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"Völlig unverständlich": Russland-Entscheidung ist "Fiasko" für Mihambo

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Der olympische Geist werde in der Realität anscheinend wenig gelebt, kritisiert Malaika Mihambo.

(Foto: dpa)

Die vom IOC angestrebte Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport sorgt weiter für Aufruhr. Auch Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat kein Verständnis dafür. Sie fürchtet, Kriegstreiber Russland könnte den Sport als Bühne für Propaganda missbrauchen.

Malaika Mihambo hat die IOC-Empfehlung für eine Rückkehr russischer und belarussischer Athleten zu internationalen Wettkämpfen scharf und als falsch kritisiert. "Der Beschluss ist für mich völlig unverständlich, weil er letztendlich die Entscheidung und Umsetzung auf die Ebene der einzelnen internationalen Sportverbände abwälzt", sagte die 29 Jahre alte Weitsprung-Olympiasiegerin von der LG Kurpfalz bei Sport1.

Das Internationale Olympische Komitee hat die Empfehlung mit Kriterien verbunden, die die Neutralität von Sportlern und Sportlerinnen aus diesen beiden Ländern gewährleisten soll. Wie diese Bedingungen umgesetzt werden und ob eine Zulassung gewährt wird oder nicht, müssen die Weltverbände nach ihren Regeln entscheiden. Viele Beobachter zweifeln daran, dass die Einhaltung der IOC-Vorgaben in ihrer Gesamtheit kaum zu kontrollieren und sicherzustellen sei.

Mihambo sagte außerdem, es sei von außen schwer zu beurteilen, inwiefern Athleten am Krieg gegen die Ukraine oder zumindest an der Kriegspropaganda beteiligt seien. "Unabhängig davon wird die Chance eröffnet, den Sport zu instrumentalisieren", so die zweifache Weltmeisterin und erfolgreichste deutsche Leichtathletin der jüngeren Vergangenheit.

"Moralisch gesehen ist das ein Fiasko und zeigt, wie wenig der olympische Geist offenbar in der Realität gelebt wird." Frieden, interkultureller Austausch und Fairplay würden nicht großgeschrieben. "Letztendlich brauchen wir meiner Meinung nach mehr Werte, die unser Handeln leiten, wenn wir an den Prinzipien von Olympia festhalten wollen", sagte sie.

Auch die in der deutschen Regierung für den Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser hatte die IOC-Entscheidung harsch kritisiert. Diese sei "ein Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sportlerinnen und Sportler", sagte die SPD-Politikerin: "Der internationale Sport muss den brutalen russischen Angriffskrieg in aller Klarheit verurteilen. Das geht nur mit einem kompletten Ausschluss russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten."