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Ukraine-Krieg im Newsblog | Schoigu: Mehr als 200.000 Soldaten eingezogen

Schoigu: Schon mehr als 200.000 Soldaten eingezogen

Wladimir Putin: Der russische Präsident soll eine Atom-Spezialeinheit in die Ukraine beordert haben. (Quelle: t-online)
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Tag 223 seit Kriegsbeginn: Experten zufolge hat Moskau große Probleme, Soldaten auszurüsten. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Luhansk: Ukrainische Verwaltung sieht Evakuierungen kommen

17 Uhr: Der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, kündigt an, Bewohner der kürzlich von Russland annektierten Region Städte bald zum Vannektierten Regionen

Ukrainische Armee berichtet von Rückeroberung von weiteren Orten

14.45 Uhr: Bei Gegenangriffen in der Südukraine hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weitere Ortschaften von russischen Truppen befreit. Der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, schrieb am Dienstag beim Nachrichtendienst Telegram von fünf Orten, die zurückerobert worden seien. In sozialen Netzwerken kursierten Videos aus dem lang umkämpften Dorf Dawydiw Brid und den Ortschaften Welyka Olexandriwka und Starossillja am Fluss Inhulez. Zudem sollen ukrainische Einheiten in Dudtschany am Fluss Dnipro eingerückt sein. Offizielle Bestätigungen lagen zunächst nicht vor.

Russland rechnet durch Annexion mit höherer Getreideernte

13.30 Uhr: Russland erwartet durch die völkerrechtswidrige Annexion von vier ukrainischen Gebieten künftig eine deutlich höhere Getreideernte. "In Anbetracht der dortigen Anbauflächen denke ich, dass mindestens fünf Millionen Tonnen Getreide in die russische Sparbüchse kommen werden", sagte Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. "Ich denke auch, dass wir andere Feldfrüchte bekommen werden."

Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche die Annexion der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja verkündet, die etwa 18 Prozent des international anerkannten ukrainischen Territoriums ausmachen. Wegen der am 24. Februar begonnenen russischen Invasion ist die ukrainische Getreideernte bereits deutlich zurückgegangen. Die Ukraine hat Russland wiederholt beschuldigt, Getreide aus besetzten Gebieten zu stehlen und landwirtschaftliche Flächen gezielt zu zerstören. Russland streitet dies ab.

Zudem ist die Schifffahrt im Schwarzen Meer gestört, über die die Ukraine Weizen und andere landwirtschaftliche Produkte in alle Welt exportiert. Die daraus resultierenden Unterbrechungen der Getreide- und Düngemittellieferungen lösten die schlimmste Krise der Ernährungssicherheit seit mindestens 14 Jahren aus, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) am vergangenen Freitag betonte. Etwa 345 Millionen Menschen seien mit lebensbedrohlichen Versorgungsengpässen konfrontiert.

Insider: Keine ungewöhnlichen Aktivitäten bei Russlands Atomwaffen

13.11 Uhr: Nach den Atom-Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien bislang keine ungewöhnlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Moskauer Atomwaffenarsenal festgestellt worden, sagt ein westlicher Regierungsvertreter, der anonym bleiben will, gegenüber Reportern. "Wir haben keine Indikatoren oder Aktivitäten gesehen, die aus unserer Sicht außerhalb der Norm liegen würden. Wir haben keine Aktivitäten gesehen, die über das übliche Maß hinausgehen."

12.41 Uhr: Im Zuge der Teilmobilmachung in Russland sind nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereits mehr als 200.000 Menschen eingezogen worden. "Die Ausbildung erfolgt auf 80 Übungsplätzen und in sechs Ausbildungszentren", sagte er am Dienstag in Moskau seinem Ministerium zufolge.

Experten des britischen Verteidigungsministeriums hatten zuvor noch von erheblichen Problemen berichtet. Russland sei nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für die große Zahl an Rekruten bereitzustellen, hieß es im täglichen Kurzbericht.

Schoigu sagte, die zuständigen Stellen seien angewiesen worden, den Rekruten die notwendige Kleidung und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen und sie einzuweisen. Nach Schoigus Darstellung haben sich viele Freiwillige gemeldet. Zahlen nannte er nicht. Es sollte niemand abgelehnt werden, "wenn es keine schwerwiegenden Gründe gibt".

Ukraine verbietet Gespräche mit Putin

12.07 Uhr: In der Ukraine sind Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verboten worden. Ein entsprechendes Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde am Dienstag auf dessen Webseite veröffentlicht. Dem ging eine Entscheidung des Rates für Sicherheit und Verteidigung voraus. Selenskyj hatte den Schritt bereits am vergangenen Freitag angekündigt.

Der Sicherheitsrat reagierte damit auf die russische Annexion von vier ukrainischen Gebieten in der Süd- und Ostukraine, die international als Völkerrechtsbruch kritisiert wurde. Selenskyj leitet den Rat bestehend aus Regierungsmitgliedern und den Chefs von Armee und Geheimdiensten.

200.000 Russen reisen in Kasachstan ein

9.52 Uhr: Seit der Teilmobilmachung des russischen Militärs vor knapp zwei Wochen sind bereits mehr als 200.000 russische Staatsbürger ins Nachbarland Kasachstan in Zentralasien eingereist. Diese Zahl nannte Innenminister Marat Achmetdschanow am Dienstag der Staatsagentur Kazinform zufolge vor Journalisten. Seit dem 21. September hätten 147.000 Russen die Ex-Sowjetrepublik aber wieder verlassen. Zu den Hintergründen sagte der Minister nichts.

"Gestern kamen mehr als 7.000 Bürger Russlands in Kasachstan an, etwa 11.000 verließen das Land", sagte Achmetdschanow. Es werde keine Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger geben. Bislang sind seinen Angaben zufolge 68 Anträge auf Einbürgerung gestellt worden.

Russlands Präsident Wladimir Putin will nach offizieller Darstellung rund 300.000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete zu halten. Er hatte deshalb eine Teilmobilmachung angeordnet, was bei vielen Russen Panik auslöste. Viele reisten ins Ausland aus – neben Kasachstans etwa auch nach Armenien, Georgien und in die Türkei.

Russisches Oberhaus stimmt für Annexion ukrainischer Gebiete

9.30 Uhr: Nach der Duma stimmt auch das russische Oberhaus für die Annexion der vier besetzten Gebiete in der Ukraine. Dem einstimmigen Beschluss des Föderationsrats zufolge sollen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson – etwa 18 Prozent des international anerkannten ukrainischen Staatsgebiets – der Russischen Föderation angehören. Die Vorlage geht jetzt zurück an Präsident Wladimir Putin, nach dessen Unterschrift ist sie in Kraft. Die Provinzen sind allerdings nicht völlig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte, weshalb die von der Regierung in Moskau angestrebten Grenzziehungen völlig unklar sind.

9 Uhr: Der russische Staat ist nach Ansicht britischer Militärexperten nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für eine große Zahl an Rekruten bereitzustellen. Ein Anzeichen dafür sei, dass der Einberufungszyklus in diesem Jahr einen Monat später als üblich beginnen solle, hieß es am Dienstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine. Die jährliche Einberufung von etwa 120.000 Wehrpflichtigen in Russland unterscheide sich von der kürzlich beschlossenen Teilmobilmachung von Reservisten.

"Die Herausforderungen für Unterbringung, Training, Ausrüstung und Einsatz von mobilisiertem und einberufenem Personal sind erheblich", hieß es in der Mitteilung. Mängel in der russischen Verwaltung und den logistischen Systemen untergraben nach Ansicht der Briten diese Bemühungen.

Musk sorgt mit Ukraine-Friedensplan für Empörung

22.06 Uhr: High-Tech-Milliardär Elon Musk hat mit einem Plan für "Frieden" in der Ukraine und einer Twitter-Abstimmung über seine Vorschläge die Wut der ukrainischen Regierung auf sich gezogen. Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt ließ seine mehr als 107 Millionen Follower auf Twitter am Montag über einen Vier-Punkte-Plan abstimmen, der unter anderem neue Abstimmungen in den von Russland annektierten Gebieten in der Ukraine unter UN-Aufsicht vorschlägt. Der ukrainische (Noch-)Botschafter Andrij Melnyk reagierte ausfallend, auch Staatschef Wolodymyr Selenskyj mischte sich ein. Mehr dazu lesen Sie hier.

So können Sie für die Ukraine spenden

Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

Ältere Nachrichten zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier, in unserem vorherigen Newsblog.

Nordkorea unterstützt Annexionen Putins

7.55 Uhr: Nordkorea steht bei den völkerrechtswidrigen und international kritisierten Annexionen ukrainischer Gebiete durch Russland auf der Seite Moskaus. Die zuvor abgehaltenen Scheinreferenden in den vier Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja seien "im Einklang mit der UN-Charta" abgehalten worden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Jo Cheol Su, Generaldirektor für internationale Organisationen im nordkoreanischen Außenministerium, sagte zudem, dass man die Haltung der russischen Regierung bei der Annexion der Gebiete unterstütze. Im Juli erkannte Nordkorea als weltweit drittes Land nach Russland und Syrien die Unabhängigkeit der prorussischen Separatisten-Republiken Donezk und Luhansk in der Ukraine an.

Kiew greift weiter an – die Nacht im Überblick

IWF prüft 1,3 Milliarden Dollar an Nothilfen für Ukraine

2.01 Uhr: Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird am Donnerstag Insidern zufolge den Antrag der Ukraine auf 1,3 Milliarden Dollar an Notfallmitteln prüfen. Die Ukraine habe ausreichende finanzielle Zusicherungen von ihren globalen Partnern erhalten, um die Anforderungen des IWF an die Schuldentragfähigkeit zu erfüllen und sich für die Notfinanzierung zu qualifizieren, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die notwendigen Dokumente für die Bereitstellung der Mittel seien bereits vorbereitet.

Selenskyj: Ukrainische Streitkräfte rücken weiter vor

23.30 Uhr: Die ukrainische Armee rückt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter gegen die russischen Streitkräfte vor. Zudem hätten die ukrainischen Truppen weitere Städte in etlichen Gebieten zurückerobert, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Details nannte er nicht. Er kündigte jedoch die Auszahlung von Renten und Sozialleistungen in den wiedergewonnenen Territorien an.

"Russische Propagandisten schüchtern die Menschen in den noch von den Besatzern kontrollierten Gebieten ein, dass die Ukraine angeblich fast jeden, der in den besetzten Gebieten bleibt, als Kollaborateure betrachten werde. Absolut wirres Zeug", sagte Selenskyj zudem in dem Video.

US-Vertreter: Sehen keine groß angelegte Truppen-Verstärkung der Russen

22.15 Uhr: Die USA haben trotz einer Teilmobilmachung durch Moskau bisher keine groß angelegte Verstärkung der russischen Truppen in der Ukraine beobachtet. Das sagt ein US-Militärvertreter. "Grob gesagt haben wir eine relativ kleine Zahl (russische Verstärkung) gesehen...jedoch nichts in großem Stil zu diesem Zeitpunkt", erklärt der Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will.