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Umkämpfte Stadt umzingelt?: ISW: Kampf um Bachmut wird noch heftiger

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Am Stadtrand von Bachmut steht kaum ein Stein mehr auf dem anderen.

(Foto: AP)

Seit Langem tobt eine erbitterte Schlacht um das ostukrainische Bachmut. Die Russen wollen nun die Stadt "operativ" umzingelt haben. Eine US-Denkfabrik hält das für unwahrscheinlich. Sie vermutet, dass die Offensive noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat.

Russische Streitkräfte versuchen nach Angaben Moskaus, die Kontrolle über die Ortschaft Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk zu bekommen. "Bachmut ist jetzt operativ umzingelt, unsere Streitkräfte schließen den Ring um die Stadt", sagte Jan Gagin, Berater des von Russland eingesetzten Statthalters der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk", Denis Puschilin.

Derzeit werde um die Kontrolle der Autobahn gekämpft, die die Stadt mit der nahegelegenen Ortschaft Tschasiw Jar verbindet. Russland hat erklärt, mehrere Orte rund um Bachmut unter seine Kontrolle gebracht zu haben. Dort führen seine Truppen und Söldner der Wagner-Gruppe seit Monaten einen Zermürbungskampf.

Das Institute for the Study of War (ISW) schätzt die Lage allerdings etwas anders ein. Es sei unwahrscheinlich, dass russische Kräfte die Stadt überraschend einkesseln würden, heißt es im jüngsten Bericht der Denkfabrik. Denkbar sei aber, dass die ukrainische Seite sich zurückziehen könnte, um hohe Verluste zu vermeiden. Das ISW bezieht sich in ihren Aussagen unter anderem auf ukrainische Militärangaben. Das Institut gibt keine Prognose dazu ab, ob Bachmut in Kürze an die russischen Streitkräfte fallen werde.

ISW: Russen setzen auf konventionelle Streitkräfte

Laut der Denkfabrik setzt Russland inzwischen im Kampf um Bachmut verstärkt auf konventionelle Streitkräfte. Die Offensive um die Kleinstadt, die bisher von der russischen Privatarmee Wagner geführt worden war, habe damit ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, schrieb die Denkfabrik. Eine frühere Einschätzung von Ende Dezember, wonach der Höhepunkt bei den Kämpfen in Bachmut bereits erreicht sei, habe sich als unzutreffend erwiesen, hieß es weiter. Diese habe sich nur auf den Einsatz der Privatarmee Wagner bezogen.

Seither habe die russische Seite aber genügend konventionelle Kräfte eingesetzt, um die Kämpfe aufrecht zu erhalten. Eine Neuaufstellung in Bachmut könnte nach Einschätzung des Instituts bedeuten, dass konventionelle russische Streitkräfte die kampfmüde Privatarmee Wagner völlig ersetzen - auch in der Annahme, russische konventionelle Kräfte könnten die Stadt letztlich einnehmen.

Russland hat die Ukraine vor mehr als elf Monaten angegriffen. Bachmut steht seit Monaten im Mittelpunkt der Gefechte. Die russische Armee versucht, Bachmut von Norden und Süden zu umgehen, um die ukrainische Armee zum Rückzug aus der Kleinstadt zu zwingen. Beide Seiten müssen bei den blutigen Kämpfen dem Vernehmen nach massive Verluste hinnehmen. Die Ukraine fordert vom Westen dringend schwere Waffen, um den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen und besetzte Ortschaften zu befreien.