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Verstöße gegen Finanzregeln: Liga erhebt schwere Vorwürfe gegen Manchester City

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Manchester City muss sich mal wieder wegen seines Finanzgebarens verantworten.

(Foto: picture alliance / empics)

Mehrere Jahre ermittelt die Premier League gegen Manchester City, nun steht fest: Der englische Meister soll gegen zahlreiche Finanzregeln verstoßen haben. Außerdem habe man die Liga nicht ausreichend bei den Untersuchungen unterstützt.

Der englische Fußball-Meister Manchester City muss sich wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Finanz-Regeln der Premier League verantworten. Wie die englische Fußball-Spitzenliga mitteilte, hat sie eine unabhängige Kommission damit beauftragt, die Vorwürfe gegen den von Scheichs aus Abu Dhabi alimentierten Klub zu untersuchen.

In einer Erklärung der Premier League heißt es: "In Übereinstimmung mit Regel W.82.1 bestätigt die Premier League, dass sie heute eine Reihe von mutmaßlichen Verstößen gegen die Regeln der Premier League durch Manchester City Football Club an eine Kommission gemäß Premier League Regel W.3.4 verwiesen hat."

Manchester zeigte sich von der Anklage "überrascht". Man habe der Liga umfangreiches und detailliertes Material zur Klärung des Sachverhalts zur Verfügung gestellt, hieß es in einer Stellungnahme. Die Überprüfung durch eine Kommission "begrüßt" City ausdrücklich und betonte: "Wir freuen uns darauf, dass diese Angelegenheit ein für alle Mal geklärt wird."

Mangelnde Kooperation

Man City soll während insgesamt neun Spielzeiten zwischen 2009 und 2018 gegen zahlreiche geltende Regeln verstoßen haben. Die Liga wirft den Klub-Verantwortlichen vor, unkorrekte Finanzinformationen bereitgestellt zu haben, "insbesondere in Bezug auf ihre Einnahmen (einschließlich Sponsoring-Einnahmen), ihre verbundenen Parteien und ihre Betriebskosten", hieß es in der Mitteilung.

Die zweite Gruppe von Verstößen beziehe sich auf angebliche Regelverstöße, "die einen Mitgliedsverein dazu verpflichten, vollständige Angaben zur Vergütung in den entsprechenden Verträgen mit seinem Trainer zu machen", die sich auf die Spielzeiten 2009/10 bis einschließlich 2012/13 beziehen. Der Trainer des Vereins zwischen Dezember 2009 und Mai 2013 war Roberto Mancini, der Vorgänger von Pep Guardiola.

Dem Verein wird außerdem vorgeworfen, seit Dezember 2018 gegen die Liga-Regeln verstoßen zu haben, die die Mitgliedsvereine verpflichten, mit der Premier League zu kooperieren und sie bei ihren Untersuchungen zu unterstützen. Man City äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Als Strafmaß ist von finanziellen Sanktionen bis zu Punktabzug alles denkbar.

Im Jahr 2020 wehrte sich Man City vor dem europäischen Sportgerichtshof CAS erfolgreich gegen eine zweijährige Sperre im Europapokal. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte die Sperre wegen "ernsthafter Verstöße" gegen die Regeln des Financial Fair Play verhängt. Die UEFA bezog sich damals auf einen Zeitraum zwischen 2012 und 2016.

Der Stadtrivale von Manchester United befindet sich seit 2008 im Besitz der Abu Dhabi United Group und gewann unter den neuen Eignern sechsmal die Meisterschaft, zweimal den FA Cup und sechsmal den Ligapokal. Der Erfolg ist teuer erkauft: Seit der Übernahme beträgt das Minus bei Spielertransfers rund 1,5 Milliarden Euro.