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Ukraine-News am Samstag: Russland nutzt Raketen auch ohne Sprengköpfe

Anwohner vor einem zerstörten Wohnhaus in Kiew

Anwohner vor einem zerstörten Wohnhaus in Kiew

Foto: Gleb Garanich / REUTERS

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

130.000 Menschen in Kiew weiter ohne Strom

10.50 Uhr: Nach schweren russischen Angriffen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Zehntausende Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin ohne Strom. Am Samstagvormittag seien noch 130.000 Menschen der Drei-Millionen-Einwohner-Metropole betroffen gewesen, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Die Reparaturen sollen innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen werden. Dann sollen auch alle Heizungen wieder funktionieren. Die Wasserversorgung hingegen sei bereits wiederhergestellt, hieß es. Lediglich in den obersten Etagen von Hochhäusern könne es noch Probleme mit niedrigem Wasserdruck geben. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Krisenmanagement vor Ort bemängelt.

EU-Kommissionsvize: Ukraine-Flüchtlinge bleiben auch nach Kriegsende

10.30 Uhr: Die über Europa verteilten Flüchtlinge aus der Ukraine werden nach Meinung der EU-Kommissionsvizepräsidenten Dubravka Suica auch nach Kriegsende nicht sofort in ihre Heimat zurückkehren. »Ihre Schulen sind zerstört, ihre Häuser sind zerstört, ihre Arbeitsplätze sind verloren«, sagte Suica dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gastgeber wie etwa Deutschland oder Polen müssten sich nach ihrer Einschätzung auf einen jahrelangen Verbleib von Flüchtlingen aus der Ukraine auch nach Ende des Kriegs einstellen: »Ich denke, dass wir darauf vorbereitet sein müssen.«

Ein zentrales Problem sei, dass diese Familien denken, sie könnten am Tag nach dem Krieg nach Hause gehen. »Aber sie werden dann noch nicht Hause gehen«, sagte Suica, Vizepräsidentin der EU-Kommission für Demokratie und Demografie. »Ich muss das so offen sagen, ich habe selbst den Krieg in Kroatien im ehemaligen Jugoslawien erlebt.«

Russland will offenbar Ölverkäufe an Europa und die USA verbieten

9.30 Uhr: Der Kreml arbeitet offenbar an einem Präsidialerlass, der es russischen Händlern verbieten soll, russisches Öl an Unternehmen zu verkaufen, die sich an einem Preisdeckungsmechanismus beteiligen. Das meldet das Finanznachrichtenportal bloomberg.com unter Bezug auf eine mit dem Vorgang vertraute Person. Das Dekret werde demnach jede Bezugnahme auf eine Preisobergrenze in Verträgen für russisches Rohöl verbieten und Verladungen in Länder untersagen, die solche Beschränkungen einführen.

Am Freitag hatte sich die Europäische Union mit den USA und den G7-Staaten auf einen weltweiten Preisdeckel für russisches Öl verständigt. Danach soll der Rohstoff künftig nur noch für maximal 65 bis 70 Dollar je Fass verschifft werden dürfen. Der Preisdeckel soll ab Anfang Dezember greifen, zum selben Zeitpunkt, zu dem das bereits beschlossene EU-Embargo gegen russisches Öl in Kraft tritt. Ziel der Absprache ist es, die russischen Einnahmen aus dem Öl-Verkauf zu reduzieren.

London: Russland nutzt Raketen auch ohne Sprengköpfe

9.00 Uhr: Russland setzt in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste veraltete Trägerraketen ein, die eigentlich für nukleare Sprengköpfe ausgelegt sind. Auf öffentlich zugänglichen Aufnahmen seien Trümmer eines mutmaßlich abgeschossenen Raketentyps zu erkennen, der aus den 1980er-Jahren stamme und als nukleares Trägersystem entwickelt worden sei, heißt es in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Trägerraketen würden jetzt unbewaffnet abgefeuert, ohne die Sprengköpfe.

Obwohl diese Raketen auch so Schaden anrichten könnten, sei es unwahrscheinlich, dass Moskau damit ernsthafte Erfolge erreiche, hieß es von der britischen Regierung. Vielmehr hoffe der Kreml wohl darauf, die ukrainische Luftabwehr abzulenken. London wertete dies als Zeichen dafür, wie erschöpft Russlands Arsenal an Langstreckenraketen sei.

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Zivilisten werden aus Cherson herausgeholt

8.30 Uhr: Wegen der schwierigen Lage in Cherson holte die ukrainische Regierung erste Zivilistinnen und Zivilisten aus der zurückeroberten Stadt heraus. Von 100 Evakuierten seien 26 Kinder und sechs Kranke, teilte das Infrastruktur-Ministerium mit. Sie würden in dem als sicher geltenden Gebiet Chmelnyzkyj untergebracht und erhielten die übliche staatliche Unterstützung für Binnenflüchtlinge.

Unter dem Druck ukrainischer Angriffe hatten russische Truppen Cherson nach über acht Monaten Besatzung Mitte November wieder den Ukrainern überlassen. Die Infrastruktur ist aber zerstört, die Versorgung schwierig. Deshalb rät die Regierung vor allem Müttern mit Kindern zum zeitweiligen Verlassen der Stadt.