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Wegen der hohen Nachfrage im Gerolzhöfer Friedhof: weitere Bäume für die Urnenbestattung

Die Nachfrage nach Urnenbestattungen steigt auch im städtischen Friedhof von Gerolzhofen weiter an. Dies hat zur Folge, dass in viel kürzeren Abständen als ursprünglich geplant neue Bereiche speziell für Urnenbeisetzungen geschaffen werden müssen. Mit diesem Thema haben sich die Mitglieder des Friedhofarbeitskreises in ihrer jüngsten Sitzung am Freitag beschäftigt.  

Selina Thurn, Sachgebietsleiterin der Friedhofsverwaltung an der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen, sagte, momentan sei die gemauerte Urnenwand im Eingangsbereich der Michaelskapelle komplett belegt. Man war sich einig, dass deshalb mittelfristig nach einem Standort für weitere Urnenwände gesucht werden muss. In Frage kommt hierfür möglicherweise der Bereich östlich hinter der Leichenhalle, wenn dort nach dem Ablauf der Ruhefristen der Erdgräber freie Flächen entstehen werden. 

Es entsteht ein weiterer Urnenhain

Während für separate Urnengräber mit Grabstein noch ausreichend Platz im nordöstlichen Bereich des Gottesackers ist, sind die anderen unterschiedlichen Angebote für eine Urnenbestattung in der Erde fast ausgereizt. Während der von Bauhofleiter und Landschaftsplaner Michael Finster entworfene Urnenhain direkt an der alten Außenmauer zur Östlichen Allee hin zuerst praktisch nicht angenommen worden war, hat er sich nun binnen kürzester Zeit gefüllt. Hier ist jetzt nur noch ein Platz frei. Deswegen wird der städtische Bauhof im zeitigen Frühjahr 2023 in diesem Bereich auf frei gewordenen Grabflächen in der Nachbarschaft an der Mauer einen weiteren Urnenhain in der gleichen Gestaltungsart anlegen. Möglicherweise wird auch der ältere Urnenhain, bei dem statt Inschriftenplatten teils noch kleine Grabsteine stehen, optisch umgewandelt.

Baumbestattungen sind stark nachgefragt

Große Nachfrage gibt es bei den Baumbestattungen auf der Ostseite des Friedhofs. Rund um die erst vor eineinhalb Jahren gepflanzten Bäume auf der Erweiterungsfläche gab es zunächst 60 neue Urnenplätze. Inzwischen sind dort nur noch 21 frei. Höchste Zeit also, sich Gedanken zu machen, wo ein weiterer Bereich für Baumbestattungen angelegt werden kann. Die Lösung: Man will dafür den Platz ganz im Osten links neben dem Bereich der "Sternenkinder" hernehmen.

Landschaftsplaner Finster hat bereits Vorarbeit geleistet und legte in der Arbeitskreissitzung nun einen Gestaltungsentwurf vor. Der neue Bereich soll durch einen geschwungenen Weg erschlossen werden, der - und das ist ja das generelle Ziel der laufenden, allerdings auf Jahrzehnte angelegten Friedhofsumgestaltung - den parkähnlichen Charakter das Areals unterstreicht. An drei neu zu pflanzenden Bäumen entsteht dann Platz für 24 Urnenröhren. Nur direkt über den Urnen mit den Namenstafel soll Rasen verlegt werden, die übliche Fläche wird mit Stauden von der Stadtgärtnerei gestaltet. In diesen Bereich sollen auch einige historische Grabmäler integriert werden, die schon seit längerer Zeit noch an der Ostseite am Zaun "geparkt" sind.

Der Arbeitskreis war sich einig, dass man auch in Zukunft historisch wertvolle Grabsteine für die Nachwelt sichern sollte, falls die Gräber dort einmal aufgelöst werden sollten. Die Grabmale sollen dann innerhalb des Friedhofs, idealerweise mit einem erklärenden Text nebenan, entlang der Wege einen neuen Platz finden. Die Stadt übernimmt in solch einem Fall dann auch die Kosten für den Ab- und Aufbau der Denkmale. Es ist geplant, dass demnächst bei einem Rundgang schon mal festgelegt werden soll, welche Steine dafür in Betracht kommen. Ein entsprechender Vermerk kann dann im Friedhofskataster hinterlegt werden.

Der Bauhof wird regelmäßig abräumen

In letzter Zeit hat die Neigung wieder zugenommen, vor der gemauerten Urnenwand oder auf den Rasenflächen bei den Baumbestattungen unter anderem Grablampen und Dekorationsgegenstände aufzustellen und diese dann nicht mehr zu entfernen. Dadurch entsteht mit der Zeit ein unschöner Anblick. Dabei ist gerade bei diesen Bestattungsformen - im Gegensatz zum Urnengrab, das ein eigenes kleines Pflanzbeet hat - von Anfang an klar geregelt, dass hier nichts abgelegt werden darf. Jeder, der für eine solche Urnenbestattung einen Vertrag abschließt, wird darauf ausdrücklich hingewiesen.

Die Friedhofsverwaltung und der Arbeitskreis waren sich einig, dass künftig in regelmäßigen Abständen vom Bauhof unter den Bäumen gesäubert wird. Das Konzept der Baumbestattungen besagt eindeutig, dass es unter den Bäumen ganz bewusst nur eine schlichte Rasenfläche mit eingelassenen Inschriftentafeln geben soll. Toleriert wird nur der Blumen- und Kerzenschmuck kurz nach einer erfolgten Beisetzung. Die Stadt wird auch im Amtsblatt diese Regeln nochmals veröffentlichen.

Klares Nein zu Autos auf dem Friedhof

Die in jüngster Vergangenheit mehrmals zu beobachtende Unsitte, mit dem Privatauto mitten in den Friedhof zu fahren, nur weil von Bediensteten vergessen worden war, die Zufahrt an der Kaplan-Jäger-Straße zu schließen, wurde sowohl von Bürgermeister Thorsten Wozniak, als auch von den Mitgliedern des Arbeitskreises kritisiert. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass derjenige, der mit seinem Pkw im Friedhof unterwegs ist, gegen die Friedhofssatzung verstößt und deshalb eine Ordnungswidrigkeit begeht, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann.

Weil es offenbar genug Zeitgenossen gibt, die von sich aus nicht auf die Idee kommen, dass es vielleicht unpassend und nicht pietätvoll ist, mit seinem Auto durch den Friedhof zu kurven, soll nun zur Klarstellung an der Betriebszufahrt ein entsprechendes Verbotsschild aufgestellt werden. Die Zufahrt zum Gottesacker dort ist nur den Bediensteten erlaubt, also beispielsweise den Mitarbeitern der Bestattungsinstitute, des städtischen Bauhofs und der Steinmetzbetriebe.