiwski fanden die Ermittler eine grausame Folterkammer", schrieb Chefermittler Serhij Bolwinow auf Twitter. "Die Polizei weiß mit Sicherheit von Folter durch lebendiges Begraben und der Verwendung einer Gasmaske mit einem Lappen", so Bolwinow weiter. Dorfbewohner hätten die Polizei auf die Folterkammer im Keller eines Wohnhauses hingewiesen. Unter den gefundenen Gegenständen sei auch der Brief eines ukrainischen Soldaten, der in dem Keller festgehalten wurde.

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Die Namen aller in dem Keller misshandelten Soldaten seien bekannt, so Bolwinow. Nun würden Ermittler und Staatsanwaltschaft alle Fakten zusammentragen. Laut Zeugenaussagen hätten die Russen bei ihrem Einmarsch die Dorfbewohner vertrieben und sich in deren Häusern einquartiert. Menschen seien eingeschüchtert, verprügelt und misshandelt worden. Beim Abzug aus dem Dorf hätten die russischen Soldaten Hauseingänge mit Sprengfallen versehen, so die Polizei.

Die Folterkammer in Pisky-Radkiwski ist nur die jüngste grausige Entdeckung in befreiten Gebieten der Ukraine. Mitte September fanden Ermittler hunderte frischer Gräber in einem Wald bei Isjum, 99 Prozent der Leichen dort wiesen Spuren von Folter und Misshandlung auf. Auch in anderen Orten in der Region Charkiw wurden russische Folterkammern und Opfer der Besatzung entdeckt. Weltweites Entsetzen lösten Anfang April Berichte aus dem Kiewer Vorort Butscha aus, wo russische Soldaten Hunderte Zivilisten getötet hatten.