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Winter ist "letztes Gefecht": Lauterbach sieht Coronavirus "in der Sackgasse"

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Gegen den Beginn einer Corona-Winterwelle sprechen auch die aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).

(Foto: picture alliance / BSIP)

Die Pandemie hat Lauterbachs Leben grundlegend verändert. Corona habe ihm in sein Amt geholfen, sagt der Bundesgesundheitsminister. Allerdings muss er nun Abstriche im Privatleben machen. Bezüglich der Ausbreitung des Virus wagt er eine ungewohnt optimistische Prognose.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach blickt zuversichtlich auf die Pandemieentwicklung der nächsten Monate: "Der kommende Winter ist hoffentlich das letzte große Gefecht mit dem Coronavirus", sagte der Politiker dem "Süddeutsche Zeitung Magazin" vom Freitag. Das Virus habe sich "in eine Sackgasse hinein mutiert", sagte der Minister. Seiner vorsichtigen Linie bleibt Lauterbach aber treu, Entwarnung will er nicht geben: "Für Leichtsinn fehlt der Anlass. Für weitere Lockerungen ist es zu früh."

Lauterbach räumte in dem Interview ein, dass die Pandemie eine Rolle bei seinem Aufstieg ins Ministeramt gespielt habe. "Corona hat geholfen, dass ich dieses Amt bekommen habe, das muss man so sagen."

Gelitten habe unter dem Amt sein Privatleben. "Ich habe die höchste Sicherheitsstufe, ich bin mit vielen Sicherheitsbeamten auch am Wochenende unterwegs", sagte Lauterbach. "Wenn meine Tochter oder Bekannte dabei sind, muss ich die Sicherheitsleute manchmal bitten, uns etwas Privatsphäre zu lassen." Das sei auch der Grund dafür, dass er verstärkt versuche, Privates nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen: "Ich muss auf jeden Fall noch mehr aufpassen, Menschen, die mir nahe sind, nicht zu gefährden."

Gegen den Beginn einer Corona-Winterwelle sprechen auch die aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). Das RKI schreibt in seinem Covid-19-Bericht am Abend zwar von einer Zunahme der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um acht Prozent. Ob es sich dabei um einen Trend handelt, könne aber noch nicht abschließend bestätigt werden. Zuletzt lagen die Werte längere Zeit auf ähnlichem Niveau.

Auch Scholz ist optimistisch

Das RKI blickt im Bericht auf mehrere Faktoren, da die Inzidenz allein das Geschehen nur unvollständig widerspiegelt. Bei der Zahl der Krankenhausbehandlungen zu Covid-19 sprechen die Autoren von einer Stabilisierung der Fallzahlen im Wochenvergleich; bei der Zahl der Intensivpatienten mit Corona-Nachweis habe es jedoch eine Zunahme um zehn Prozent auf knapp 1000 gegeben.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz blickt mit Zuversicht auf die Pandemieentwicklung der nächsten Monate. "Es ist eine viel entspanntere Situation als vorher", sagte Scholz nach der Bund-Länder-Konferenz am Abend in Berlin. Zwar sei die Corona-Pandemie immer noch vorhanden. Auch mit anderen Atemwegerkrankungen gebe es derzeit große Probleme.

Anders als in den Vorjahren gebe es in Deutschland nun aber eine "sehr umfassend geimpfte Bevölkerung", sagte der Kanzler. Daher könne das Land "sehr gut" in diesen Winter hineingehen. Konkrete Beschlüsse zur Pandemie-Politik fasste die Bund-Länder-Spitzenrunde diesmal nicht.