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USA warnen Doppelstaatler: Russen bekommen keine Reisepässe mehr

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Ein junger Russe will nach Finnland flüchten: Ab sofort geben die russischen Behörden keine Reisepässe an Wehrpflichtige mehr aus.

(Foto: REUTERS)

Wegen der Teilmobilmachung fliehen Tausende Russen über die Grenzen. Moskau stoppt nun die Ausgabe von Reisepässen an Wehrpflichtige. Die US-Botschaft warnt Staatsbürger mit Doppelpass. Auch das Auswärtige Amt empfiehlt eine schnelle Ausreise.

Russland wird keine Reisepässe mehr an Staatsbürger ausgeben, die im Rahmen der Teilmobilmachung zum Dienst an der Waffe eingezogen werden. Den Betroffenen werde "der Reisepass verweigert", teilte die russische Regierung auf ihrer Website mit. Seit Präsident Wladimir Putin am 21. September die Teilmobilmachung bekanntgegeben hatte, verließen Zehntausende Menschen Russland in Richtung benachbarter Staaten.

Der Regierungswebsite zufolge wird den Menschen, denen ein Reisepass verweigert wird, zudem mitgeteilt, wie lange die Sperre in Kraft bleibt. In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Betroffene bereits Ausreisesperren befürchtet. In mehreren Fällen wurde berichtet, dass Ausreisewilligen der Grenzübertritt verweigert worden sei.

In Russland besitzt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung einen internationalen Reisepass. Russland gibt aber auch "interne Pässe" aus: Die Dokumente ähneln Personalausweisen und werden in einem Teil der ehemaligen Sowjetrepubliken rund um Russland akzeptiert. Unter anderem können Russen mit "internen Pässen" nach Armenien, Belarus und Kirgistan reisen - eine Möglichkeit, die viele Bürger seit Bekanntgabe der Teilmobilmachung bereits genutzt haben. Ob die "internen Pässe" von den nun verkündeten Beschränkungen betroffen sind, wurde auf dem Regierungsportal nicht erwähnt.

US-Botschaft in Moskau und Auswärtiges Amt warnen

Auch Bürger mit einer doppelten Staatsbürgerschaft sind vor einer Einberufung nicht geschützt. Die US-Botschaft in Moskau forderte amerikanische Staatsbürger im Land auf, Russland so schnell wie möglich zu verlassen. Unter der Überschrift "Sicherheitsalarm für US-Bürger in Russland" schreibt die Botschaft, besonders Menschen mit zwei Staatsangehörigkeiten seien gefährdet. Die Russen würde die amerikanische Staatsbürgerschaft womöglich nicht akzeptieren, Hilfe durch das US-Konsulat nicht zulassen und die Ausreise aus Russland verhindern wollen. "US-Bürger, die sich in Russland aufhalten, sollten sofort ausreisen." Es blieben nicht mehr viele Optionen, das Land zu verlassen. Es wird zudem strengstens davon abgeraten, nach Russland zu reisen.

Auch die Bundesregierung rät von Reisen nach Russland ab. Das Auswärtige Amt schreibt: "Von Reisen in die Russische Föderation wird abgeraten. Vor Reisen in die an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiete (Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow, Krasnodar) wird gewarnt." Momentan seien direkte Auswirkungen von Putins Mobilisierung auf deutsche Staatsangehörige nicht erkennbar. "Sie sollten dennoch gründlich abwägen, ob eine Reise nach Russland derzeit erforderlich ist. Deutsch-russische Doppelstaater müssen beachten, dass sie von den russischen Behörden ausschließlich als russische Staatsangehörige angesehen werden. Die Botschaft kann ihnen keinen konsularischen Schutz gewähren."

Das bulgarische Außenministerium rief die eigenen Staatsbürger ebenfalls auf, Russland mit den derzeit verfügbaren Transportmitteln zu verlassen. "Den in Russland verbliebenen Bulgaren wird empfohlen, äußerst wachsam zu sein, Orte zu meiden, an denen sich viele Menschen versammeln, und die Entwicklung der Situation mit aller gebotenen Aufmerksamkeit zu verfolgen", heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.