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Videobeweis erstmals erklärt: Mit brüchiger Stimme schreibt Ma Geschichte

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Ning Ma geht in die Fußball-Geschichtsbücher ein.

(Foto: AP)

Ning Ma geht in die Fußballgeschichte ein - der chinesische Schiedsrichter erklärt erstmals per Mikrofon den Videobeweis. Dass Ma die Premiere feiern darf, hat er den Regelhütern des International Football Association Board (IFAB) zu verdanken.

An der klar verständlichen Ansprache auf Englisch haperte es ein wenig, den Eintrag in die Geschichtsbücher des Fußballs sicherte sich Ning Ma dennoch: Der Chinese hat bei der Klub-WM in Marokko als erster Schiedsrichter im Weltfußball eine Entscheidung durch Videobeweis den Fans im Stadion per Mikrofon und Lautsprecher erklärt.

Die Premiere beim Playoff für das Viertelfinale in Tanger zwischen Al Ahly SC aus Ägypten und dem neuseeländischen Auckland City (3:0) ließ zwar lange auf sich warten, in der 7. Minute der Nachspielzeit war es aber soweit: Ma trat nach dem Studium der Videobilder an der Seitenlinie zurück auf den Platz und machte die übliche Bildschirm-Geste. Dann brachte der 43-Jährige den 47.137 Zuschauern bei, dass es doch keinen Elfmeter für Al Ahly gibt, weil sich das betreffende Foul knapp außerhalb des Strafraums abgespielt hat.

Dass die Stimme des Unparteiischen dabei etwas brüchig wirkte und er während seiner rund zehnsekündigen Ansprache kurz stockte, war sicherlich der Aufregung geschuldet. Ein paar Sekunden später wirkte Ma wieder souveräner, als er Adam Mitchell für die Notbremse kurz vor dem Sechzehner die Rote Karte zeigte. Dass Ma die Premiere feiern durfte, hat er den Regelhütern des International Football Association Board (IFAB) zu verdanken. Das IFAB hatte Mitte Januar beschlossen, die Mikrofon-Erklärung zuzulassen und die Neuerung bei der Klub-WM zu testen. Damit sollen die Entscheidungen transparenter und nachvollziehbar werden.

Mehr Akzeptanz als Ziel

Der Testzeitraum ist zunächst auf ein Jahr begrenzt und soll vorrangig auf der internationalen Bühne stattfinden. Der Austausch zwischen dem Schiedsrichter auf dem Platz und dem Video-Assistenten bleiben geheim, das Resultat jedoch soll kurz erklärt werden. Ähnlich verfahren bereits Sportarten wie Eishockey, Baseball und Football.

Der deutsche Schiri-Chef Lutz Michael Fröhlich hatte die IFAB-Entscheidung begrüßt, da der Einsatz von Mikrofonen neben der Transparenz "vor allem zu höherer Akzeptanz von Schiedsrichterentscheidungen" führen könne: "Daher finden wir das gut und richtig, dass das nun getestet wird", teilte Fröhlich mit. Man sei hinsichtlich der Neuerung offen und werde sich mit der Liga austauschen. In der Bundesliga wird es den Mikro-Einsatz aber wohl frühestens im kommenden Jahr geben. Bislang erfuhren die Fußballfans in den Stadien beim Einsatz des VAR lediglich durch Hinweise auf den Videowänden, was überprüft wurde und wie das Ergebnis des Checks lautet. Diese Zeiten könnten bald vorbei sein. Ma sei Dank.