Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Von Onkel vergewaltigt - Mehrere Ärzte verweigern Polin (14) Abtreibung

Warschau – Es ist eine Geschichte, ein Schicksal, das fassungslos macht. Ein geistig behindertes Mädchen wurde in Polen nach Missbrauch durch seinen eigenen Onkel schwanger. Als die Tante sich dann für eine Abtreibung einsetzte, stieß sie auf Widerstände!

„Wir sind entsetzt über diesen Fall und unsere Reaktion darauf ist eindeutig“, sagte jetzt Polens Gesundheitsminister Adam Niedzielski (49) darüber. Dabei hatte der Politiker erst im letzten Jahr eine Verordnung zu einer Verschärfung des Abtreibungsverbots unterzeichnet. Demnach sind Schwangerschaftsabbrüche in dem Ostblockstaat auch unzulässig, wenn der Embryo stark geschädigt ist.

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter

Um mit Inhalten aus Twitter und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Seit Inkrafttreten eines fast vollständigen Abtreibungsverbots 2021 sind Abbrüche in Polen nur erlaubt, wenn die Schwangerschaft die Folge einer Vergewaltigung ist oder das Leben der Mutter gefährdet.

Im vorliegenden Fall hatte die 14-Jährige nach Angaben der Frauenrechtsgruppe Federa die Schwangerschaft nicht wahrgenommen. Als ihre Tante den Umstand bemerkte und vom Missbrauch durch den Onkel erfuhr, bemühte sie sich um eine Abtreibung. Zunächst ohne Erfolg!

Mehrere Ärzte an Krankenhäusern im Osten Polens verweigerten den Eingriff. Sie beriefen sich den Angaben nach auf eine Gewissensklausel, auf deren Grundlage Mediziner eine Abtreibung ablehnen können, falls dies ihren religiösen Überzeugungen widerspricht.

Erst nachdem die Frauenrechtsgruppe Federa sich für das Mädchen eingesetzt hatte, wurde bei ihm eine Abtreibung in einem Krankenhaus in Warschau ausgeführt.

Statistik: Religionszugehörigkeit in Deutschland – Infografik

Mehrere Oppositionspolitiker forderten nach Bekanntwerden des Falls eine Änderung des Abtreibungsgesetzes. Die Gewissensklausel sei „barbarisch und unmenschlich“. Barbara Nowacka (47) von der Bürgerkoalition kündigte einen Gesetzentwurf der Opposition zur Abschaffung der Gewissensklausel im polnischen Unterhaus Sejm an.