Die US-Botschaft in Moskau warnt: „US-Bürger sollten nicht nach Russland reisen, und diejenigen, die in Russland wohnen oder reisen, sollten Russland sofort verlassen, solange begrenzte kommerzielle Reisemöglichkeiten bestehen.“
Gleichzeitig rufen US-Unternehmen nach BILD-Informationen ihre Mitarbeiter in Russland an, drängen sie, das Land sofort zu verlassen – auch Nicht-US-Staatsbürger.
Die Befürchtung: Visa könnten sehr bald annuliert werden! Und zwar ohne Rücksicht auf Doppelstaatsbürgerschaft. Ausreisemöglichkeiten per Flugzeug seien derzeit „extrem beschränkt“, so die US-Botschaft.
Hinzu kommt dann auch, dass Doppel-Staatsbürger sogar von der Mobilmachung betroffen sind. Heißt: Die Armee könnte sie einziehen.
Beispielsweise könnten 29 amerikanische Basketball-Spieler der russischen Profiliga betroffen sein, wie die Basketball-Site „Basketnews“ berichtet.
Anzeichen für die Visa-Annulierung gibt es bereits: Schon am Montag war BILD-Reporter Peter Tiede nicht ins Land gelassen worden – trotz gültigen Visums.
Grund für den Botschaftsalarm: Eine für Freitag erwartete Rede von Russland-Präsident Wladmir Putin (69).
Dabei wird nicht nur erwartet, dass er die russisch besetzten Gebiete in der Ostukraine nach den heute beendeten Schein-„Wahlen“ zu russischem Staatsgebiet erklärt. Erwartet wird auch, dass der Kreml-Tyrann harte Maßnahmen gegen Ausländer in Russland ankündigt.
Ein Diplomat zu BILD: „Die Gefahr ist, dass Putin dichtmacht – und die Ausländer für Tage oder sogar Wochen nicht hinauskommen, weil es dann keine Flüge gibt.“ Und: „Rettungsoperationen westlicher Staaten sind in der gegenwärtigen Lage nur schwer vorstellbar.“
Schon jetzt sind viele Flüge ausgebucht oder extrem teuer, weil Zehntausende Russen bereits vor der Mobilmachung ins Ausland fliehen wollen.
Zur Stunde tagt auch in Berlin der Krisenstab des Auswärtigen Amtes. Ob auch Deutschland seine Bürger aufrufen wird, das Land zu verlassen, ist noch unklar.
Für deutsche Staatsbürger gilt in Bezug auf Russland bislang nur eine Teilreisewarnung. Von Reisen in die Russische Föderation werde abgeraten, heißt es auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
