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Ukrainer spüren den Mangel: Rüstungskonzern: "Artilleriemunition ist ein sehr knappes Gut"

Ukrainer spüren den Mangel Rüstungskonzern: "Artilleriemunition ist ein sehr knappes Gut"

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Die Ukrainer könnten nach Einschätzung von CSG mehr verschießen. Doch Munition werde zunehmend knapp.

(Foto: via REUTERS)

Das ukrainische Militär verschießt nach Angaben des Konzerns CSG wöchentlich rund 40.000 Granaten nach NATO-Standard. Für Kiew wird zum Problem, dass sich die Depots der westlichen Länder leeren. Das tschechische Unternehmen kann jährlich maximal 100.000 Stück der Munition produzieren.

Der tschechische Rüstungskonzern CSG warnt angesichts des Ukraine-Kriegs vor massiven Engpässen bei Artilleriemunition im Westen. "Artilleriemunition ist heute ein sehr knappes Gut", sagte Konzerneigner Michal Strnad. Er schätze, dass es aufgrund der Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion 10 bis 15 Jahre dauern werde, um die Bestände der westlichen Armeen wieder aufzufüllen. Hintergrund seien die begrenzten Produktionskapazitäten.

Diesen Mangel bekämen die ukrainischen Streitkräfte bereits zu spüren, sagte Strnad. Die europäischen Länder hätten ihre Waffenarsenale inzwischen erheblich geleert, um die Ukraine zu unterstützen, die laut Strnad wöchentlich 40.000 Granaten aus mehreren hundert vom Westen gelieferten Haubitzen gegen die russischen Angreifer abfeuert. "Es ist wirklich viel an die Ukraine geliefert worden", sagte er. "Aber Tatsache ist, dass die Ukrainer heute weniger schießen, als sie könnten, weil sie nicht genug Munition haben."

Sein Unternehmen, die Czechoslovak Group, sei derzeit für etwa 25 bis 30 Prozent der europäischen Produktion von 155-mm-Artillerie der NATO-Norm verantwortlich, sagte Strnad. Es verfüge über eine jährliche Produktionskapazität von 80.000 bis 100.000 Artilleriegranaten. Dies mache einen erheblichen Teil der jährlichen Kapazität in Europa aus, die er auf 270.000 bis 300.000 Granaten bezifferte. Das Unternehmen wolle 250 bis 300 neue Mitarbeiter einstellen und die Kapazität auf 150.000 erhöhen, was jedoch wegen langer Lieferzeiten für die Produktionsausrüstung etwa zwei Jahre dauern würde.

CSG ist für die Ukraine ein wichtiger Lieferant modernisierter Waffen aus der Sowjetzeit. Allerdings würden auch hier die Bestände und Liefermöglichkeiten knapp, sagte Strnad.