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Vize-Außenchef bei „Grauen Wölfen“ - Erdogan macht Radikal-Wahlkampf in Deutschland

Wie radikal ist Erdogans Wahlkampf in Deutschland?

Die Aufregung um den Wahlkampf des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan (68) ist aktuell groß: Kürzlich rief ein Abgeordneter der türkischen AKP (dt.: Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) zur Vernichtung von Erdogan-Gegnern auf – und das in einer „Graue Wölfe“-Moschee in Neuss (NRW). Das berichtet die „ Frankfurter Rundschau“.

▶ Das blieb nicht ohne Folgen: Das deutsche Außenministerium bestellte den türkischen Botschafter ein – woraufhin Erdogan seinen Deutschlandbesuch für Ende Januar absagte.

Wie BILD aus dem Ministerium von Annalena Baerbock (42) hörte, wurde der Türkei nach dem Abgeordneten-Auftritt in Neuss deutlich gemacht, dass Hetze und Hassrede in Deutschland keinen Platz haben.

Doch offenbar ist das Erdogan: EGAL! Er führt seinen Radikal-Wahlkampf in Deutschland fort.

Vergangenen Montag traf sich Erdogans Vize-Außenminister Yasin Ekrem Serim mit Annalena Baerbocks Staatssekretärin Susanne Baumann (57) im Rahmen regelmäßiger Migrationsdialoge.

▶︎ Wie BILD aus Kreisen des Auswärtigen Amtes erfuhr, ging es auch um dieses wichtige Thema: die EU-Zusammenarbeit mit der Türkei bezüglich Flucht und Migration.

Bizarr: Nur einen Tag vorher traf sich der stellvertretende Außenminister mit Chefs der „Grauen Wölfe“.

Fotos in den sozialen Medien zeigen: Yasim Ekrem Serim traf sich erst mit Funktionären des Vereins ATIB, der vom Verfassungsschutz Hessen ebenfalls den „Grauen Wölfen“ zugerechnet wird. Dann lud Serim den Chef des ADÜTDF-Verbandes SenTürk Dogruyol in das Generalkonsulat Köln ein.

Heißt: Bevor die Türkei mit Deutschland über das EU-Flüchtlingsabkommen spricht, kommen sie mit Verfassungsfeinden Deutschlands zusammen.

Erdogans Vize-Außenminister sitzt im türkischen Generalkonsulat in Köln mit ADÜTDF-Chef SenTürk Dogruyol am Tisch

Foto: yasinekremserim/Instagram

Türkei-Professor Burak Copur (45) zu BILD: „Es ist höchst bezeichnend, dass ein offizieller Vertreter der Türkei unmittelbar nach dem Hetzrede-Skandal jetzt zu einem Treffen mit den „Grauen Wölfen“ zusammenkommt – und dieses sogar in Räumlichkeiten des Konsulats stattfindet!“

Chef des ADÜTÜF-Verbandes SenTürk Dogruyol zeigt hier stolz den Wolfsgruß am 22. Januar 2023 in Bonn

Foto: ALMANYATURKFEDERASYON/Facebook

Am selben Wochenende, am 22. Januar, zeigte Dogruyol auf einer seiner Veranstaltungen in Bonn stolz den Wolfsgruß – gemeinsam mit vielen anderen Teilnehmern

▶︎ Immer wieder fanden solche türkisch-ultranationalistischen Veranstaltungen in vergangenen Wochen statt, bei denen auch immer Türkei-Fahnen geschwenkt wurden. Angeblich handele es sich dabei um „Kulturveranstaltungen“.

Und: AKP-Abgeordnete gehen seit Monaten auf Wahlkampf-Touren in türkischen Vereinen.

Für den Türkei-Experten und Journalist Eren Güvercin (43) ist das Treffen des Vize-Außenministers mit den „Grauen Wölfe“-Chefs „KEIN Zufall“.

Güvercin zu BILD: „Mit diesem Empfang des ADÜTDF-Vorsitzenden zeigt der Vize-Außenminister seine und Erdogans Wertschätzung für die Strukturen der ‚Grauen Wölfe‘ in Deutschland. Das soll sich dann auch in der Mobilisierung von Wählern durch die Föderation auszahlen.“

Die Veranstaltung des Grauen-Wölfe-Vereins ADÜTDF in Bonn: Türkei-Fahnen werden geschwenkt, nationale Lieder gesungen und ständig der Wolfsgruß gezeigt

Foto: ALMANYATURKFEDERASYON/Facebook

Der Journalist weiter: „Erdogan geht in diese Wahlen gemeinsam mit den türkischen Rechtsextremen, die schon jetzt fester Bestandteil im Staatsapparat sind. Kader der ‚Grauen Wölfe‘ wurden in den letzten Jahren massiv im Sicherheitsapparat und Innenministerium untergebracht.“

Auch Professor Burak Copur ist dieser Ansicht: „Es haben Treffen des türkischen Vize-Außenministers in wenigen Tagen mit der AKP-Lobbyorganisation UID, ATİB, ADÜTDF und mit Milli Görüs stattgefunden, um die eigenen Reihen in Deutschland zu schließen und sie auf den türkischen Wahlkampf einzustimmen!“

Das türkische Konsulat äußerte sich auf BILD-Anfrage nicht.