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Ukrainisches Lied gesungen: Behörden verurteilen Krim-Schönheitskönigin

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Russland hat die Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Behörden auf der Krim greifen hart durch. Ein Gericht verurteilt eine Schönheitskönigin der russisch besetzten Halbinsel. Der Grund: Das Singen des Liedes "Tscherwona Kalina". Dies sei "die Kampfeshymne einer extremistischen Organisation", heißt es.

Weil sie auf der Krim ein beliebtes ukrainisches Lied gesungen haben, sind zwei Frauen auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Insel wegen Diskreditierung der russischen Armee verurteilt worden. Olga Walejewa, die 2022 einen Schönheitswettbewerb gewonnen hatte, muss nach Polizeiangaben 40.000 Rubel - umgerechnet 680 Euro - Strafe zahlen. Ihre Freundin wurde zu einer zehntägigen Haftstrafe verurteilt. Beide hatten auf einem Balkon das patriotische Lied "Tscherwona Kalina" angestimmt.

Ein Video der singenden Frauen war im September im Internet als Instagram-Story veröffentlicht worden, das nach 24 Stunden wieder verschwunden war. Das "Innenministerium" der Krim teilte bei Telegram mit, bei dem fraglichen Lied handele es sich um "die Kampfeshymne einer extremistischen Organisation". Ein Gericht habe die beiden 1987 und 1989 geborenen Frauen für schuldig befunden, die russische Armee diskreditiert und öffentlich Nazi-Symbole gezeigt zu haben. Im Zusammenhang mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine erklärt Russland immer wieder, dass es sich bei den von Kiew verwendeten nationalen Symbolen um extremistische und Nazi-ähnliche Zeichen handelt.

Die Polizei der Krim veröffentlichte zudem ein Video, in dem sich die beiden Frauen für das Singen des Liedes entschuldigen. Sie habe nicht gewusst, dass das Lied einen "nationalistischen Charakter" habe, sagte eine der beiden. "Ich wollte ganz bestimmt keine Propaganda verbreiten", ergänzte sie. Walejewa erklärte auf Instagram, sie habe "niemandem schaden" wollen. "Wir haben nur ein ukrainisches Lied gesungen. Wir dachten, es ist einfach ein Lied, das wir schon lange kennen", erklärte sie.

Vergangenen Monat hatten die von Moskau eingesetzten Behörden auf der Krim die Bewohner vor "harschen" Maßnahmen beim Singen derartiger Lieder gewarnt. Hintergrund war, dass "Tscherwona Kalina" auf einer Hochzeit gesungen worden war.

"Derartige nationalistische Hymnen zu singen - vor allem während der militärischen Spezialoperation - wird bestraft", erklärte der Verwaltungschef Sergej Aksjonow im September auf Telegram unter Verwendung der offiziellen russischen Formulierung für den Krieg in der Ukraine. "Menschen, die das tun, benehmen sich wie Verräter", erklärte er. Beim russischen Geheimdienst FSB befasse sich eine eigene Gruppe mit der Angelegenheit. Russland hatte die ukrainische Krim 2014 annektiert.