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USA schießen "Spionageballon" ab – China droht mit "notwendigen Reaktionen"

China reagiert auf Abschuss von "Spionageballon"

Der mutmaßliche "Spionageballon" aus China: Im nächsten Moment startet die Abschussmission – im Video. (Quelle: t-online)
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Die USA haben einen mutmaßlichen chinesischen "Spionageballon" abgeschossen. Aus Peking gibt es erste Reaktionen.

Ein Kampfflugzeug hat den in den US-Luftraum eingedrungenen mutmaßlichen Spionageballon aus China über dem Atlantik abgeschossen. "Das heutige überlegte und rechtmäßige Vorgehen zeigt, dass Präsident Biden und sein nationales Sicherheitsteam die Sicherheit des amerikanischen Volkes immer an die erste Stelle setzen und gleichzeitig wirksam auf die unannehmbare Verletzung unserer Souveränität durch die Volksrepublik China reagieren", erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag.

Biden habe bereits am Mittwoch die Erlaubnis zum Abschuss erteilt, sobald die Mission ohne unangemessenes Risiko für Menschenleben erfüllt werden könnte, sagte Austin. Nach sorgfältiger Analyse sei man zu dem Schluss gekommen, dass ein Abschuss des Ballons über Land aufgrund der Größe und Höhe des Ballons und seiner Last zu gefährlich sei.

Man habe deshalb entschieden, den Ballon sicher über US-Hoheitsgewässern abzuschießen. Die Maßnahme sei in Zusammenarbeit mit Kanada durchgeführt worden. US-Präsident Joe Biden gratulierte dem Militär. Der Abschuss sei "erfolgreich" verlaufen, sagte er in Maryland.

Peking: "Behalten uns Recht auf Reaktionen vor"

China hat gegen den Abschuss des chinesischen Ballons protestiert, der nach US-amerikanischen Beschuldigungen für Spionage benutzt worden ist. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking äußerte die "starke Unzufriedenheit" Chinas über den Einsatz von Gewalt durch die USA gegen ein "ziviles, unbemanntes Luftschiff". China behalte sich das Recht auf "notwendige Reaktionen" vor.

China habe die USA wiederholt informiert, dass der Ballon zivilen Zwecken diene und "durch höhere Gewalt" in den US-amerikanischen Luftraum geflogen sei, "was völlig zufällig war". Das Pentagon habe selbst gesagt, der Ballon stelle keine Gefahr für das Militär und Menschen am Boden dar. Dass die USA unter diesen Umständen auf dem Einsatz von Gewalt bestünden, sei eine "offensichtliche Überreaktion" und ein Verstoß gegen internationale Standardpraktiken.

Die chinesische Konsulin in Belfast, Zhang Meifang, versuchte die Ballon-Affäre herunterzuspielen. "Vielleicht schenkte China den USA einfach einen Ballon. So wie jemand einem Kind einen Ballon gibt, damit es sich besser fühlt" schrieb sie auf Twitter.

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Weiterer Ballon offenbar über Costa Rica und Kolumbien gesehen

Inmitten des Streits zwischen Washington und Peking hat nun Kolumbien über ein Objekt mit "ähnlichen Eigenschaften" in seinem Luftraum informiert. Am Morgen des 3. Februar habe das nationale Luftverteidigungssystem in rund 17.000 Metern Höhe ein Objekt entdeckt, das im nördlichen Sektor des Landes in den Luftraum eingedrungen sei, teilte die kolumbianische Luftwaffe am Samstag (Ortszeit) mit. Das Objekt habe sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Knoten bewegt und dabei "ähnliche Eigenschaften wie ein Ballon" gezeigt.

Costa Rica bestätigte am Samstagabend, dass es Anfang dieser Woche Sichtungen eines großen weißen Beobachtungsballons gegeben hatte, der über der Hauptstadt San Jose flog. Der Ballon ähnelte im Aussehen dem chinesischen Ballon, der von den Vereinigten Staaten abgeschossen wurde. Der Generaldirektor der Zivilluftfahrt Costa Ricas, Fernando Naranjo Elizondo, sagte gegenüber CNN, das Luftschiff, das am Donnerstag über San Jose gesichtet wurde, sei "kein Ballon, der aus Costa Rica stammt".

EVP-Chef fordert Eindämmung chinesischen Einflusses

Nach diesen Sichtungen hat der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, die westlichen Verbündeten zu einer gemeinsamen Eindämmung des chinesischen Einflusses aufgerufen. "Die neuen offensichtlichen Spionageaktionen Chinas gegenüber den USA geben Grund zur Sorge", sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Es sei unübersehbar, dass das Verhalten Pekings gegenüber westlichen Staaten deutlich aggressiver werde.

Aus Taiwan hieß es am frühen Sonntagmorgen, dass der Vorfall mit dem chinesischen Ballon "von der zivilisierten internationalen Gemeinschaft nicht toleriert werden sollte". "Solche Aktionen der Regierung der Kommunistischen Partei Chinas verstoßen gegen internationales Recht, verletzen den Luftraum anderer Länder und verletzen ihre Souveränität", sagte Taiwans Außenministerium in einer Erklärung.