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Vertraulicher Bericht: IAEA: Iran stockt 60-prozentiges Uran auf 114 Kilo auf

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Satellitenaufnahme der Atomanlage in Fordo: Hier wurden im Januar Partikel von 84-prozentigem Uran entdeckt. (Archivbild)

(Foto: picture alliance/dpa/Satellite image ©2019 Maxar Technologies/AP)

In den vergangenen Monaten stellt der Iran kiloweise Uran mit fast waffenfähigen Reinheitsgraden her. Die IAEA beäugt die Vorgänge in dem Land mit Argwohn. Zwar sind die Inspektionen zufriedener, was die Kooperation mit Teheran anbelangt. Einen vollen Durchblick haben sie jedoch nicht.

Der Iran hat seine jüngsten Zusagen gegenüber internationalen Atominspektoren noch nicht vollständig umgesetzt. Das geht aus einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hervor. Im März hatte IAEA-Chef Rafael Grossi bei Gesprächen in Teheran ausverhandelt, dass seine Behörde das Atomprogramm des Landes wieder genauer überwachen darf und dass sie Informationen zu ehemals geheimen Nuklearanlagen erhält.

Im April und Mai erlaubte der Iran der IAEA, Kameras und Messgeräte zur Kontrolle der Uran-Anreicherung zu installieren, hieß es in dem nicht öffentlichen Bericht. Die IAEA habe jedoch keinen Zugang zu den Aufnahmen der Kameras und die Messgeräte seien noch nicht kalibriert, hieß es. Grossi forderte daher einen "anhaltenden und durchgängigen" Ausbau der Überwachung.

Bei der Klärung von offenen Fragen zu geheimen Nuklear-Aktivitäten in drei Anlagen in der Vergangenheit kam die IAEA einen Schritt weiter. Der Iran habe zu einer der Anlagen Erklärungen geliefert, weshalb dieser Teil des Fragenkomplexes vorerst geschlossen werde, hieß es. Details zu den anderen zwei Anlagen bleiben weiterhin ungeklärt.

84-prozentiges Uran als unbeabsichtigte technische Ursache

Außerdem berichtete Grossi, dass der Iran in den vergangenen Monaten weiterhin zusätzliches Uran mit fast waffenfähigen Reinheitsgraden hergestellt habe: Das Land habe unter anderem sein 60-prozentiges Uran um fast 27 Kilogramm auf 114 Kilogramm aufgestockt. Für Atomsprengköpfe ist ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent nötig.

Im Januar hatten IAEA-Inspektoren auch Partikel von 84-prozentigem Uran entdeckt. Inzwischen habe der Iran jedoch glaubhaft machen können, dass dieser extrem hohe Wert vorübergehend durch eine nicht beabsichtigte technische Ursache zustande kam, berichtete die IAEA.

Um den Bau von iranischen Atomwaffen zu verhindern, hatten mehrere Staaten, darunter Deutschland, 2015 ein Abkommen mit Teheran abgeschlossen. Das iranische Atomprogramm wurde eingeschränkt, im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Doch die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump kündigten den Pakt 2018 auf. Danach brach Teheran schrittweise seine Verpflichtungen, etwa durch höhergradige Uran-Anreicherung oder durch Einschränkungen für IAEA-Inspektoren.