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Weltkriegsbombe in Dresden gefunden - Sperrgebiet seit 9 Uhr dicht

Dresden – Der am Mittwoch gefundene 250 Kilogramm schwere amerikanische Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg soll Donnerstagmittag am Fundort in der Dresdner Friedrichstadt entschärft werden.

Derzeit sammeln sich die Einsatzkräfte aus ganz Sachsen am Ostragehege, um die Evakuierung zu koordinieren. Ab 9 Uhr kommt niemand mehr in den Sperrbereich und Feuerwehr und Polizei beginnen mit den Türkontrollen.

Polizeisprecher Marko Laske (48): „Nach 9 Uhr macht die Polizei das Gebiet dicht, anschließend gehen die Beamten von Tür zu Tür und kontrollieren die Wohnungen.“ Der Einsatzleiter der Feuerwehr geht davon aus, dass die Türkontrollen bis 12 Uhr beendet sein werden.

Die Polizei geht seit 9 Uhr von Tür zu Tür und kontrolliert die Wohnungen auf Geräuschte, Licht oder sichtbare Personen

Foto: Dirk Sukow

Etwa 3300 Anwohner müssen ihre bis 9 Uhr Koffer gepackt und den Sperrbereich verlassen haben. Bis die Bombe entschärft werden konnte, dürfen sie nicht in ihre Wohnungen, Büros oder Geschäfte zurückkehren. Erfahrungsgemäß verlassen nicht alle Menschen freiwillig ihr Zuhause oder warten, bis die Polizei an der Tür klingelt und sie persönlich zum Gehen auffordert. Damit zieht sich die Evakuierung in die Länge.

Einsatzkräfte aus ganz Sachsen sammelten sich am Ostragehege, um Kontrollen im Sperrbereich zu koordinieren

Foto: Dirk Sukow

Die Polizei will mit Lautsprecherdurchsagen auf die geplante Entschärfung aufmerksam machen. Für diejenigen, die nicht bei Freunden oder Familie unterkommen können, hat die Stadt eine Notunterkunft eingerichtet (Messe/Messehalle 1, Messering).

Auch für an Corona erkrankte Menschen gibt es eine eigene Notunterkunft mit medizinischer Betreuung (Turnhalle der 35. Oberschule, Badweg 2).

Ab 7 Uhr fahren Shuttle-Busse zu den Notunterkünften. Sie starten hier: Friedrichstraße 41 (Haupteingang Städtisches Klinikum Dresden) und Waltherstraße in Höhe der Wachsbleichstraße.

Die von der Stadt eingerichtete Notunterkunft in der Messehalle 1 wird bisher kaum aufgesucht

Foto: Michael Deutschmann

Das Klinikum Friedrichstadt wird während der Bombenentschärfung allerdings nicht geräumt. Diese Entscheidung wurde aufgrund einer Einschätzung des Sprengmeisters getroffen. Patienten werden innerhalb des Krankenhauses in sichere und vom Fundort abgewandte Gebäudeteile verlegt.

Zudem wurden innerhalb des Sperrkreises weitere Areale gekennzeichnet, in denen die Gebäude nicht geräumt werden. Dort dürfen sich Menschen nur in Räumen aufhalten, die vom Bombenfundort abgewandt sind. Die Nähe von Fenstern sollen sie während der Entschärfung meiden.

Die Polizei veröffentlichte diese Karte mit Sperrgebiet. In dem roten Bereich darf sich ab 9 Uhr niemand mehr aufhalten, in dem gelben Gebiet darf man während der Entschärfung in zum Fundort abgewandten Zimmern warten

Foto: POLIZEIDIREKTION DRESDEN

Die Bombe wurde Mittwochvormittag auf einer Baustelle bei Erdarbeiten entdeckt und in der Nacht von der Polizei bewacht. Der Fundort liegt neben dem Krankenhaus Friedrichstadt, auch viele Wohnhäuser, Büros und Betreuungseinrichtungen sind in der Nähe.

Einige Kindergärten ( Liste hier einsehbar) sind ebenfalls von den Sperrmaßnahmen betroffen. Sie bleiben den ganzen Tag geschlossen. Eltern müssen sich eine alternative Betreuungsmöglichkeit organisieren.

Hier wurde die Bombe am Mittwoch bei Baggerarbeiten entdeckt. Das THW beleuchtete den Fundort in der Nacht, die Polizei bewachte den Blindgänger und sicherte die Baustelle in der Friedrichstadt ab

Foto: Picxell

Der stark deformierte Kopfzünder muss mit einer speziellen Wasserschneidmaschine entfernt werden. Wenn die Bombe dann entschärft ist, werden die Sperrmaßnahmen aufgehoben und die Menschen dürfen in ihre Wohnungen zurück.

Die entschärfte Bombe wird dann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst in einem Transporter nach Zeithain gefahren, wo sie eingelagert wird.

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