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Vom Rhönschaf bis zum Windrad: Landrat Habermanns fünf originellste Kostüme bei Fastnacht in Franken

"Ich mag die Fasenacht sehr gern", bekennt Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann. Der Grund? Weil man "über andere lachen kann und über sich selbst". Er schätze die "Abwechslung vom ernsthaften Alltag." Weshalb er und seine Frau Ruth selbst aktiv zu vielen Prunksitzungen im Landkreis gehen. 

Seit 2015 ist das Rhön-Grabfelder Paar auch in Veitshöchheim bei der Kult-Sendung Fastnacht in Franken am Start. Im Juni 2014 wurde Thomas Habermann Mitglied des BR-Rundfunkrats. Als nordbayerischem Mitglied stehen ihm seither zwei Eintrittskarten für Veitshöchheim zu.

Ihre Kostüme für das Kult-Event wählen der Landrat und seine Frau Jahr für Jahr mit Bedacht. "Sie haben immer eine Aussage, einen aktuellen Bezug und stehen in gesellschaftlichem Kontext." Verkleiden ist für die Habermanns nicht einfach nur Gaudi, sondern hat Aussage.

Woher die Ideen stammen? Teils seien es eigene Gedanken, teils Vorschläge aus dem Umfeld. Mitunter entdeckt das Ehepaar Kostüme auch im Vorfeld auf Prunksitzungen und Umzügen. "Ich frage auch gezielt: im Vorzimmer, in der Abteilungsleiter-Runde", erzählt der Landrat. Gebe es ein Sammelsurium von Ideen, setze er sich mit seiner Frau zusammen und entscheide. "Am Ende muss es auch ihr gefallen, sie muss sich wohlfühlen."

Ist die Entscheidung gefallen, werde das Kostüm von Bekannten geschneidert oder, falls bereits vorhanden, ausgeliehen. Geschminkt wird das Paar stets kurz vor Abfahrt in der Parfümerie Lux in Bad Neustadt.

1. Versteckt hinter Rhöner Masken feierten die Habermanns 2015 Fastnacht in Franken

Weitgehend inkognito waren Landrat Thomas Habermann und Frau Ruth bei ihrem ersten Besuch von Fastnacht in Franken unterwegs. Hinter original handgeschnitzten Rhöner Masken dürfte die beiden damals kaum jemand erkannt haben.

Sie taten damit das Ihrige, den jahrhundertealten Rhöner Brauch handgeschnitzter Masken lebendig zu halten. 2012 war die Vielfalt der Rhöner Masken erstmals bei der Rhöner Maskenfastnacht in Oberelsbach präsentiert worden, 2015 trugen die Habermanns die Rhön-Insignien in Veitshöchheim vor Millionenpublikum.

Dieses erste sei zugleich eines der "beschwerlichsten Kostüme" gewesen, verrät Thomas Habermann. Mit der Holzmaske war Essen und Trinken quasi unmöglich, das Gehen nicht einfach.

2. Als Rhönschafe waren die Habermanns 2016 bei Fastnacht in Franken die Sympathieträger

Franken- und bayernweit war es das Habermannsche Kostüm, das bislang den meisten Anklang fand: das Rhönschaf. "Jeder hat sofort gesagt: Sieht toll aus", erzählt Thomas Habermann rückblickend.

Kein Wunder! In den 80er Jahren fast ausgestorben, gilt das Rhönschaf inzwischen als Sympathieträger, Markenzeichen und typisches Maskottchen der Region. 

Das Kostüm selbst hatten Thomas Habermann und Ehefrau Ruth damals geliehen. Schwarz geschminkt wurden sie in der Bad Neustädter Parfümerie Lux. Mit Qualitätsfarben, wie es scheint. Denn das Abschminken am Ende des Abends habe keine größeren Probleme bereitet, erinnert sich Habermann zurück. "Wahrscheinlich braucht jede durchschnittliche Frau, wenn sie sich abschminkt, genauso lang."

3. 2017 so aktuell wie heute: Die Habermanns als Wolf und Rotkäppchen bei Fastnacht in Franken

Hätte er es nicht bereits getragen, es wäre auch dieser Tage hochaktuell: 2017 verkleidete sich Landrat Thomas Habermann als Wolf, seine Ehefrau ging als Rotkäppchen zur Fastnacht in Franken. "Das könnte ich wiederholen", schmunzelt Thomas Habermann ob der Aktualität des Themas. 

Gerüchte um die Rückkehr des Wolfes in die Rhön brodelten schon 2017, auch wenn es bis zur ersten offiziellen Wolfs-Sichtung in Rhön-Grabfeld noch bis 2018 dauern sollte. Inzwischen ist die Rhön zur Heimat eines ganzen Wolfsrudels geworden.

Ob er eher ein Freund des Wolfes oder des Rotkäppchens sei? "Ich bin schon ein Freund des Wolfes", stellt Habermann, selbst passionierter Jäger, klar. "Der Wolf hat eine Daseinsberechtigung, wie alle anderen Arten auch." Allerdings müsse man den Wolf regulieren, so des Landrats Ansicht. "Warum soll der Wolf mehr Freiheiten haben als das Wildschwein?  Da, wo er nicht hingehört, gehört er bejagt."

4. Überragend war Thomas Habermann 2018 mit seinem Windrad bei Fastnacht in Franken

Überragend war Landrat Thomas Habermanns Auftritt 2018 bei Fastnacht in Franken. Mit seiner Windrad-Verkleidung war er schon beim Gang in die Mainfrankensäle weithin sichtbar.

Seine Frau Ruth begleitete ihn damals in "natürlichem Grün". Eine Anspielung auf die Nationalpark-Diskussion sei damit aber nicht beabsichtigt gewesen. 

Die Idee zum Windrad hatte der Landrat bei der BA-KA-GE-Sitzung in Bastheim gesehen. Spontan habe er gefragt, ob er die Verkleidung ausleihen könne. Leicht hatte es Habermann aber auch in diesem Kostüm nicht. "Das konnte man gar nicht richtig befestigen, da musste man aufpassen, dass es nicht herunterfällt."

Es ist eines der Kostüme, das Habermann in diesem Jahr nicht mehr aus der Kiste ziehen würde. "Das Windkraft-Thema hat sich inzwischen etabliert. Es ist nicht mehr der Aufreger", glaubt der Landrat. 

5. Als Kasse setzte Habermann 2020 bei Fastnacht in Franken ein Zeichen gegen die Bonpflicht

Mehrmals ins Zentrum rückten TV-Kameras 2020 Landrat Thomas Habermann und Gattin bei Fastnacht in Franken: Als mit Kassenbons übersäte Registrierkasse verkleidet setzte er damals ein närrisches Zeichen gegen die Bonpflicht.

Kurz zuvor hatte er mit dem Kreisausschusses in Rhön-Grabfeld eine Resolution gegen die bürokratischen und ökologischen Auswüchse der Bonpflicht in Deutschland verfasst. Das Schreiben der Kreisausschuss-Mehrheit, in dem die sofortige Aufhebung der Bonpflicht gefordert wurde, ging in einem großen Verteiler an alle Spitzenpolitiker.

"Das Make-up in der Parfümerie Lux dauerte eine gute Stunde, aber die Verkleidung war wesentlich aufwändiger", erzählt der Landrat rückblickend über die Vorbereitungen.

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Cowboy und Indianer, verrät der Landrat, waren seine Highlights in Kindertagen. Angesichts des Themas "kulturelle Aneignung" wäre das Kostüm auch in diesem Jahr aktuell. "Winnetous sind erlaubt, erwünscht und in Ordnung!", findet der Rhön-Grabfelder Landrat. Verbiete man Winnetous, dürfe man auch keine Soul-Lieder mehr singen oder überhaupt eine andere Sprache lernen, so seine Überzeugung. "Das ist alles kulturelle Aneignung."

Womit er seiner Empörung aber auch schon Luft gemacht hat. Unwahrscheinlich, dass er keine weiteren Pfeile im Köcher hat. Es bleibt spannend.

Sie haben eine Kostüm-Idee für den Landrat? Lassen Sie Ihre Idee in den Kommentaren! Als was sollten Thomas Habermann und Ehefrau Ruth zu Fastnacht in Franken gehen und warum?