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WM 2022 News heute: Niederlande auf Viertelfinalkurs - 2:0 gegen die USA zur Pause

Memphis Depay (r.) feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen die USA

Dieser Text wird fortlaufend aktualisiert.

Das Wichtigste in Kürze
  • Der frühere DFB-Sportdirektor Robin Dutt hat die sportliche Leitung nach dem WM-Aus verteidigt und sieht die Versäumnisse bei seinem alten Arbeitgeber.

  • Das Abschaffen der Position des Sportdirektors beim DFB war aus Sicht von Ex-Funktionär Matthias Sammer ein Fehler.

  • Der Schweizer Kapitän Granit Xhaka wollte mit seinem Jubel im Jashari-Trikot nach eigener Aussage kein politisches Statement setzen.

Niederlande führen zur Halbzeit gegen USA

Zur Pause steht es im Achtelfinale zwischen den Niederlanden und der USA 2:0 durch Memphis Depay (10. Minute) und Daley Blind (45. +1). Bei dem frühen Tor spielten sich die Niederländer mit einer tollen Kombination aus der eigenen Hälfte bis vor das Tor der US-Amerikaner, wo Depay aus 13 Metern vollstreckte. Beim zweiten Treffer kurz vor der Pause kam Sergiño Dest zu spät gegen Daley Blind. Bis zur 30 Minute hatten die beiden Mannschaften dann gleich viel Ballbesitz, das US-Team steigerte sich gegen Ende der Halbzeit, kam aber selten gefährlich vor das Tor der Niederländer. Hier geht es zum Liveticker.

Schiedsrichterchef Fröhlich verteidigt Siebert: »Sehr gut gemeistert«

16.32 Uhr: Der deutsche Schiedsrichterchef Lutz-Michael Fröhlich hält Kritik an Daniel Siebert nach dessen Leistung im WM-Spiel Uruguay gegen Ghana für völlig unangebracht. Anders als etwa der frühere Schiedsrichter Manuel Gräfe bescheinigte Fröhlich dem Berliner Unparteiischen Siebert am Freitag einen fehlerfreien Auftritt. »Daniel Siebert hat die schwierige Aufgabe gestern sehr gut gemeistert. Er hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Spieler bei allen wichtigen Entscheidungen mitzunehmen und war kommunikativ sehr gefordert«, sagte Fröhlich am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Siebert hatte beim 2:0 Uruguays in drei strittigen Szenen den Südamerikanern jeweils einen Foulelfmeter verwehrt. Uruguay hätte zum Einzug in die K.o.-Runde 3:0 gewinnen müssen. Vor allem wegen eines nicht geahndeten Vergehens an Edinson Cavani kurz vor dem Ende des Spiels hatte es anschließend Tumulte und wilde Proteste der uruguayischen Spieler gegeben.

US-Boy Dest trifft gegen die Niederlande auf alte Bekannte

15.54 Uhr: Sergiño Dest wurde in den Niederlanden geboren, doch entschied sich im Laufe seiner Karriere früh dafür, seine Nationalmannschaftskarriere für das Stars-and-Stripes-Fußballteam anzugehen. »Mein Herz sagte mir, dass die USA die beste Option für mich sind«, sagte er damals, als er sich fest entschieden hatte. Als früherer Ajax-Spieler sieht der 22-Jährige heute (16.00 Uhr MEZ/MagentaTV) im Chalifa-International-Stadion bekannte Gesichter wieder, kann auch die Absprachen der Niederländer bestens verstehen.

Sergiño Dest

Foto: Elsa / Getty Images

Der Außenverteidiger des FC Barcelona, der aktuell an AC Mailand ausgeliehen ist hatte zwischenzeitlich auch das Interesse des FC Bayern geweckt. Beim Turnier in Katar überzeugt er im Team der US-Auswahl, bereitete das Siegtor von Christian Pulisic beim vor. Der Sohn einer niederländischen Mutter und eines surinamisch-amerikanischen Vaters steht im K.o.-Duell auf jeden Fall im Fokus. »Ich bin in den Niederlanden aufgewachsen. Ich liebe es hier«, sagte Dest. »Aber im Leben muss man schwierige Entscheidungen treffen.«

Niederlande stürmen mit Depay – USA mit Pulisic

15.33 Uhr: Der selbst ernannte Titelanwärter Niederlande geht mit derselben Startelf wie im letzten Gruppenspiel in das Achtelfinale gegen die USA. Memphis Depay steht zum zweiten Mal nacheinander in der Anfangsformation, neben dem 28-Jährigen stürmt wie schon beim 2:0 gegen Katar die WM-Entdeckung Cody Gakpo, der bisher drei Tore erzielt hat. Im Mittelfeld spielt wieder der erfahrene Abräumer Marten de Roon neben Spielmacher Frenkie de Jong.

Rechtzeitig fit: Christian Pulisic

Foto: MATTHEW CHILDS / REUTERS

Bei den USA ist Christian Pulisic nach seiner Beckenprellung rechtzeitig fit geworden. Der Chelsea-Profi stürmt neben Timothy Weah und Jesus Ferreira. Der Dortmunder Giovanni Reyna sitzt zunächst erneut nur auf der Bank, selbiges gilt für den ehemaligen Bundesliga-Profi Josh Sargent.

WM-Turnierbaum: Finale zwischen Brasilien und Argentinien nicht möglich

15.29 Uhr: Das von vielen als Traumfinale gehandelte Duell zwischen Brasilien und Argentinien würde bei der Fußball-WM in Katar bereits im Halbfinale stattfinden. Das steht seit gestern Abend fest. Meistern Brasilien und der derzeit verletzte Neymar zunächst die Achtelfinal-Hürde Südkorea und schlagen dann auch den Sieger der Partie Japan gegen Kroatien, wäre am 13. Dezember im Lusail-Stadion ein Halbfinal-Duell mit Lionel Messi und seinen Argentiniern möglich. Der Vize-Weltmeister von 2014 müsste vorher Australien und danach den Sieger der Partie Niederlande gegen USA ausschalten. Das Finale findet am 18. Dezember im Lusail-Stadion statt. Brasilien und Argentinien, die bei den Buchmachern als größte Favoriten auf den WM-Titel gehandelt werden, sind die einzigen beiden verbliebenen Vertreter Südamerikas.

Kimmich gibt sich kämpferisch: »Aufgeben ist niemals eine Option«

14.45 Uhr: Joshua Kimmich hat zwei Tage nach dem bitteren WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei Instagram geschrieben, er werde zwar Zeit brauchen, um alles zu analysieren und die richtigen Lehren daraus zu ziehen, aber: »In spätestens vier Wochen heißt es dann wieder Attacke, denn Aufgeben ist niemals eine Option.« Führungsspieler Kimmich ist zum zweiten Mal in Folge mit der DFB-Auswahl in der WM-Gruppenphase gescheitert. »Wir haben es nicht geschafft, unsere Qualität konstant auf den Platz zu bringen«, so Kimmich. Unmittelbar nach dem Ausscheiden hatte der 27-Jährige noch erklärt, dass er ein bisschen Angst davor habe, in ein Loch zu fallen.

Medien: WM-Aus für Brasilien-Stars Gabriel Jesus und Alex Telles

14.18 Uhr: Schwerer Schlag für Rekordweltmeister Brasilien: Stürmer Gabriel Jesus und Linksverteidiger Alex Telles fallen verletzungsbedingt für den Rest des WM-Turniers aus. Das melden mehrere brasilianische Medien übereinstimmend.

Eine Nachnominierung durch die Selecao ist laut Fifa-Reglement nicht mehr möglich. Beide Akteure erlitten Knieverletzungen, die nach dem 0:1 gegen Kamerun im letzten Gruppenspiel am Freitag diagnostiziert wurden. Alex Telles vergoss Tränen, als er in der 54. Minute gegen die »Unzähmbaren Löwen« ausgewechselt wurde.

Gabriel Jesus hatte schon längere Zeit über Beschwerden geklagt und wurde gegen die Afrikaner zehn Minuten später ausgetauscht. Brasilien trifft im Achtelfinale am Montag auf Südkorea.

Ronaldo nach Frust-Auswechslung: Südkoreaner »soll den Mund halten«

13.44 Uhr: Cristiano Ronaldo hat sich bei seiner Frust-Auswechslung gegen Südkorea nach eigener Aussage nur über einen Spruch eines Gegenspielers aufgeregt. »Vor meiner Auswechslung hat mir ein Spieler gesagt, ich solle schneller gehen. Ich habe ihm gesagt, er solle den Mund halten«, sagte Portugals Kapitän. Der Gegenspieler habe »keine Autorität« für eine solche Ansage.

Die »Polemik« rund um seine Auswechslung in der 65. Minute bezeichnete Ronaldo als unnötig, begründete sie aber mit der Hitze des Spiels. Der Offensivspieler hatte das Feld missmutig und schimpfend verlassen. Zunächst war spekuliert worden, er beschwere sich über die Entscheidung von Nationaltrainer Fernando Santos, ihn auszuwechseln. Santos hatte bereits direkt nach der Partie erklärt, Ronaldo habe sich vom Gegner provoziert gefühlt. »Er war sauer auf einen südkoreanischen Spieler«, sagte Santos

Ittrich nimmt Kollegen Siebert nach Uruguay-Protesten in Schutz

13.39 Uhr: Patrick Ittrich hat Daniel Siebert gegen die heftige Kritik an dessen Leistung beim 2:0-Sieg Uruguays gegen Ghana in Schutz genommen. Siebert war nach dem Spiel von mehreren Spielern Uruguays arg bedrängt worden. Die Südamerikaner, die zum Weiterkommen noch ein Tor gebraucht hätten, fühlten sich um mehere Elfmeter gebracht. »Daniel Siebert hat für seine Spielleitung und das, was er nach Schlusspfiff aushalten musste, größten Respekt verdient«, twitterte Ittrich am Samstag und gab Siebert in der Bewertung einer Szene gegen Ende der Partie Szene recht.

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Ex-Sportdirektor Dutt sieht Versäumnisse beim »Riesenapparat« DFB

13.01 Uhr: Der frühere DFB-Sportdirektor Robin Dutt hat die sportliche Leitung nach dem WM-Aus verteidigt und sieht die Versäumnisse beim Deutschen Fußball-Bund. »Der DFB als gesamter Apparat muss sich bewegen«, sagte Dutt bei Sky. Verantwortlich für den Reformstau und die Probleme seien »Personen, die nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden – das ist ein Riesenapparat.«

Die Kritik am Bundestrainer sei schon nach der letzten WM 2018 noch unter Joachim Löw der falsche Weg gewesen. »Ich hoffe sehr, dass wir das nicht machen, denn die Wunde darunter eitert und blutet weiter. Der Trainer ist ganz sicher nicht das Problem«, sagte Dutt und nahm auch Hansi Flick in Schutz.

Geschäftsführer Oliver Bierhoff oder der jetzige Sportliche Leiter Joti Chatzialexiou hätten »schon vor vielen Jahren in die Zukunft geblickt, über den Tellerrand, auch außerhalb von Deutschland«. Sie hätten »Visionen« für eine bessere Zukunft gehabt: »Aber ja, es dauert beim DFB.« Chatzialexiou müsse »man mit aller Macht unterstützen«.

Am Beispiel Niclas Füllkrug würden die Probleme offensichtlich. »Wir müssen froh sein, dass wir Niclas jetzt haben und er uns in dieser Phase hilft, aber das sagt eigentlich alles über den deutschen Fußball«, sagte er angesichts des Mangels an Mittelstürmern in Deutschland.

Deschamps prophezeit: »Es kann weitere Überraschungen geben«

12.47 Uhr: Didier Deschamps rechnet bei der WM mit weiteren unerwarteten Ergebnissen. »Es kann durchaus weitere Überraschungen geben«, sagte Deschamps am Samstag: »Bei meiner ersten WM als Trainer 2014 gab es noch einige schwächere Mannschaften. Diesmal sind keine schwachen mehr dabei. Alle Teams, die hier sind, haben es verdient, alle sind gut vorbereitet.«

Deshalb könne »heute jede große Nation, wenn sie nicht bereit ist, in unangenehme Situationen geraten«, sagte der 54-Jährige: »Das hat Argentinien erleben müssen. Und das haben wir auch gestern gesehen.« Damit bezog er sich wohhl auf das 0:1 der bereits qualifizierten Brasilianer gegen Kamerun. Das deutsche Vorrunden-Aus erwähnte Deschamps nicht explizit.

Freudig bemerkte Frankreichs Coach, dass alle Kontinente in der K.o.-Phase vertreten sind. »Das ist großartig. Ich mag Diversität«, sagte er: »Oft ist es nicht so. Aber genau so sollte es sein. Das zeigt das breite Bild des Weltfußballs.«

Japan plagen Defensivprobleme

12.19 Uhr: Die japanische Nationalmannschaft muss im Achtelfinale am Montag gegen Kroatien wahrscheinlich improvisieren. Gegen den Vizeweltmeister wird Borussia Mönchengladbachs Ko Itakura wegen einer Gelbsperre sicher fehlen. Auch der Einsatz des angeschlagenen Rechtsverteidigers Hiroki Sakai, der zuletzt mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hatte, ist offen.

Offen ist, wer Itakura in der Innenverteidigung ersetzt. Takehiro Tomiyasu vom FC Arsenal ist ebenfalls angeschlagen und kam bei dieser WM bislang kaum zum Einsatz. Die stabile Defensive um Schalke-Profi Maya Yoshida war bei Japans Gruppensieg einer der großen Schlüssel zum Erfolg.

Lloris wird Frankreichs Rekordspieler: »Das ist nicht nichts«

11.35 Uhr: Frankreichs Kapitän und Torhüter Hugo Lloris wird im Achtelfinale gegen Polen am Sonntag aller Voraussicht nach zum Rekordnationalspieler des Weltmeisters. Im Falle eines Einsatzes würde der Stammtorhüter sein 142. Länderspiel bestreiten und mit dem bisher alleinigen Rekordhalter Lilian Thuram gleichziehen. »Das ist nicht nichts«, sagt der 35-Jährige. »Ich fühle mich sehr geehrt und sehr stolz. Aber einen Tag vor einem WM-Achtelfinale ist das zweitrangig. Über den Rekord freue ich mich nach einem hoffentlich erfolgreichen Turnier.« Damit er noch in Katar alleiniger Rekordspieler wird, müsste Frankreich gegen Polen weiterkommen.

»Manche Rekorde sind wichtiger als andere. Und dieser ist schon ein sehr wichtiger«, sagte Nationaltrainer Didier Deschamps: »Denn er ist Zeugnis einer langen und professionellen Karriere. Wer Hugo kennt, weiß, dass das zwar ein besonderes Spiel für ihn ist, für ihn aber nur die Mannschaft zählt.«

Der in Nizza geborene Lloris, der seit 2012 für Tottenham Hotspur in der Premier League spielt, absolvierte sein erstes Länderspiel im November 2008 gegen Uruguay noch an der Seite von Spielern wie Thierry Henry. Er spielt in Katar seine vierte WM, dazu war er bei drei Europameisterschaften dabei.

Auf der Suche nach dem Geist des Fußballs

10.41 Uhr: Malte Müller-Michaelis weiß nicht nur, wie man Elfmeter verschießt, sondern ist auch ein exzellenter Spurensucher. Leseempfehlung:

TV-Quote: Weniger Interesse zum Abschluss der Gruppenphase

9.51 Uhr: Nach dem Aus der deutschen Mannschaft ist das Interesse der Fernsehzuschauer offenbar wieder gesunken. Das letzte Spiel der Gruppenphase im ZDF blieb deutlich unter der Fünf-Millionen-Marke. Die Liveübertragung der Partie von Serbien gegen die Schweiz wollten am Freitagabend im Durchschnitt 4,268 Millionen Menschen sehen, was nach Angaben des Senders zu einem Marktanteil von 16,5 Prozent führte. Mehr Zuschauer fand in der ARD »Das Adventsfest der 100.000 Lichter« mit 5,047 Millionen (21,1 Prozent).

Vor dem Ausscheiden der DFB-Auswahl waren die Einschaltquoten der Partien ohne deutsche Beteiligung gestiegen. Den Topwert hatte es bei der Begegnung von Polen gegen Argentinien am Mittwoch mit 6,72 Millionen und einem Marktanteil von 25,1 Prozent gegeben.

Der Durchschnitt der ZDF-Partien in der Vorrunde lag bei etwa 4,78 Millionen. Vor vier Jahren bei den Spielen der WM in Russland lag dieser Wert noch bei über 9 Millionen. Die Telekom, die alle Spiele der WM in Katar überträgt, veröffentlicht keine Zahlen.

Der verstörende Abschied des Luis Suárez

9.30 Uhr: Luis Suárez war immer kontrovers, nun verlässt er die große Fußballbühne unter Tränen und Verwünschungen gegen die Fifa. Uruguay fühlt sich betrogen, der deutsche Schiedsrichter Siebert wird zum ghanaischen Racheengel. Lesen Sie hier  den Text des Kollegen Florian Haupt.

Lahm kritisiert Flick

9.14 Uhr: Philipp Lahm ist nach eigenen Angaben besorgt über den Zustand der Nationalmannschaft. »Nun gilt es, die Richtigen zu finden, auch mit Blick auf die Heim-EM, die schon in 18 Monaten beginnt und für die das Abschneiden natürlich eine Katastrophe ist, da brauchen wir nicht drum herumzureden«, schrieb der EURO-Turnierdirektor in seiner Kolumne für das »Redaktionsnetzwerk Deutschland«.

Die Auswahl des DFB habe zwar »viele gute Spieler, tolle Talente wie Musiala, Sane, Gnabry, Havertz«, meinte Lahm, »aber sie müssen auf diesem Niveau Verantwortung übernehmen. Die Mannschaft wirkt führungslos«.

Der Weltmeister-Kapitän von 2014 kritisierte auch Bundestrainer Hansi Flick. »Unsere Innenverteidiger sind körperlich stark, aber sie haben Defizite, wenn es um taktische Disziplin geht. Umso wichtiger wäre es gewesen, dass man sich in den Monaten vor dem Turnier einspielt, für eine Achse entscheidet. Das war leider nicht der Fall«, schrieb der 39-Jährige. Es habe an »defensiver Struktur und Stabilität, an der richtigen Balance« gefehlt.

Begeisterung und Erstaunen in Südkorea

8.55 Uhr: Südkoreas Einzug ins Achtelfinale hat in der Heimat für große Begeisterung und für Erstaunen gesorgt. Präsident Yoon Suk-yeol und die südkoreanischen Medien würdigten das 2:1 gegen Favorit Portugal mit Superstar Ronaldo als starke Leistung.

»Die Spieler und die Betreuer haben die Menschen dieses Landes mit ihrem Kampfgeist und ihrer Leidenschaft stark beeindruckt«, schrieb Yoon am Samstag in einer Glückwunschbotschaft in den sozialen Medien. Er hoffe, dass sich das Potenzial des südkoreanischen Fußballs jenseits von Sieg oder Niederlage zeige.

Die Mannschaft habe es »entgegen aller Wahrscheinlichkeit« geschafft, die K.o.-Phase zu erreichen, schrieb die Zeitung »The Korea Herald«. Die Zeitung »Dong-A Ilbo« titelte gar euphorisch mit: »Wunder von Katar«. Nach dem 0:0 des WM-Vierten von 2002 im ersten Gruppenspiel gegen Uruguay und dem 2:3 im zweiten Match gegen Ghana waren die Erwartungen der Fans in Südkorea schon deutlich geschrumpft.

Der Sieg galt jetzt auch als Genugtuung für Südkoreas Starspieler Son Heung-Min, der wegen einer Gesichtsverletzung noch immer mit Maske spielte. Son sei schon wegen seiner bisher dürftigen Leistung von Nutzern im Internet kritisiert worden, schrieb die Zeitung »Chosun Ilbo«. Am Ende habe er Freudentränen vergossen. In seiner Heimat genießt der 30 Jahre alte Stürmer von Tottenham Hotspur und Schlüsselspieler der Nationalmannschaft mittlerweile Kultstatus.

Lineker lobt »großartigste WM-Gruppenphase«

8.15 Uhr: Englands Fußball-Legende Gary Lineker fühlt sich von der Vorrunde bestens unterhalten. »Die großartigste Gruppenphase in der Geschichte der WM geht zu Ende. Nach aktuellem Stand kann sie nicht wiederholt werden, weil der Plan für 2026 vorsieht, dass es keine zeitgleichen Spiele am letzten Spieltag mehr gibt, sondern 16 Dreiergruppen«, schrieb Lineker, der als TV-Experte in Katar ist, bei Twitter. Anders als bei der laufenden WM sollen in vier Jahren in den USA, Mexiko und Kanada 48 Teams antreten.

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In der jüngeren Vergangenheit hatte sich der Modus mit acht Vierergruppen etabliert. Nun soll auf Dreiergruppen gewechselt werden. In der Kritik steht der Modus wegen der Möglichkeit für Absprachen, weil immer ein Team am letzten Spieltag außen vor ist. »Ich denke, das sollten sie sich noch einmal überlegen. Stellt Euch vor, in wie vielen Gruppen zwei Teams am letzten Spieltag das gleiche Resultat reichen kann«, kommentierte Lineker.

Einem Bericht des «»Guardian«» zufolge denkt der Weltverband aber über eine Modusänderung nach. So könnte es dann, vergleichbar zur EM, ein System mit zwölf Vierergruppen geben, bei denen auch einige beste Gruppendritte noch weiterkommen. Aus den Dreiergruppen würden nach aktuellem Stand immer zwei Teams die nächste Runde erreichen. Das würde dazu führen, dass erst nach 48 absolvierten Spielen die Größe des alten Feldes von 32 Teams erreicht wäre. Ab diesem Zeitpunkt würde es nur noch K.o.-Spiele geben.

Sammer: Abschaffen des Sportdirektors beim DFB war falsch

7.39 Uhr: Das Abschaffen der Position des Sportdirektors beim DFB war aus Sicht von Ex-Funktionär Matthias Sammer ein Fehler. »Ein Sportsystem ohne einen übergeordneten sportlichen Leiter – das ist das Bild des Deutschen Fußball-Bundes«, sagte Sammer bei Magenta TV und ergänzte: »Ich habe genug Fehler gemacht in meinem Leben. Aber den Fehler, diese Position abzuschaffen, auf die Idee musst du erst mal kommen.«

Sammer hatte zwischen 2006 und 2012 selbst in dieser Funktion beim DFB gearbeitet. Der 55-Jährige würde sich nach dem WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft wünschen, dass dieses Amt künftig wieder bekleidet wird. »Fakt ist, dass diese Person auch ein Stück weit verantwortlich ist für die großen Leitlinien«, sagte Sammer: »Ein Sportdirektor gibt die großen Linien vor und sie brauchen für meine Begriffe alle zwei Jahre ein Korrektiv, um an den kleinen Stellschrauben in die richtige Richtung zu drehen.«

Als einen möglichen Kandidaten nannte Sammer Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Auch der gebürtige Sachse selbst wäre bereit, dem DFB in anderer Funktion zu helfen. Alle Ämter, wohl auch das des Sportdirektors, würde er selbst aber nicht mehr besetzen, sagte der externe Berater von Borussia Dortmund in einer Expertenrunde.

Kein Weihnachtsgeld für Nationalspieler

7.30 Uhr: Deutschlands Spielern ist durch das Vorrunden-Aus ein sattes Weihnachtsgeld von bis zu 400.000 Euro pro Mann entgangen. Diese Rekordprämie hatten Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich und Ilkay Gündoğan mit der DFB-Spitze um Präsident Bernd Neuendorf für den Fall des Titelgewinns in Katar ausgehandelt. Den Verband hätte das bei 26 Akteuren addiert 10,4 Millionen Euro gekostet. Dazu wären noch die in der Höhe unbekannten Prämien für das Trainerteam um Hansi Flick gekommen. Nach dem frühen K.o. gehen die DFB-Spieler leer aus.

Im Erfolgsfall wären aber ganz andere Summen in die DFB-Kasse geflossen. Die Fifa schüttet bei dieser WM umgerechnet rund 440 Millionen Euro an Preisgeldern aus. Der Weltmeister erhält 42 Millionen Euro, der unterlegene Finalist 30 Millionen Euro. Platz drei wird mit 27 Millionen Euro honoriert, der Verlierer des Spiels um Platz drei bekommt 25 Millionen Euro. Allein der trotz des 4:2 im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica knapp verpasste Einzug ins Achtelfinale wäre mit 13 Millionen Euro honoriert worden.

Von den Fifa-Geldern hätte der DFB die Spieler-Prämien locker bezahlen können. Für den Gruppensieg hätten diese jeweils 50.000 Euro erhalten. Eine Viertelfinal-Teilnahme hätte der Verband mit 100.000 Euro entlohnt, das Halbfinale mit 150 000 Euro. Der dritte Platz hätte 200.000 Euro eingebracht, ein verlorenes Finale 250 000 Euro. Die höchste ausgezahlte Turnierprämie bleiben nun die 300 000 Euro je Spieler beim WM-Triumph 2014 in Brasilien.

Xhakas Jubel im Jashari-Trikot: »Kein politischer Hintergrund«

7.23 Uhr: Der Schweizer Kapitän Granit Xhaka wollte mit seinem Jubel im Jashari-Trikot nach eigener Aussage nur ein freundschaftliches Statement setzen. »Das hatte überhaupt keinen politischen Hintergrund«, beteuerte der Mittelfeldspieler nach dem 3:2 (2:2) gegen Serbien.

Xhaka feierte nach Spielende vor den Schweizer Fans und zog sich ein herumgedrehtes Trikot seines Teamkollegen Ardon Jashari über. Der Nachname des 20-Jährigen prangte gut lesbar auf Xhakas Brust.

»Er ist ein Junge, den ich sehr schätze. Wir sind tagtäglich zusammen, verbringen sehr viel Zeit. Er möchte viele Tipps von mir holen. Ich habe ihm gesagt, falls ich ein Tor schieße, ziehe ich sein Trikot nach dem Spiel an. Das habe ich für ihn gemacht«, sagte Xhaka nach der Partie.

Die Familie des Schweizer Kapitäns stammt genau wie die seines Teamkollegen Xherdan Shaqiri aus dem Kosovo. Die Republik ist seit 2008 unabhängig, Serbien betrachtet sie jedoch immer noch als Teil seines Territoriums. Wegen dieses Konflikts war es während des WM-Spiels zwischen der Schweiz und Serbien vor vier Jahren zu einem großen Eklat gekommen, weil Xhaka und Shaqiri ihre beiden Tore zum 2:1-Sieg der Schweizer jeweils mit einer Doppeladler-Geste feierten – einem Symbol der Abgrenzung des Kosovo von Serbien. Beide wurden damals von der Fifa zu Geldstrafen verurteilt.

In den Sozialen Medien wurde der gestrige Jubel Xhakas vereinzelt als politisches Signal interpretiert. Der verstorbene Adem Jashari war erster Befehlshaber der ehemaligen kosovarischen Befreiungsarmee UCK.

Das Kosovo, ehemalige Teilregion der Republik Serbien, hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Ein Großteil der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erkennt diesen Status an – Serbien dagegen betrachtet den Kosovo als autonome Provinz des Staates.

Neymar-Einsatz noch offen

7.14 Uhr: Kann er oder kann er nicht? Kaum etwas beschäftigt die brasilianischen Anhänger so sehr wie der lädierte Knöcheln von Superstar Neymar. Dessen Einsatz im Achtelfinale ist weiter offen. »Wir haben noch 72 Stunden bis zum nächsten Spiel, wir sollten die Zeit zu unseren Gunsten nutzen«, sagte Teamarzt Rodrigo Lasmar nach dem 0:1 des Rekordweltmeisters zum Vorrundenabschluss gegen Kamerun.

Der am Knöchel verletzte Neymar habe »noch nicht mit dem Ball trainiert«, sagte der Mediziner, »das werden wir morgen probieren. Dann wissen wir besser, wie es aussieht.« Der 30-Jährige hatte sich beim 2:0 zum WM-Auftakt gegen Serbien eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen und sowohl das 1:0 gegen die Schweiz als auch die abschließende Niederlage gegen Kamerun verpasst. Im Achtelfinale ist am Montag Südkorea der Gegner.

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