Pforzheim. Nicht nur die Halle des Erler-Bads, die mit Fördermitteln in Höhe von sechs Millionen Euro saniert werden soll, ist marode.
Die Temperaturen lassen Kinder wie Trainer frösteln, wie Stadtrat Jörg Augenstein (CDU) vergangene Woche im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen monierte. Die Wassertemperatur müsse dringend erhöht werden, forderte er. Und auch außerhalb des Beckens sei es „extrem kühl“. Die Wassertemperatur betrage in den Hallenbädern 26 Grad, die Raumlufttemperatur 28 Grad, so die städtische Pressesprecherin Susanne Herrmann auf PZ-Anfrage. Das sei auch vor der Energiekrise schon so gewesen. Nach oben korrigieren wird man die Temperatur auch nicht – gerade aufgrund des beschlossenen Energiesparkonzepts der Stadt.
Im Falle des Erler-Bads werde die Temperatur von Hand geregelt, so Herrmann. Dabei könne es vorkommen, „dass nach einer Spülung der Filter die Temperatur im Becken kurzfristig unter die Marke von 26 Grad fällt.“ Dasselbe gelte für die Raumlufttemperatur.
Die Fördermittel für das Erler-Bad waren einer der Gründe, weshalb der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) seinen Wirtschaftsplan für 2023 überarbeiten musste. Wie der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen stimmte auch der Werkeausschuss dem Plan am Montag zu. Allerdings nicht ohne erneute Grundsatzdebatten. Man lasse sich nicht „in Geiselhaft nehmen für unverantwortliche Beschlüsse“, so FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke mit Blick auf den nun beschlossenen Wartberg-Zubau. Hans-Joachim Haegele (FW) wollte hierfür zunächst die Kosten wissen, bevor eine halbe Million Euro aus den Planungsmitteln für den „Emma“-Neubau umgewidmet werde. Bäderdezernent Dirk Büscher betonte, gerade jene Mittel zu benötigen, um Näheres über Art und grobe Kosten in Erfahrung zu bringen. Über die Planungsmittel (sieben Ja-, fünf Neinstimmen) sowie zwei zusätzliche Stellen (neun Ja-, drei Neinstimmen) wurde auf Rülkes Antrag hin separat abgestimmt. Stefanie Barmeyer (Grüne) warf ihm vor, die Dinge zu blockieren.
