Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Vorschlag der EU-Kommission: Russische Armee ist Ziel neuer Sanktionen

382686152.jpg

Von der Leyen nannte auch neue Exportbeschränkungen für Güter, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden können.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Der Diebstahl von ukrainischem Getreide soll gesühnt und der Handel mit iranischen Drohnen unterbunden werden - diese Ziele steckt sich die EU mit den Plänen für ihr neuntes Sanktionspaket. Das Embargo richtet sich auch gegen Mitglieder des russischen Militärs und der Regierung.

Die Europäische Kommission will Russland mit einem neunten Sanktionspaket weiter unter Druck setzen. "Russland bringt weiterhin Tod und Verwüstung in die Ukraine", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. "Wir stehen an der Seite der Ukraine und lassen Russland für seine Grausamkeiten bezahlen." Die bisherigen acht Sanktionspakete, die die EU eingeführt hat, zeigten bereits deutliche Wirkung, so von der Leyen.

Mit dem neunten Paket sollen fast 200 Personen und Organisationen zur Sanktionsliste hinzugefügt werden. Dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell zufolge geht es etwa um Mitglieder des russischen Militärs, der Verteidigungsindustrie sowie der Regierung. Es sollen unter anderem diejenigen getroffen werden, die für die Raketenangriffe auf die Ukraine sowie den Diebstahl von ukrainischem Getreide verantwortlich sind.

Zudem sollen drei weitere russische Banken sanktioniert werden, wie von der Leyen mitteilte. Die Sanktionen sollen auch Russlands Zugang zu Drohnen einschränken, insbesondere über Drittländer wie den Iran.

Ungarn könnte Beschluss behindern

Von der Leyen nannte auch neue Exportbeschränkungen für Güter, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden können. Es sollen vier Nachrichtenorganisationen, die der Kommissionschefin zufolge Propaganda verbreiten, vom Netz genommen werden. Zum Schluss nannte sie wirtschaftliche Maßnahmen gegen den russischen Energie- und Bergbausektor.

Die neuen Sanktionen erfordern einen einstimmigen Beschluss der Mitgliedsländer. EU-Botschafter sollten die Beratungen über das vorgeschlagene neue Paket bereits am späten Mittwoch beginnen. Unklar ist noch, wann auf EU-Ministerebene über das verschärfte Vorgehen gegen Russland entschieden wird. Ungarn könnte ein Hindernis für einen Beschluss darstellen, da sich das Land wegen des Rechtsstaatsstreits in einer erbitterten Pattsituation mit Brüssel um eingefrorene EU-Gelder befindet.

Erst am Montag waren neue Strafmaßnahmen gegen Russland in Kraft getreten. Dazu zählt ein Einfuhrstopp der EU-Staaten für Rohöl, das per Schiff transportiert wird. Gemeinsam mit den sieben wichtigen Industrieländern (G7) und Australien führten die Europäer zudem einen Preisdeckel von 60 US-Dollar pro Barrel Öl ein.