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Weniger als ein Jahr im Amt: DFL-Chefin Hopfen droht offenbar Rauswurf

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Hopfen am Rande des Bundesliga-Eröffnungsspiels im August in Frankfurt.

(Foto: IMAGO/ActionPictures)

Als Vorsitzende der Deutschen Fußball-Liga und Vizepräsidentin des Deutschen Fußball-Bundes ist Donata Hopfen die wohl mächtigste Frau im deutschen Fußball. Nach kaum einem Jahr im Amt muss sie aber offenbar die Abwahl fürchten. Einem Bericht zufolge hat sie entscheidendes Vertrauen verloren.

Donata Hopfen könnte laut einem Medienbericht noch vor Weihnachten als Chefin der Deutschen Fußball-Liga (DFL) abgelöst werden. Über die Zusammenarbeit mit der 46-Jährigen wird schon seit einigen Wochen im DFL-Präsidium und im sechsköpfigen DFL-Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Hans-Joachim Watzke, dem Geschäftsführer von Borussia Dortmund, diskutiert. Einem Bericht des "Kicker" zufolge hat Hopfen das Vertrauen des Aufsichtsrats verloren. Angeblich herrscht in den Gremien Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit.

Bei wichtigen Themen wie der 50+1-Regel oder der Digitalisierung und Internationalisierung soll die DFL-Chefin ihre Kritiker nicht überzeugt haben, heißt es weiter. Die 50+1-Regel gilt nur im deutschen Profifußball und soll sicherstellen, dass der eingetragene Stammverein selbst dann die Entscheidungsgewalt behält, wenn er seine Profifußball-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat. Sie begrenzt den Einfluss externer Investoren.

Der DFL-Aufsichtsrat trifft sich in dieser Woche zu einer Sitzung. Nach Informationen des "Kicker" könnte es dabei zu einer Auflösung ihres bis Jahresende 2024 laufenden Vertrages kommen. "Wir haben immer wieder Sitzungen. Das gehört dazu. Ich muss jetzt auch nicht groß rumeiern. Es wird demnächst eine Sitzung geben. Dann werden wir sehen", sagte Hertha-Manager Fredi Bobic, der auch Mitglied im DFL-Aufsichtsrat ist, bei MagentaTV. Bobic sagte außerdem zu einer möglichen Trennung von Hopfen: "Aktuell kann ich das nicht bestätigen." Bobic fügte hinzu: "Was soll ich es dementieren, wenn es nicht so ist."

Neben Watzke und Bobic gehören noch Oliver Leki, der Finanzvorstand des SC Freiburg, Rüdiger Frisch, Präsident von Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98, Gladbach-Geschäftsführer Stephan Schippers und Paderborns Finanz-Geschäftsführer Ralf Huschen zum DFL-Aufsichtsrat. Über die angebliche Unzufriedenheit mit Hopfen sagte Bobic: "Das sind Themen, die kann ich nicht öffentlich besprechen. Das darf ich auch nicht öffentlich besprechen."

Donata Hopfen ist seit dem 1. Januar 2022 DFL-Chefin und Nachfolgerin von Christian Seifert, der von 2005 bis 2021 die Liga gesteuert hat. Die 46-Jährige nimmt in ihrer derzeitigen Funktion ebenfalls den Posten einer Vizepräsidentin des DFB ein und ist daher die wohl mächtigste Frau im deutschen Fußball. Vor ihrer Berufung zur DFL-Chefin war sie Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der "Bild"-Gruppe und im Anschluss Digitalberaterin der Beratungsfirma BCG Digital Ventures.