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Wegen Regime-Kritik verhaftet - Iranischer Fußball-Star ist wieder frei

Am Donnerstag wurde der ehemalige iranische Nationalspieler Voria Ghafouri (35) wegen „antistaatlicher Propaganda“ festgenommen. Jetzt ist er überraschend wieder frei!

Berichten zufolge seien er und der Menschenrechtsaktivist Hossein Ronaghi (37) von den iranischen Behörden gegen Kaution freigelassen worden. Das meldeten die iranische Nachrichtenagentur Fars und die Zeitung „Shargh“.

Der Fußball-Star war beschuldigt worden, die iranische Nationalmannschaft beleidigt und deren Ansehen „beschmutzt“ zu haben. Außerdem habe er „Propaganda gegen das System“ betrieben.

Ghafouri stammt aus Sanandadsch, der Hauptstadt der iranischen Provinz Kurdistan. Er gehört seit Jahren zu den Kritikern des islamistischen Regimes im Iran, insbesondere prangert er die systematische Unterdrückung der Frauen an. Wegen seiner öffentlichen politischen Äußerungen wurde er auch im vergangenen Jahr von seinem Club Esteghlal Teheran entlassen, obwohl er bei den Fans dort sehr beliebt und Kapitän der Mannschaft war. Daraufhin wechselte er zum südiranischen Club Foolad Khuzestan.

Blogger Hossein Ronaghi, der sich für die Meinungsfreiheit einsetzt und unter anderem für die „Washington Post“ schreibt, war am 24. September nach seiner Kritik an der brutalen Niederschlagung der Massenproteste festgenommen worden. Nach seinem zweimonatigen Hungerstreik hatte zuletzt die Sorge um seinen Gesundheitszustand zugenommen.

Menschenrechtsaktivist Hossein Ronaghi war während der Haft in einen Hungerstreik getreten

Foto: WANA NEWS AGENCY/via REUTERS

Nach Angaben seiner Familie schwebte er wegen Nierenproblemen in Lebensgefahr. Sein Vater Ahmad veröffentlichte ein Foto von Hossein im Krankenhaus und erklärte, er sei nach einem 64-tägigen Hungerstreik wieder in Freiheit. Ronaghis Bruder Hassan teilte bei Twitter mit, sein Bruder sei „heute Nacht gegen Kaution freigelassen worden, um ärztlich behandelt werden zu können“.

Bei den Massenprotesten im Iran sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bislang mindestens 445 Demonstranten getötet worden. Unter den Toten seien auch 63 Kinder. Mehr als 18 000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn Mitte September demnach mehr als 150 Städte im Land.

(AFP, shü)