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Ukraine-Krieg im Newsblog | Ukraine: Blutige Päckchen kamen aus Deutschland

Tag 287 seit Kriegsbeginn: Polen will nun doch Patriot-Raketen aus Deutschland stationieren. Die Ukraine bittet um weitere Flugabwehrsysteme. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Scholz: Gefahr eines Atomkriegs gesunken

2.23 Uhr: Die Gefahr einer atomaren Eskalation des Ukraine-Krieges ist nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz kleiner geworden. "Russland hat aufgehört, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen. Als Reaktion darauf, dass die internationale Gemeinschaft eine rote Linie markiert hat", sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France".

"Bei meinem Besuch in Peking haben der chinesische Präsident Xi und ich gemeinsam zum Ausdruck gebracht, dass Atomwaffen nicht eingesetzt werden dürfen. Kurz darauf haben die G20-Staaten diese Haltung bekräftigt." Auf die Nachfrage, ob die Gefahr einer atomaren Eskalation abgewendet ist, sagte der SPD-Politiker: "Für den Augenblick haben wir einen Pflock dagegen eingeschlagen."

Ukraine meldet schwere Gefechte in Donezk

23.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von anhaltend schweren Gefechten im Osten seines Landes berichtet. Bei jüngsten russischen Angriffen auf die Stadt Kurachowe im Gebiet Donezk seien zehn Menschen getötet worden, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Donnerstag. Über die Lage rund um die derzeit besonders heftig beschossene Kleinstadt Bachmut, die die Russen bereits seit Monaten einzunehmen versuchen, sagte er: "Dort gibt es eine sehr harte Konfrontation. Jeder Meter zählt." Er dankte zudem allen ukrainischen Soldaten, die sich den Angreifern entgegenstellten.

Russland hat die Ukraine vor mehr als neun Monaten am 24. Februar überfallen. Seitdem hat die ukrainische Armee Selenskyjs Aussagen zufolge bereits fast 1.900 Ortschaften wieder befreit. Ebenso viele Orte seien aber weiter besetzt, erklärte er.

Mehr als 1.000 russische Angriffe auf Stromnetz gemeldet

22.45 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben das ukrainische Stromnetz bislang über 1.000 Mal angegriffen. "Diese Angriffe sind der größte Schlag gegen ein Stromnetz, den es je gegeben hat. Mehr als 1000 Granaten und Raketen wurden auf elektrische Anlagen, Leitungen und Umspannwerke abgefeuert", zitierte die Agentur Interfax den Chef des Netzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudrytsky. Die Energie-Infrastruktur funktioniere aber trotz erheblicher Schäden noch immer.

Ukraine: Blutige Päckchen kamen aus Deutschland

22.30 Uhr: Die in den vergangenen Tagen bei mehreren Auslandsvertretungen der Ukraine eingegangenen "blutigen Päckchen" mit Tieraugen haben nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba allesamt einen deutschen Absender. "Alle Umschläge haben dieselbe Absenderadresse: das Tesla-Autohaus im deutschen Sindelfingen", schrieb der Politiker am Mittwoch auf Facebook. Der Versand sei über Postämter erfolgt, die nicht mit Videoüberwachung ausgestattet seien. DNA-Spuren seien nicht gefunden worden. "Dies zeigt vor allem die professionelle Umsetzung dieser Aktion", so Kuleba.

Insgesamt wurden Kuleba zufolge 31 Fälle in 15 Ländern registriert: Österreich (1), Vatikan (1), Dänemark (1), Spanien (5), Italien (4), Kasachstan (1), Niederlande (1), Polen (6), Portugal (2), Rumänien (2), USA (1), Ungarn (2), Frankreich (1), Kroatien (1), Tschechien (2).

Weder von den deutschen Behörden noch von dem Tesla-Händler in Sindelfingen waren zunächst Stellungnahmen zu Kulebas Angaben zu erhalten. In den vergangenen Tagen waren ukrainische Botschaften Ziel von Bedrohungen. Neben den Päckchen mit Tieraugen war eine Briefbombe in der ukrainischen Botschaft in Madrid eingegangen. Ein Mitarbeiter wurde leicht verletzt, als der Sprengsatz detonierte. In Spanien gab es eine ganze Reihe von Briefbomben.

Estland erhöht Verteidigungsausgaben

21 Uhr: Estland hat für 2023 einen Staatshaushalt mit Verteidigungsausgaben in Rekordhöhe verabschiedet. Nach dem vom Parlament in Tallinn am Mittwoch beschlossenen Budget wird der Militäretat im kommenden Jahr erstmals den Wert von einer Milliarde Euro übersteigen – dies sind umgerechnet 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des baltischen EU- und Nato-Landes.

Estland grenzt an Russland und betrachtet dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine als direkte Gefahr für seine Sicherheit. Der Ostseestaat im Nordosten Europas hat deshalb bereits in diesem Jahr seine Militärausgaben massiv aufgestockt und rüstet seine Streitkräfte auf.

Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Russische Offensive im Frühling

18.53 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet im Frühjahr mit einer größeren russischen Offensive in der Ukraine. Russland versuche derzeit, den Krieg zumindest für eine kurze Zeit einzufrieren, sagte Stoltenberg am Mittwoch bei einer Veranstaltung der "Financial Times". So könnten sich Kräfte neu formieren und Material repariert werden, um dann zu versuchen, im nächsten Frühjahr eine größere Offensive zu starten. Zuvor hatte der Norweger jedoch mehrfach betont, dass die weitere Entwicklung in einem Krieg schwer vorherzusagen sei.