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Ukraine-Krieg im Newsblog | UNHCR rechnet mit mehr Vertriebenen

UN rechnet mit mehr Vertriebenen

Bröckelt Putins Macht?: Militärexperte Masala erklärt, wie es um Russlands Präsidenten steht. (Quelle: t-online)
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Tag 285 seit Kriegsbeginn: Russlands Einmarsch in die Ukraine hat dem UNHCR zufolge zur größten Vertreibung von Menschen seit Jahrzehnten geführt. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Russischer Alligator-Heli mit "Besten der Besten" abgeschossen

7.48 Uhr: Die ukrainische Armee hat nahe der umkämpften Stadt Swatovo einen russischen Helikopter vom Typ Kamow Ka-52 Alligator abgeschossen. Ein Video der ukrainischen Luftstreitkräfte zeigt eine Explosion in der Luft, dann stürzt eine Maschine zu Boden. Der Abschuss soll sich den Berichten zufolge am Sonntag gegen 14 Uhr ereignet haben. Verantwortlich ist demnach die 138. Luftabwehrbrigade aus Dnipro.

Auf dem russischen Telegramchannel "Fighterbomber" heißt es, dass die Piloten der "Bart"-Crew bei dem Angriff getötet wurden. Dabei handle es sich um die "produktivste Crew der Gruppe". "Sie waren die Besten der Besten", schreiben die Blogger zum Tod der zwei Kämpfer. Beiden seien bereits drei Orden für besonderen Mut verliehen worden. Zudem sollten sie mit dem Titel "Große Helden Russlands" geehrte werden. Dies solle nun posthum geschehen.

Der Hubschrauber Kamow Ka-52 Alligator ist bei der russischen Armee seit 1997 im Einsatz. Er wird primär für Kampfeinsätze, etwa gegen feindliche Helikopter, eingesetzt. Im Gegensatz zu konventionellen Kampfhubschraubern sitzen die beiden Piloten im Ka-52 nicht hintereinander, sondern nebeneinander. Sie verfügen über Schleudersitze, die Teil eines automatischen Rettungssystems sind, das die beiden Piloten im Notfall innerhalb von Sekundenbruchteilen ausschießen soll. Einem Bericht zufolge haben ebendiese Schleudersitze bei den Piloten der "Bart"-Crew nicht funktioniert.

Laut der ukrainischen Regierung sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges mindestens 263 Hubschrauber eliminiert worden. Unabhängig prüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Ukraine beklagt Zunahme sexualisierter Gewalt durch Russen

5.00 Uhr: Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin hat eine "drastische Zunahme" sexualisierter Gewalt durch russische Soldaten angeprangert. Infolge des russischen Angriffskriegs seien alle Geschlechter und Altersklassen betroffen, Kinder ebenso wie Alte, sagte Kostin der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France". Russische Soldaten setzten diese gezielt ein – als "Kriegsmethode, um Ukrainerinnen und Ukrainer zu demütigen", behauptete er. Hier lesen Sie den gesamten News-Überblick aus der Nacht.

UNHCR rechnet mit mehr Vertriebenen innerhalb der Ukraine

0.59 Uhr: Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) rechnet wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs eher mit einer Zunahme der Vertreibung innerhalb der Ukraine als mit einer großen Fluchtbewegung in Richtung der EU-Staaten. "Das wahrscheinlichste Szenario ist eine weitere Vertreibung innerhalb der Ukraine", sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem "Spiegel". "Ich hoffe, dass es keine weitere große Flüchtlingsbewegung geben wird." Gleichzeitig schränkte er ein: "Aber Krieg ist unberechenbar."

Ihn beunruhige, dass diejenigen, die jetzt noch ins Ausland fliehen könnten, höchstwahrscheinlich mehr Unterstützung bräuchten. "Diejenigen, die bisher in der Ukraine geblieben sind, hatten entweder weniger Kontakte in Europa oder waren weniger mobil", sagte Grandi dem "Spiegel" weiter. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Staaten der EU bei Bedarf auch zusätzliche Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen könnten. "Europa kann der Herausforderung noch eine Weile standhalten", sagte er. Mit Blick auf den Winter sagte Grandi: "Anders als im Frühjahr werden diesmal mehr öffentlich betriebene Unterkünfte nötig sein, und dafür werden Mittel benötigt." Daher sollten Länder wie Polen und Tschechien, die eine besonders große Last zu tragen hätten, finanziell unterstützt werden, forderte er.

Russlands Einmarsch in die Ukraine Ende Februar hat dem UNHCR zufolge zur größten Vertreibung von Menschen seit Jahrzehnten geführt. Erst Anfang November hatte Grandi in New York gesagt, rund 14 Millionen Menschen seien seit Kriegsbeginn aus ihren Häusern vertrieben worden. Knapp acht Millionen haben dem UNHCR zufolge im Ausland Schutz gesucht, davon eine Million in Deutschland.