Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Vegane Alternative: Designer bevorzugen jetzt Kaktusleder

imago0153682568h.jpg

Auch bei Kakteen gilt: kann man essen und anziehen.

(Foto: IMAGO/Addictive Stock)

Immer häufiger greifen Designer und Modeunternehmen zu umweltfreundlicheren Materialien. Tierisches Leder wird etwa durch veganes Kaktusleder ersetzt. Die Alternative hat es auch Royals wie Königin Máxima angetan.

Nachhaltigkeit spielt in der Modeindustrie eine immer wichtigere Rolle. Immer seltener setzen Designer auf echte Pelze und tierisches Leder. Für Letzteres gibt es inzwischen eine besonders umweltfreundliche und dennoch hochwertige Alternative: Kaktusleder. Dieses ist nicht nur vegan, sondern hinterlässt auch keinen großen ökologischen Fußabdruck. Oft wäre es schon ein Fortschritt, wenn sich Hersteller überhaupt Gedanken machen würden über die Art und Weise, wie sie produzieren und woher sie ihre Materialien beziehen.

imago0093529493h (1).jpg
imago0093529493h (1).jpg

Maximal strahlend: die niederländische Königin.

(Foto: imago images/Hollandse Hoogte)

Für die Gewinnung des Leders angebaut und verwendet werden derzeit überwiegend Nopal-Kakteen, die auch hierzulande in vielen heimischen Wohnzimmern einen Platz gefunden haben. Der Feigenkaktus ist vor allem in Mexiko weit verbreitet, braucht nur wenig Wasser und keinerlei Pestizide, da er sehr robust ist. Bei der Ernte wird lediglich der obere Teil entfernt, sodass die Wurzel bleibt. Die Pflanze wächst dadurch problemlos wieder nach.

Bei der Herstellung des Leders sind im Gegensatz zu herkömmlichem Leder keinerlei giftige Chemikalien notwendig. Im Vergleich zu Kunstleder ist Kaktusleder atmungsaktiv und somit angenehmer auf der Haut zu tragen. Von der Haptik soll es vergleichbar mit tierischem Leder sein. Inzwischen arbeiten bereits einige Unternehmen und Designer mit der veganen Lederalternative. Die Taschen überzeugen direkt auf den ersten Blick, optisch sind keinerlei Unterschiede zu sehen.

Ein paar, wenn auch vertretbare, Nachteile gibt es dennoch bei dem veganen Leder: Es ist nicht billig und gilt zumeist als Luxusmaterial. Grundsätzlich gilt Kaktusleder als widerstandsfähig und langlebig, hat aber im Vergleich zu tierischem Leder eine kürzere Haltbarkeit.

Auch bei den Royals ist der nachhaltige Trend inzwischen angekommen. Königin Máxima der Niederlande setzte etwa im Februar 2022 bei einem Auftritt in Amsterdam auf einen grünen Rock aus Kaktusleder. Das schicke It-Piece stammte aus einer Kollektion des belgischen Modehauses Natan.

Noch ein königliches Vorbild

König Charles III. macht seinem Ruf als Umweltschützer und Naturfreund alle Ehre. Schon lange gilt er als Gegner der Stopfleber. In seinen Palästen darf keine Foie gras serviert werden, entschied der Monarch. Die Tierschutzorganisation Peta teilte in London mit, sie habe ein entsprechendes Schreiben vom königlichen Haushalt bekommen.

"Als Prinz von Wales hat König Charles Foie gras (...) aus seinen royalen Residenzen verbannt. Nun hat Peta die Bestätigung bekommen, dass sich die mitfühlende Politik Seiner Majestät auf den Buckingham-Palast und alle anderen royalen Residenzen erstreckt", hieß es. Zum Dank schickte Peta einen Geschenkkorb mit veganer Foie gras in den Palast.

imago0133812446h (1).jpg
imago0133812446h (1).jpg

Und wenn der Hermelin recycelt wird?

(Foto: imago images/Classic Vision)

Tatsächlich aber werden Tierprodukte auch noch an anderer Stelle für den Palast genutzt: So handelt es sich bei den berühmten schwarzen Mützen der Palastwachen um echtes Bärenfell. Üblicherweise kommt dafür das Fell weiblicher kanadischer Braunbären zum Einsatz. Die verwendeten Felle seien "Nebenprodukte lizenzierter Keulungen durch kanadische Behörden", mit der die wilde Bärenpopulation gesteuert werde, heißt es dazu vom Palast. Doch Kritiker fordern, die Mützen nur noch aus synthetischem Tierfell herzustellen.

Genau dies verlangt Peta nun auch für ein anderes wichtiges Kleidungsstück: Der König möge für seine Krönung am 6. Mai 2023 nachgemachtes Fell nutzen. Bisher besteht der royale Mantel bei der Zeremonie aus dem Fell echter Hermeline.