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Um Gunst der Wähler gebuhlt: Vorstellung der beiden Bewerber in Ölbronner Gemeindehalle

Ölbronn-Dürrn. Was macht einen Bürgermeister aus? Diese Frage interessierte am Montagabend unter der Moderation von Bürgermeister Norbert Holme knapp 250 Bürger in der Ölbronner Gemeindehalle bei der Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl in Ölbronn-Dürrn am 9. Oktober.

Um die Gunst der Wähler ringen dabei der 44 Jahre alte Ölbronn-Dürrner Gemeindekämmerer Norman Tank, der sich als Erster beworben hat, und der Pforzheimer Freie-Wähler-Stadtrat Michael Schwarz, der 58 Jahre alt ist. Dauerkandidat Samuel Speitelsbach war nicht gekommen.

„Der Bürgermeister muss im Rathaus als oberster Dienstleister mitarbeiten, kreativer Ideengeber sein und als Vorbild dienen“, sagte der verheiratete vierfache Familienvater Tank bei seiner 15-minütigen Vorstellung.

Sein Kontrahent, der Diplomkaufmann Michael Schwarz, der vor acht Jahren die Wahl gegen Bürgermeister Norbert Holme, der nun nicht wieder kandidiert, mit 38,2 Prozent verloren hatte, hob darauf ab, er habe aus der Zeitung erfahren, dass er als Kandidat im Gespräch sei. In Ölbronn-Dürrn sehe er ein gutes Potenzial und es sei ihm in Sondierungsgesprächen signalisiert worden, dass „Anpacken statt Abwarten“ im Ort gewünscht sei.

Tank und er verwiesen zudem ausführlich auf ihre Ausbildung und Erfahrungen. Wo fängt man als neuer Bürgermeister an? So lautete die erste Frage an die beiden Kandidaten. „Für mich ist es wichtig, die Menschen mitzunehmen“, sagte Tank und verwies darauf, als einen Schwerpunkt, ein Gemeindeentwicklungskonzept zusammen mit den Bürgern zu erstellen. Aber: „Es sind viele Aufgaben und Themen, die man auf die Tagesordnung nehmen muss“, meinte Tank. Schwarz nannte konkret, zuerst die Nachfolge einer Arztpraxis zu regeln, die 2023 geschlossen werden soll und die Schaffung eines Gesundheitscampus zusammen mit Bauschlott. „Das ist die Zukunft“, sagte Schwarz.

Ob er seine Tätigkeit als Ortschaftsrat aufgebe und nach Ölbronn-Dürrn ziehe, wenn er Bürgermeister würde, wurde Schwarz gefragt. „Das Wichtige bei einem Bürgermeister ist die Präsenz vor Ort.“ Er werde zusätzlich einmal im Monat samstags von 10 bis 12 Uhr im Rathaus sein, antwortete Schwarz. Seit 1968 lebe er in Würm in seiner Eigentumswohnung.

„Ich muss mich als Bürgermeister auf die Gemeinde konzentrieren“, sagte Tank als Einheimischer und bekam dafür großen Applaus. Schwarz hingegen verwies auf sein kommunalpolitisches Netzwerk in verschiedenen Positionen, unter anderem als Regionalrat im Regionalverband Nordschwarzwald und sah darin den Vorteil, Informationen zu haben. „Uns fehlt alles, auch die Post“, ärgerte sich eine Frau aus Ölbronn und wollte wissen, wie eine Abhilfe aussehen könnte. Schwarz schlug ein „Komm-In“ wie in Sternenfels vor, schränkte aber auch ein: „Manchmal gibt es keine Lösung, weil es die Bürger nicht wollen“, so Schwarz. Auch Tank machte keine Versprechen. Denn: „Es ist die Frage, ob sich das wirtschaftlich für die Kommune darstellen lässt“, so Tank.

Und was ist mit der Stromabschaltung und niedrigeren Temperaturen in Schulen und Kindergärten? Die Einschränkungen müssten wie im Privatleben auch auf die kommunalen Einrichtungen angewandt werden, meinte Tank. „Man muss die Kinder warm anziehen“, erläuterte Tank. Schwarz hingegen plädierte dafür, Kindergarten und Schulen außen vor zu lassen. Denn: „Es kann auch Krankheitsfälle wegen der 19 Grad Temperatur geben“, sagte Schwarz.

Online-Information: Die Vorstellung wurde gefilmt und ist vermutlich ab diesem Mittwoch auf der Homepage der Gemeinde abrufbar.