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Werbespot wird eingestellt: Tiroler Bauern schäumen wegen Hafermilch

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Milchkühe gehörten zur Tiroler Kulturlandschaft, sagt die Landwirtschaftskammer.

(Foto: IMAGO/The Picture Pantry)

Ein Werbefilm für ihr Bundesland bringt Tiroler Landwirte in Rage. Grund ist die Getränkewahl des Protagonisten des Spots: Hafermilch statt Kuhmlich? Ein Affront. Jetzt zieht die Marketingorganisation Konsequenzen.

Die Tourismusmarketing-Organisation Tirol Werbung hat einen Werbespot eingestellt, der wegen eines Hafermilch trinkenden Krampus die Gemüter der örtlichen Landwirte erhitzt hatte. Die Region habe sich aufgrund der emotionalen Reaktionen entschieden, den etwa eineinhalb Minuten langen Film nicht mehr zu zeigen, erklärte ein Vertreter von Tirol Werbung.

In dem Film ist die österreichische Schreckgestalt Krampus zu sehen, die einem kleinen Mädchen in einer Hüttenwirtschaft seinen Handschuh bringt, den dieses im Schnee verloren hatte. Die Wirtin fragt ihn daraufhin, ob sie ihm etwas Gutes tun könne, und er antwortet: "Einen Latte Macchiato mit Hafermilch, bitte". "Kommen Sie, wie Sie sind - in Tirol ist jeder willkommen", heißt es zum Schluss des Werbefilms.

Ziel der Kampagne sei es gewesen, ein "modernes und urbanes Klientel" anzulocken, erläuterte der Chef der Kommunikationsabteilung von Tirol Werbung, Patricio Hetfleisch. Zudem gebe es inzwischen viele Menschen, die wegen einer Laktoseinoleranz keine Kuhmilch trinken könnten, führte er im Wiener "Standard" aus. Doch die Milcherzeuger in der Region sahen angesichts des "Affronts" gegen die Tiroler Landwirtschaft rot. Die Bauern würden schließlich mit ihren Kühen dafür sorgen, "dass die Kulturlandschaft - die als Kulisse zahlreicher Werbevideos dient - für Einheimische wie für Touristinnen und Touristen so ansprechend ist", erklärte Josef Hechenberger von der Tiroler Landwirtschaftskammer. Das Ersetzen "authentischer Tiroler Milch" durch Hafermilch sei "inakzeptabel". Und die Landwirte wurden gehört. Tirol Werbung kündigte an, künftig mehr "Sensibilität" zu beweisen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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