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Wirbelsturm verwüstet Florida: Sheriff befürchtet Hunderte Tote durch Hurrikan "Ian"

Wirbelsturm verwüstet Florida Sheriff befürchtet Hunderte Tote durch Hurrikan "Ian"

Der Hurrikan "Ian" sucht Florida mit heftigen Winden, Regen und Sturmfluten heim. Ein County-Sheriff spricht von "Hunderten" möglichen Todesopfern. Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar. Rettungsaktionen sind im Gange, unter anderem mit Hubschraubern.

"Ian" ist als einer der stärksten Hurrikans in der Geschichte Floridas auf Land getroffen und hat dem US-Bundesstaat heftige Winde, Regen und Sturmfluten gebracht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde, womit er knapp unter der höchsten Hurrikan-Kategorie lag, hatte "Ian" am Mittwochnachmittag die Westküste des Sonnenstaates erreicht. Floridas Gouverneur Ron DeSantis sprach von Schäden "historischen" Ausmaßes. Ein County-Sheriff aus dem südlichen Florida äußerte die Befürchtung, dass die Zahl der Toten in die Hunderte gehen könnte.

Am frühen Donnerstagmorgen verlangsamte sich "Ian" auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Meteorologen stuften den Hurrikan damit zwar zum Tropensturm herab, Experten warnten aber weiter vor katastrophalen, gar lebensbedrohlichen Überschwemmungen in Teilen Floridas. ntv-Wetterexperte Björn Alexander hatte darauf hingewiesen, dass das Potenzial von "Ian" gerade in Sachen Wassermassen "erheblich bis dramatisch" sei. Computermodelle hätten zum Teil mehr als 1000 Liter Regen pro Quadratmeter vorhergesagt.

"Die Auswirkungen dieses Sturms sind historisch", sagte Floridas Gouverneur DeSantis. "Und die Schäden, die entstanden sind, sind historisch." Dies basiere nur auf den ersten Einschätzungen, das ganze Ausmaß werde erst in den kommenden Tagen abzusehen sein. "Wir haben noch nie ein solches Hochwasser erlebt", sagte DeSantis. "Wir haben noch nie eine Sturmflut dieses Ausmaßes gesehen." Bestätigte Todesfälle gebe es bislang jedoch nicht. Es seien momentan lediglich zwei Todesfälle bekannt, bei denen noch nicht klar sei, ob diese unmittelbar mit dem Sturm zusammenhingen, sagte der Republikaner.

Sheriff: Viele sitzen in überfluteten Häusern

Der Sheriff des Lee County an der südwestlichen Spitze Floridas befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer durch "Ian" in die "Hunderte" gehen könnte. Viele Menschen säßen in überfluteten Häusern und ohne Strom fest, sagte Sheriff Carmine Marceno im US-Fernsehen. Später stellte er aber klar, dass er die tatsächliche Zahl der Todesopfer nicht bestätigen könne. Sobald Einsatzkräfte in die am stärksten betroffenen Gebiete vorrücken könnten, werde es mehr Klarheit geben, sagte Gouverneur DeSantis. Rettungsaktionen seien im Gange, unter anderem mit Hubschraubern.

Das Auge des Sturms hatte sich nach Angaben des Hurrikanzentrums in der Nacht rund 70 Kilometer südöstlich von Orlando befunden und mit einer Geschwindigkeit von rund 13 Kilometern pro Stunde in nordöstlicher Richtung übers Land bewegt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Regen durch Straßen peitschte, von Autos nur die Dächer aus den Fluten herausragten und Trümmer durch die Luft flogen.

Teile der Innenstadt von Fort Myers und Naples standen unter Wasser, berichteten US-Medien. Sturmfluten hätten zum Teil eine Höhe von rund 3,5 Metern erreicht, sagte DeSantis. Anrufe bei Rettungsdiensten von Hunderten Menschen in Florida, die ihre Häuser vor der Ankunft des Sturms nicht verlassen hatten, mussten zunächst unbeantwortet bleiben, wie die Zeitung "Miami Herald" schrieb.

Wie sieht der weitere Weg von "Ian" aus? "Nach einem kleinen Schlenker übers Wasser wird er erneut auf Land treffen", sagte ntv-Wetterexperte Alexander. "Und zwar am Freitag und Samstag auf die Küste von South Carolina." Dabei werde "Ian" weiterhin unterhalb der Hurrikan-Kategorie bleiben.

Guterres: Beispiel für Klimawandel

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete "Ian" als "ein weiteres Beispiel dramatischer Klima-Aktivitäten", wie man sie auf der ganzen Welt mit zunehmender Häufigkeit und Zerstörung sehe. Am Dienstag war "Ian" als Hurrikan der Kategorie drei von fünf in Kuba auf Land getroffen. In dem Staat mit gut elf Millionen Einwohnern fiel der Strom zeitweise landesweit aus. Zwei Menschen seien nach dem Einsturz ihrer Häuser gestorben, teilte die Regierung mit.

Ein Boot mit Migranten aus Kuba sank unterdessen am Mittwoch vor der Küste Floridas. Die US-Küstenwache suchte zunächst nach 23 Menschen, wie sie auf Twitter mitteilte. Drei wurden dabei gerettet. Zuvor hatten vier Migranten von dem Boot schwimmend eine vorgelagerte US-Insel bei Key West in stürmischen Wetterverhältnissen erreicht.