Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Umweltbehörden ermitteln - Zoodirektor ließ Zwergziegen zu Tacos verarbeiten

Ob die Partygäste wussten, was ihnen da serviert wurde?

Ein Zoodirektor in Mexiko wollte den Teilnehmern an seiner Feier zum Jahresende offenbar Appetit auf 2023 machen – und ließ unter anderem leckere Tacos auftischen. Wegen dieser Party-Snacks ermitteln jetzt die Behörden.

Dem Boss des Zoos in Chilpancingo (Bundesstaat Guerrero im Süden des Landes) wird vorgeworfen, dass er vier seltene Zwergziegen töten und dann für die Tacos zubereiten ließ. Gegen José Nava werde wegen des mutmaßlichen Verschwindens von Tieren und der Veruntreuung von Geldern ermittelt, teilte der Rechnungshof mit. Über das angebliche Ziegen-Bankett machte die Behörde allerdings zunächst keine Angaben.

Nava musste seinen Posten als Zooleiter bereits Mitte Januar räumen, nachdem die Vorwürfe bekannt geworden waren. In seiner Amtszeit sollen nach Angaben des Umweltministeriums von Guerrero mehrere Tiere verschwunden sein, darunter auch Watussi-Rinder und ein Zebra. Auch ein Jaguarundi (eine kleinere Puma-Art), ein weiblicher Kojote, zehn Reptilien, ein Baby-Ara und ein Rotschwanzfalke seien plötzlich nicht mehr da gewesen, berichtet u.a. Vice. Teilweise, so die Vorwürfe, soll Nava die Tiere an Privatpersonen weitergegeben haben.

Der Zoo liegt im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero

Foto: Franyeli Garcia/dpa

Die Tiere sollen ohne Genehmigung entweder verkauft oder getauscht worden sein – beispielsweise gegen eine Mikrowelle oder Soundanlagen. Weitere Tiere wurden demnach misshandelt.

Zu den Ziegen-Vorwürfen sagte Fernando Ruiz Gutierrez, der Chef der örtlichen Umweltbehörde: „Die vier Tiere wurden auf dem Zoogelände geschlachtet, gekocht und dann serviert. Damit wurde die Gesundheit der Menschen aufs Spiel gesetzt, die sie aßen. Denn diese Tiere waren nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.“

Der gefeuerte Zoochef wies die Vorwürfe in einer eigens abgehaltenen Pressekonferenz zurück. Zwar hätten die Zoo-Angestellten bei der Party Tacos gegessen – jedoch aus ganz normalen Ziegenböcken aus seinem Besitz, nicht aus Zwergziegen aus dem Zoo.

Nava bestritt, auf seinem Posten in irgendeiner Weise unrechtmäßig gehandelt zu haben. Die Anschuldigungen seien eine Schlammschlacht des Leiters der Umweltbehörde gegen ihn aus persönlichen Gründen. Die Ermittlungen hatten begonnen, nachdem Zoo-Anwohner ein totes Reh gefunden und die Behörden verständigt hatten.

In Mexiko werden immer wieder Wildtiere auf Privatgrundstücken entdeckt. Nicht selten heben die Behörden bei Razzien gegen das organisierte Verbrechen Privatzoos aus. Immer wieder entkommen Tiere von dort und streunen dann in den Städten frei herum.