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"Wandelnder Trauerflor": Dänemark protestiert mit WM-Trikot gegen Katar

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Eriksen und Co. setzen bei der WM ein Zeichen.

(Foto: AP)

Dieses Statement ist deutlich: "Wir wollen nicht sichtbar sein bei einem Turnier, das Tausende Menschen das Leben gekostet hat", so Trikot-Hersteller Hummel. Die dänische Fußball-Nationalmannschaft wird bei der WM in Katar daher in einem dezenten Trikot spielen. Das kommt gut an.

Die dänische Fußball-Nationalmannschaft will mit ihren Trikots bei der WM in Katar ein Zeichen setzen. Vor allem beim ganz in Schwarz gehaltenen dritten Trikot wird dies deutlich. Es geht den Dänen um die Ausbeutung von Arbeitern und die Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland. "Dies ist ein weiterer Weg, um zu zeigen, dass wir einige Dinge an der Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Katar nicht gutheißen", sagte Jakob Jensen, Geschäftsführer beim Dänischen Fußballverband DBU, dem Sender TV2.

Das Shirt sei "ein Beitrag unter vielen" kritischen Zeichen der dänischen Auswahl mit Blick auf die Lage im Wüstenstaat, betonte der Funktionär. Dänemark wird in Katar etwa wie die deutsche Auswahl mit der "One Love"-Kapitänsbinde auflaufen.

Morten Lund vom dänischen Ausrüster Hummel spricht vom schwarzen Trikot als "wandelndem Trauerflor" und Zeichen des Protests. Das Markenzeichen des Sportartikelherstellers ist auf den sehr schlicht gehaltenen Shirts - auch auf dem Roten und dem Weißen - wie das Verbandsemblem nur auf den zweiten Blick erkennbar. "Wir wollen nicht sichtbar sein bei einem Turnier, das Tausende Menschen das Leben gekostet hat", heißt es dazu.

"Auch wenn wir die dänische Nationalmannschaft nach Kräften unterstützen, sollte dies nicht mit der Unterstützung des Turniers verwechselt werden. Wir möchten ein Zeichen setzen gegen die Menschenrechtslage in Katar und die Behandlung von Wanderarbeitern, die die WM-Stadien des Landes gebaut haben", schrieb Hummel bei Instagram. "Wir glauben, dass Sport die Menschen zusammenbringen sollte. Und wenn das nicht der Fall ist, wollen wir ein Zeichen setzen."

Die WM-Trikots erweisen sich als Verkaufsschlager: Am Tag der Veröffentlichung wurden so viele davon verkauft wie noch nie in der Geschichte des Europameisters von 1992. Der Ausrüster spendet Teile der Einnahmen an die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. EM-Halbfinalist Dänemark bestreitet seine WM-Vorrundenspiele in der Gruppe D. Dort sind Weltmeister Frankreich, Tunesien und Australien die Gegner.