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„Wissenschaft nicht gut genug“ - Lauterbach stellt Drosten an den Corona-Pranger

Diese Corona-Sätze bersten vor politischer Brisanz!

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) hat zugegeben, dass die langen Schließungen von Schulen und Kindergärten in der Pandemie FALSCH waren – und macht indirekt einen berühmten Wissenschaftler mitverantwortlich: den Virologen Christian Drosten (50, Charité).

Im ARD-Morgenmagazin sagte Lauterbach: „Zum Beispiel war es im Nachhinein betrachtet ein Fehler, die Schulen und Kitas so lange geschlossen zu halten.“ Damals „wurde es aber von den Wissenschaftlern, die die Bundesregierung beraten haben, angeraten. Somit war der Kenntnisstand einfach nicht gut genug“.

Es seien Fehler gemacht worden, so Lauterbach, „weil die Wissenschaft nicht gut genug war“. Sein knallhartes Fazit: „Damals war die Wissenschaft in Deutschland: Die Schulen müssen geschlossen werden, weil es dort zu Übertragungen kommt. Das hat sich nicht in dieser Form als richtig erwiesen.“

Unter Corona-Experten sorgen diese Aussagen für Aufregung. Denn zu Beginn der Corona-Pandemie riet vor allem Christian Drosten dazu, Schulen und Kitas zu schließen und geschlossen zu halten.

Brisant: In der Corona-Pandemie vertraten Lauterbach und Drosten meist ähnliche Auffassung über die Notwendigkeit harter Maßnahmen, zählten zu den prominentesten Vertretern des sogenannten „Team Vorsicht“. Nun macht Lauterbach Forscher für die falschen Entscheidungen mitverantwortlich.

Ein Regierungsberater zu BILD: „Jedem ist klar, welchen Wissenschaftler der Gesundheitsminister im Interview meinte. Es ist durchaus überraschend, dass ausgerechnet Karl Lauterbach in seiner Kritik nun so deutlich wird.“

Denn auch Lauterbach lenkte in der Pandemie die Aufmerksamkeit immer wieder auf Kinder, forderte selbst, Schulen dichtzumachen. Allerdings war Lauterbach bis zu seinem Amtsantritt im Dezember 2021 nur einfacher Abgeordneter – anders als Drosten, der seit Pandemie-Beginn im Frühjahr 2020 die Regierung beriet.

Lauterbach betrachtet Schul-Schließungen als Fehler. Dabei gilt Drosten als einer der prominentesten Verfechter von Maßnahmen an Schulen und Kitas

Foto: NurPhoto via Getty Images

▶︎ Drosten, der Schulschließungen zunächst skeptisch bewertete, änderte im März 2020 seine Meinung. Eine Kollegin habe ihm einen „wissenschaftlichen Artikel“ über die Spanische Grippe geschickt, die Anfang des 20. Jahrhunderts wütete. Drosten sagte im NDR-Podcast am 12. März 2020: „Man kann also sagen: Amerikanische Städte zur Zeit der Spanischen Grippe haben am meisten davon profitiert, wenn der Bürgermeister schnell gesagt hat: „Alle Schulen zu, keine Veranstaltungen mehr, und zwar sofort!“ Das müssen wir sehr ernst nehmen.“

▶︎ Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (48, SPD), die in der „Zeit“ die Schul- und Kita-Schließungen ebenfalls als Fehler bezeichnete, sagte über den ersten Corona-Gipfel: „Am 12. März 2020, bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin, schilderte Christian Drosten eindrucksvoll, was Corona anrichten kann. Es gab die Sorge, dass das Virus sich über Kinder ruck, zuck überträgt.“

▶︎ Am 29. April 2020, einen Tag vor der Ministerpräsidentenkonferenz, veröffentlichte Drosten mit einem Forscher-Team der Berliner Charité eine Studie über die Infektiösität von Kindern und warnte darin vor „einer unbegrenzten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten“.

BILD fragte Christian Drosten, ob er Karl Lauterbachs darin zustimmt, dass Schulschließungen rückblickend betrachtet falsch waren. Die Anfrage blieb unbeantwortet.