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Von der Ukraine eingekesselt in Lyman: Jetzt könnte Putin Tausende Soldaten verlieren

Diese Angriffe sind schmerzhaft für Russland, weil Putins Armee immer größere Probleme hat, ihre Truppen nordwestlich vom Fluss Dnipro zu versorgen. Deshalb versucht sie, die modernen westlichen Raketenwerfer der Ukraine mit iranischen Kamikaze-Drohnen zu attackieren. Im Osten bildeten in den vergangenen Tagen die Städte Lyman und Bachmut das Zentrum erbitterter Kämpfe. Beide liegen im Oblast Donezk, nur knapp 70 Kilometer voneinander entfernt, aber unterschiedlicher könnte die Lage in diesen wichtigen strategischen Punkten nicht sein: Die ukrainische Armee steht offenbar kurz vor der Rückeroberung von Lyman. Russland soll hingegen weiterhin versuchen, Bachmut einzunehmen – viele Ortschaften sind stark umkämpft.

Was ist in Lyman genau passiert?

Der Chef der Donezker Separatisten, Denis Puschilin, bestätigte, dass Lyman fast komplett durch ukrainische Truppen eingeschlossen wurde: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist Lyman in einem Halbkessel, die Straße nach Swatowe ist unter unserer Kontrolle, steht aber periodisch unter Beschuss", schrieb der 41-Jährige aus Moskau beim Nachrichtendienst Telegram. Die benachbarten Orte Jampil und Drobyschewe seien nicht mehr komplett unter Kontrolle der russischen Truppen. Reserven würden herangezogen.

Ein Militärblogger kam in der Nacht zu der gleichen Einschätzung: "Gegen Mitternacht ist es den ukrainischen Truppen gelungen, Lyman faktisch einzukesseln", schrieb der russische Militärblogger "Rybar". Die Ortschaft Stawky im Norden Lymans sei gefallen, östlich von Lyman, in Saritschne, gebe es Straßenkämpfe. Die ukrainische Eroberung von Stawky bestätigte auch der russische Militärblogger Semjon Pegow. Auf Twitter kursierte zudem ein Foto, auf dem zu sehen sein soll, wie russische Truppen aus dem Gebiet fliehen.

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"Die Straße zwischen Lyman und Torske befindet sich unter ständigem Feuer des Gegners", berichtete Rybar weiter. Die Straße nach Torske war nach dem Vorstoß der ukrainischen Kräfte westlich und nördlich von Lyman die einzige Nachschub-Verbindung der russischen Garnison in der Stadt. Zudem berichtet der Blog von einem ukrainischen Sturm auf die Stadt Jampil, südöstlich von Lyman. "Wenn nicht innerhalb von 24 Stunden entschiedene Maßnahmen vonseiten der russischen Militärführung getroffen werden, erwartet Lyman das Schicksal von Balaklija", warnte "Rybar". Balaklija war Anfang September von der Ukraine befreit worden.

Welche strategische Bedeutung hat die Kleinstadt?

Mit der Rückeroberung von Balaklija haben die ukrainischen Truppen eine Großoffensive im Gebiet Charkiw begonnen, infolge derer Kiew fast den ganzen Oblast wieder unter seine Kontrolle brachte und die russischen Truppen zu einem hastigen Rückzug zwang. Sollte der Ukraine die Eroberung von Lyman gelingen, öffnet sich für das ukrainische Militär der Weg nach Swatowe und Kreminna und damit tief in das Gebiet Luhansk hinein, das Moskau seit dem Sommer weitgehend erobert hatte. So schätzen es Analysten ein.