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US-Eltern empört wegen Nacktheit - Lehrerin zeigt David-Statue und wird gekündigt!

Ist das Kunst – oder doch eher Porno?

Diese Frage steht im Zentrum einer kuriosen Debatte in den eher prüden USA, die inzwischen sogar Wellen bis ins italienische Florenz geschlagen hat. Und einer Schuldirektorin den Job kostete ...

Aber der Reihe nach. Besagte Schulleiterin einer Bildungseinrichtung im US-Bundesstaat Florida zeigte ihren Schülern die weltberühmte David-Statue von Künstler Michelangelo. Diese entstand zwischen 1501 und 1504 in Florenz und gilt heutzutage als die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte.

Tausende Menschen pilgern Jahr für Jahr in die Galleria dell'Accademia in Florenz, um die David-Skulptur zu bewundern

Foto: picture alliance / Photoshot

Lediglich in den USA scheint man davon aber nichts gehört zu haben – oder nichts wissen zu wollen.

Nachdem die Pädagogin ihren Schülern das Kunstwerk aus Marmor gezeigt hatte, empörten sich die Eltern über die Maßen. Deren Vorwurf: Die Schulleiterin habe ihren Kindern Pornografie gezeigt.

Für den Arbeitgeber der Frau reichte diese Debatte schon aus, um ihr die Kündigung auszuhändigen. Laut zahlreichen lokalen Medienberichten sei die Amerikanerin inzwischen ihren Job los.

Besagter Florida-Vorfall machte wenig später auch im rund 8000 Kilometer entfernten Florenz die Runde. In der dort ansässigen Galleria dell'Accademia, einem Museum sowie der ersten Akademie für Malerei in Europa, ist die Michelangelo-Statue aus der Zeit der Renaissance ausgestellt.

„Das ist absurd. Nacktheit ist nicht dasselbe wie Pornografie“, sagte Cecilie Hollberg, Direktorin des Museums, gegenüber der ialienischen Tageszeitung „La Repubblica“. Die David-Statue sei vielmehr ein Symbol der Renaissance, welches den Mensch in all seiner Makellosigkeit zeige.

Zudem sei der David eine religiöse Figur. Hollbergs Urteil: „Um eine Assoziation mit Pornografie herzustellen, muss man eine verzerrte Vorstellungskraft haben.“

Auch in der Innenstadt von Florenz ist David zu sehen

Foto: picture alliance / Zoonar

Bestätigung für diese Aussage erhielt sie vom Bürgermeister Florenz. Via Twitter schrieb Dario Nardella: „Kunst mit Pornografie zu verwechseln ist einfach lächerlich.“

Er plane nun, alle Beteiligten in dieser Debatte in die mittelitalienische Stadt einzuladen, damit sich Schüler samt Eltern ein eigenes Bild des Steins des Anstoßes aus Marmor machen können. Auch die gefeuerte Lehrerin sei in Florenz willkommen, „um ihr im Namen der Stadt ihre Anerkennung auszusprechen. Kunst ist Zivilisation und wer sie lehrt, verdient Respekt“.

Ob bereits jemand der Einladung folgte, die „nackten Tatsachen“ persönlich zu begutachten, ist nicht bekannt.