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Umgestaltung der Langen Gasse in Iphofens Altstadt: Otto Kolesch überrascht den gesamten Stadtrat

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Für die Sanierung, den Ausbau und die Neugestaltung der Langen Gasse mit der Oberen Gasse in Iphofens Altstadt hatten Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer und seine Verwaltung einen Planungswettbewerb auf die Tagesordnung des Stadtrats gesetzt. Verbunden werden könnte dieser Wettbewerb mit einer Ideensammlung für den Marktplatz, hieß es vorab.

Einen entsprechenden Beschluss fassten die Frauen und Männer des Stadtrats aber nicht, weil Otto Kolesch eine Überraschung gelang: Er erinnerte daran, dass der ehemalige Stadtplaner Hartmut Schließer schon vor langen Jahren ein fertiges Gestaltungskonzept für die Lange Gasse ausgearbeitet habe, wovon außer Kolesch niemand am Ratstisch etwas wusste.

"Der schlechte Zustand der Langen Gasse ist keine neue Erkenntnis", hatte Bürgermeister Dieter Lenzer einleitend gesagt, denn die dortigen Wasserleitungen seien schon fast 100 Jahre alt. Deswegen sei Handlungsbedarf geboten und die Maßnahme im Städtebauförderungsprogramms schon vorgesehen.

Kostengünstig Ideen für das Aussehen des Marktplatzes sammeln

Thomas Wirth vom Kitzinger Planungsbüro arc.grün erläuterte das Vorgehen bei Ideenwettbewerben und Vergabeverfahren. Es gebe die Möglichkeit eines offenen Ideenwettbewerbs oder auch ein nicht offenes Vorauswahlverfahren, bei dem die Stadt sich Teilnehmer aussuchen kann. Das Ausloben dafür sollte klare Vorgaben für ein Flächenprogramm enthalten.

Über einen Wettbewerb für die Lange Gasse könnte sich die Stadt relativ kostengünstig Ideen für das künftige Aussehen des Marktplatzes einholen. "Das wäre ein guter Einstieg in die Marktplatz-Diskussion", sagte Thomas Wirth. Er verdeutlichte, dass dabei Bürger und Anlieger im Vorfeld zu beteiligen sind. Es gebe noch die Möglichkeit einer Mehrfachbeauftragung mit einer Planungswerkstatt, bei dem sich die Stadt unterhalb der Vergabeschwelle bewege, was aber nur ohne den Marktplatz möglich sein werde.

Vorschlag: bestehendes Konzept nur aktualisieren

Dieter Lenzer bezifferte die geschätzten Kosten für einen Ideenwettbewerb nur für die Lange Gase auf 80.000 Euro. Inklusive des Marktplatzes seien 100.000 Euro zu erwarten, abzüglich einer hohen Förderung aus dem Städtebauförderungsprogramms. Thomas Wirth identifizierte den großen Vorteil eines Ideenwettbewerbs oder eine begrenzten Planungswerkstatt, dass in dem Prozess besonders ausgeschlossen wird, was nicht gewollt ist.

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"Was sollen wir uns für den kurzen Straßenabschnitt von einem Architektenwettbewerb erwarten?", wandte sich 3. Bürgermeister Jörg Schanow fragend an Thomas Wirth. Kolesch plädierte dafür, dass der heutige Stadtplaner Franz Ullrich sich Schließers "sehr gutes Konzept" vornehmen und aktualisieren solle. Dann könne sich die Stadt viel Geld sparen und aufwändige Ideenwettbewerbe würden überflüssig. Der Stadtplaner selbst tendierte dazu, einen Ideenwettbewerb inklusive des Marktplatzes anzugehen und dabei auch das Thema ruhender Verkehr vertieft zu thematisieren.

Wie viele Parkplätze sind in der Altstadt wirklich nötig?

"Ich glaube nicht, dass wir günstiger an gute Ideen für den Marktplatz kommen werden", sagte Peggy Knauer. Daher votierte sie dafür, den Kolesch-Vorschlag mit einem Ideenwettbewerb zu verknüpfen, was auch Jürgen Kößler sich vorstellen konnte. Franz Ullrich riet dem Gremium, eine qualifizierte Parkraumerhebung für die Altstadt zu beauftragen, eine solche Erhebung wäre eine wichtige Grundlage für weitere Marktplatz-Diskussionen. Das hielt auch Thomas Wirth für sinnvoll, denn damit würden Diskussionen auf eine sachliche Basis gestellt.

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In der Ratsrunde herrschte letztlich der Konsens vor, das Schließer-Konzept aufzugreifen und zu aktualisieren und dem Rat von Franz Ullrich zu einer detaillierten Parkraum-Erhebung zu folgen. Wenn diese Grundlagen auf dem Tisch liegen, wird zu entscheiden sein, ob für den Marktplatz eine Ideensammlung angestrebt werden soll, oder einfach nur die Lange Gasse und Obere Gasse als Einzelmaßnahmen auf der Agenda stehen sollen.